Der kalte Wind weht mir entgegen, während ich die schneebedeckte Straße entlang laufe.
Es ist Januar und eiskalt.
Ich wünschte ich könnte irgendwo hin gehen, irgendwo hin wo es warm ist, wo ich mich geborgen fühlen kann, einen Ort, den ich Zuhause nennen kann.
Aber sowas habe ich nicht.
Meine Familie hatte nie viel Geld und als meine Mutter starb, verfiel mein Vater dem Alkohol und blies unser letztes Geld zum Fenster raus.
Meine kleine Schwester und ich sind geflohen, doch ich habe sie im Getummel verloren.
Ich weiß nicht wie es ihr geht oder ob sie noch am Leben ist, aber ich habe mir geschworen sie zu finden, also laufe ich weiter, denn wenn ich stehen bleibe werde ich sie nie finden.
Ich spüre meine Füße nicht mehr, meine einfachen Schuhe sind nass vom Schnee und meine Kleidung hält mich auch nicht warm.
Ich kann nicht mehr, ich bin am Ende!
Ich spüre wie meine Kräfte mich verlassen und ich zusammenbreche.Als ich wieder zu mir komme, steht ein Mann vor mir.
Er hat schwarze Haare und ist gekleidet wie ein Butler.
Wahrscheinlich ist er hier um mich zu verscheuchen, wäre nicht das erste mal.
Aber armseliges Gesindel wie ich hat auf den Grundstücken hoher Herren natürlich nichts zu suchen.
Doch anstatt nach mir zu treten reicht er mir die Hand.
Verwundert nehme ich die Geste an und lasse mir hochhelfen.
"Der junge Herr erwartet Sie schon, wenn Sie mir bitte folgen würden", meint der Butler und läuft voraus.
Was ist den jetzt los?
So wie ich aussehe kann es sich kaum um eine Verwechslung handeln.
Verwirrt folge ich dem Butler, der sich als Sebastian vorstellt, in das riesige Anwesen.
Hier drinnen ist es schön warm und ich merke wie mein Körper langsam auftaut.
Ich wäre da draußen um ein Haar erfroren.
Sebastian läuft quer durch das ganze Anwesen, bis er vor einer Tür stehen bleibt: "Mein Herr erwartet euch da drinnen."
Ich zögere kurz.
Dieser Herr wird wahrscheinlich so ein uralter, pedofiler Mann sein, anders kann ich mir nicht erklären, dass er mich zu sich rufen lässt.
Soll ich wirklich reingehen?
Sebastian sieht mich immer noch lächelnd an, also nehme ich meinen ganzen Mut zusammen und öffne die Tür.
Drinnen sitzt ein Junge, etwa so alt wie ich, hinter einem Schreibtisch und sieht mich prüfend an.
Perplex schaue ich ihn an, bevor ich die Tür hinter mir schließe.
"So, du bist also das Mädchen dass hier arbeiten möchte?", fragt er.
Bitte was?
Arbeiten?
Ich?
Hier?
"E-Es tut mir leid. I-Ich glaube da liegt ähm eine Verwechslung vor", stottere ich.
"Du bist doch (Y/N)(N/N), oder nicht?", fragt der Junge weiter.
Ich nicke nur.
"Dann liegt keine Verwechslung vor. Dein Zimmer ist am Ende des Ganges, das Personal wird dich einarbeiten."
Wieder kann ich nur nicken.
Ich bilde mir ein, dass er kurz lächelt, bevor ich mich umdrehe und den Raum verlasse.
Sebastian ist verschwunden, also mache ich mich alleine auf die Suche nach meinem Zimmer.
Ich finde es zum Glück sofort und werfe mich erstmal auf das Bett.
Dieser Tag war einfach zu verwirrend.Am nächsten Morgen weckt mich ein klopfen an meiner Tür.
Ich steige aus meinem Bett, laufe zur Tür und öffne sie einen Spalt breit.
Und was ich sehe verschlägt mir die Sprache.
Ich reibe mir überrascht die Augen doch die Person vor der Tür bleibt die Gleiche.
Meine Schwester!
Ich mache die Tür ganz auf und wir umarmen uns.
Sie erzählt mir auch, dass ich meine Arbeitsstelle hier ihr zu verdanken habe.
Sie hat mich im Schnee liegen sehen und sofort Sebastian Bescheid gesagt.
Gemeinsam haben sie dann alles weiter in die Wege geleitet.
Und heute soll sie mir zeigen, was ich alles zu tun habe.Die Wochen vergehen und wir wachsen alle immer mehr zusammen.
Ich fühle mich richtig Zuhause.
Mittlerweile bin ich sogar zu Ciels persönlichen Dienerin aufgestiegen und habe Sebastian damit diese Aufgabe abgenommen, aber er hat ja genug andere Sachen zu tun.
"(Y/N)", höre ich meine Schwester rufen und mache mich sofort auf den Weg zu ihr.
Ich komme an einem Zimmer vorbei, aus dem Musik kommt.
Das weckt meine Aufmerksamkeit und ich spähe durch den Türspalt.
Drinnen sehe ich Sebastian und Ciel tanzen.
Beziehungsweise Sebastian tanzt und Ciel versucht es.
Das sieht so komisch aus, dass ich lachen muss.
Dabei verliere ich das Gleichgewicht und versuche mich an der Tür abzustützen, die sich aber nach innen öffnet, sodass ich mitten in den Raum falle.
"(Y/N)? Hast du uns beobachtet?", will Ciel sofort wissen und ich meine eine leichte, rötliche Verfärbungen auf seinem Gesicht wahrzunehmen.
"Ähm... naja", stottere ich.
Sebastian unterbricht mich: "Es ist gut dass Sie da sind (Y/N)-chan, dann können Sie beide zusammen üben."
"Was? Aber ich muss meiner Schwester helfen", das ist ja nicht mal gelogen.
"Das übernehme ich", meint Sebastian nur und verlässt den Raum.
Ciel und ich stehen uns gegenüber.
Wir sehen uns an, dann schauen wir in verschiedene Richtungen.
Kann bitte etwas diese peinliche Stille durchbrechen?
Plötzlich beginnt die Musik wieder zu spielen.
Ciel sieht mich an und kommt dann auf mich zu.
"Darf ich um diesen Tanz bitten?", fragt er und sieht dann sofort wieder weg.
Wieder bildet sich ein leichtes rot auf seinen Wangen, aber auf meinen auch, als ich ihm meine Hand reiche.
Er zieht mich nah an sich und legt eine Hand auf meine Taille.
Ich werde nervös.
Diese Nähe ist so ungewohnt und fühlt sich doch so richtig an.
Mein Herz pocht wild in meiner Brust und ich hoffe, dass er es nicht hören kann.
Er beginnt mit dem Tanz.
Mir bricht der Schweiß aus, denn ich kann nicht tanzen.
Gar nicht.
Ich habe das schließlich noch nie gemacht.
Oh man, das ist so peinlich!
Letztendlich bleiben wir stehen und schauen uns an.
Sein Blick ist so durchdringend, dass ich noch nervöser und knallrot werde.
"Ich geh dann wohl besser", murmel ich verlegen und drehe ihm den Rücken zu.
"Heute Abend ist hier ein Ball, wäre schön wenn du kommst", ruft Ciel mir noch nach, aber ich drehe mich nicht mal um.
Ich will nur noch hier weg!Als ich am Abend nach getaner Arbeit auf mein Zimmer komme, liegt dort ein Ballkleid auf meinem Bett.
Es ist (L/F) und sieht sehr wertvoll und elegant aus.
Als ich es mir genauer anschaue entdecke ich einen Zettel:Ich hoffe du kommst.
Mehr nicht.
Aber ich erkenne Ciels Schrift.
Er hat es tatsächlich ernst gemeint.
Mit Hilfe meiner Schwester mache ich mich eilig zurecht und laufe dann zum Ballsaal.
Als ich dort ankomme ist der Ball schon in vollem Gange.
Aber ich entdecke Ciel sofort und laufe zu ihm.
Er mustert mich kurz, dann lächelt er.
Sein Lächeln ist so ehrlich und aufrichtig und es steht ihm viel besser als dieses grimmige Gesicht wie nach drei Tagen Regen.
Ich lächle auch, doch dann kommt seine Verlobte und schleppt ihn irgendwohin mit sich.
Ich bleibe allein zurück.
Plötzlich spüre ich, wie sich zwei Arme von hinten um mich legen.
Erschrocken drehe ich mich um.
Ein blonder Junge grinst mir frech zu.
Was will der denn?
"Wie heißt du Kleine? Und warum stehst du hier so alleine? Hat dein Date dich versetzt?"
Irgendwie trifft er damit einen wunden Punkt.
Ich habe tatsächlich gehofft mehr Zeit mit Ciel verbringen zu können.
Aber er ist ja nicht mein Date, also kann ich nicht erwarten, dass er die ganze Zeit nur für mich da ist.
Also warum trifft mich das jetzt so?
Der Blonde wedelt mit der Hand vor meinem Gesicht herum und reißt mich somit aus meinen Gedanken.
"Wie heißt du denn jetzt?", fragt er erneut.
"Ähm (Y/N)(N/N)", antworte ich.
"Hübscher Name, so hübsch wie seine Trägerin."
Ok, was soll das jetzt werden?
"Ich bin Alois Trancy", stellt er sich ebenfalls vor.
Dann ohne jede Vorwarnung drückt er mich gegen die Säule, die dummerweise genau hinter mir steht.
Er streicht mir eine Strähne meiner
(H/F) Haare aus dem Gesicht und legt anschließend seinen Finger auf meine Lippen.
Ich will das nicht.
Er ist mir zu nah.
Viel zu nah!
Bei ihm ist diese Nähe so anders als bei Ciel.
Seine Nähe ist unangenehm, beängstigend, während Ciels Nähe beruhigend und angenehm ist.
Nur von Ciel will ich so berührt werden!
Alois drückt mich noch mehr gegen die Säule, lässt seinen Finger von meinen Lippen gleiten und kommt meinem Gesicht immer näher.
Ich will das nicht!
"Lass sie in Ruhe Trancy!", erklingt plötzlich Ciels beruhigende Stimme und Alois zieht sich sofort von mir zurück.
"Was machst du überhaupt hier? Ich kann mich nicht entsinnen dich eingeladen zu haben", redet Ciel weiter.
Alois erkennt seine Niederlage offensichtlich an, denn er verschwindet.
Ciel nimmt mich in den Arm:
"Geht es dir gut (Y/N)?"
Ich nicke nur, weil ich noch immer ein wenig geschockt bin.
Aber eins ist mir dadurch klar geworden; ich liebe Ciel!
Ciel zieht mich mit sich, weg vom Ball, bis zu einem Balkon.
Hier sind wir ungestört.
Gemeinsam schauen wir hinunter auf den Wald.
Ein kalter Wind weht uns entgegen.
Derselbe kalte Wind, den ich schon so oft gespürt habe, bevor ich hier her kam, bevor ich Freunde und ein Zuhause hatte.
Während ich meinen Gedanken nachhänge, dreht sich Ciel plötzlich zu mir, nimmt meine kalten Hände in seine und sieht mich einfach nur an.
Ich schaue ihn ebenfalls an, dann wandert mein Blick zu seinen Lippen.
Warum sehen seine Lippen so gut aus?
So zart und verführerisch?
Ich will ihn küssen!
Ohne groß nachzudenken strecke ich mich ein wenig und küsse ihn zaghaft.
Er sieht mich weiterhin nur an.
"E-Es tut m-mir leid!", stottere ich und werde knallrot.
Warum habe ich das getan?
Wie soll ich ihn je wieder anschauen können?
Es war klar, dass er nicht so empfindet wie ich.
Traurig drehe ich mich um, ich will nicht, dass er sieht, dass ich weine, ich will hier weg, doch er hält mich zurück.
"Bleib noch (Y/N), ich liebe dich auch. Bitte bleib."
Ich drehe mich überrascht um.
"Was ist mit deiner Verlobten", fällt mir ein.
Doch er entgegnet nur:
"Ich kümmer mich darum, mach dir keine Gedanken. Du bist die einzige für mich."
Dann küsst er mich und es liegt so viel Wärme und Liebe in diesem Kuss, dass mir ganz schwindelig wird vor Glück.-----------
Black Butler ❤
Ich liebe diesen Anime so sehr!
Es werden auf jeden Fall noch mehr Black Butler Geschichten kommen.
Omg ich bin so ein Fangirl. 😂😂~Neko
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Anime x Reader *pausiert*
FanfictionIch denke der Titel sagt schon alles. Wenn's euch interessiert schaut gerne mal rein. Anfragen nehme ich auch jederzeit an, also immer her mit kreativen Ideen. XD