Nagisa (Assassination classroom)

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Teil 2

Ich gehe nicht nach Hause.
Was soll ich auch dort.
Als der Unterricht beendet ist ziehe ich mich auf einen Baum zurück.
Ich kletter bis in die Krone und mache es mir auf einem breiten Ast gemütlich.
Karma und ich treffen uns in ein paar Stunden in der Stadt, also habe ich noch Zeit für ein kleines Nickerchen.

Als ich wieder aufwache dämmert es bereits.
Mein erster Griff geht zu meiner Kippenpackung, der zweite zu meinem Handy.
Verdammt, schon kurz nach sechs, in weniger als einer halben Stunde bin ich mit Karma verabredet und ich muss noch diesen blöden Berg runter und bis in die Stadt.
Schnell rutsche ich vom Baum, richte meine Haare und fische ein paar Blätter heraus, dann sprinte ich los.
Bergab ist um einiges leichter als bergauf und ich erreiche erstaunliche Geschwindigkeiten, vielleicht schaffe ich es ja doch noch einigermaßen pünktlich.

Ich erreiche den vereinbarten Treffpunkt mit einer Viertelstunde Verspätung, doch von Karma fehlt jede Spur.
Na toll, habe ich mich jetzt um sonst so abgehetzt?
Ich merke das ich schwitze, meine Haare sind zerzaust und ich hechel wie ein Hund.
Ich fühle mich hässlich und ekelhaft.
Aber da Karma noch nicht da ist, kann ich ja schonmal rein gehen und mich wieder ein bisschen herrichten.
Ich will gerade das kleine Café betreten, als jemand meinen Namen ruft.
Ich drehe mich um und erkenne Nagisa.
Ob er noch sauer ist?
Er kommt winkend auf mich zu.
"Hey (Y/N), was machst du denn hier?"
Ich atme erleichtert aus.
Anscheinend hat er sich beruhigt und nimmt mir meinen kleinen Angriff nicht mehr übel.
"Ich bin hier mit Karma verabredet, aber er ist noch nicht da", antworte ich wahrheitsgemäß.
Nagisa stockt in seiner Bewegung.
"Ach so", sagt er nur, "dann will ich nicht weiter stören."
Er dreht sich um und geht.
"Nagisa, warte", rufe ich ihm noch nach, doch er reagiert nicht mehr.
Verdammt, was ist bloß mit ihm los?
Ich will mich gerade nach drinnen begeben, um mich doch noch ein wenig zurecht zu machen, da legen sich zwei Arme von hinten um mich.
"Hallo Prinzessin", säuselt Karma mir ins Ohr.
Ich drehe mich um und lächle ihn an.
Er hat sich umgezogen und herausgeputzt.
Neben ihm fühle ich mich noch dreckiger und unliebsamer.
Wir gehen rein, bestellen und reden.
Doch je länger ich hier sitze, desto unwohler fühle ich mich.
Irgendwann halte ich es nicht mehr aus, ich stehe auf, verabschiede mich von Karma und flüchte.

"Du stinkst", begrüßt mich mein Bruder, "und überhaupt, wo warst du so lange?"
Ich ignoriere ihn.
Keine gute Idee.
Er wirbelt mich herum, packt mich am Kragen und sieht mir tief in die Augen.
"Ich rede mit dir! WO WARST DU?"
Ich fange an zu weinen, doch das interessiert meinen Bruder nicht, er schlägt mich.
Irgendwann lässt er mich los.
Ich knalle auf den Boden, doch das ist meine Chance.
Ich springe auf und renne los.
Mein Bruder ist stark, aber nicht schnell und so gelingt es mir ins Bad zu flüchten und die Tür abzuschließen.
Mein Bruder tobt vor Wut, doch hier bin ich sicher.
Ich warte bis er sich verzogen hat und beginne dann meine Hygiene wieder herzustellen.

Es ist 5:30 Uhr.
Alle schlafen, wenn ich leise bin wecke ich niemanden auf.
Ich schleiche in mein Zimmer, ziehe mir eine saubere Schuluniform an, überschninke meine Wunden und verlasse das Haus.

Ich erreiche das Schulgebäude viel zu früh.
Bis zum Unterrichtsbeginn habe ich noch ewig Zeit.
Ich will mir gerade ein gemütliches Plätzchen suchen, als ich in der Ferne etwas blaues aufblitzen sehe.
Nagisa?
Ich gehe näher heran und tatsächlich, es ist Nagisa, der auf dem Sportplatz steht und Messertechniken übt.
Kein Wunder dass er so gut ist.
Aber warum ist er um diese Uhrzeit schon hier?
"Guten Morgen Nagisa", meine ich beiläufig, als wäre es das normalste der Welt um diese Uhrzeit vor der Schule zu stehen.
Ich begebe mich aus meiner Deckung und laufe auf ihn zu.
Erschrocken guckt er mich an.
"(Y/N), was machst du denn hier?", fragt er verwirrt.
"Das selbe könnte ich dich auch fragen", antworte ich grinsend.
Irgendwie finde ich es unglaublich schön mit Nagisa in der aufgehenden Sonne vor der Schule zu stehen.
Irgendwie romantisch.
Leichte Nebelschwaden ziehen am Boden entlang und die ersten unschuldigen Sonnenstrahlen spiegeln sich glitzernd im Morgentau.
"Was willst du?", fragt Nagisa kühl und zerstört somit die komplette Situation.
Ich bleibe stehen.
Warum ist er so?
"Willst du nicht zu Karma gehen?", fügt er hinzu.
Ach du scheiße, ist er etwa eifersüchtig?
"Nein, ich bin viel lieber hier bei dir", antworte ich selbstbewusst.
Nagisa wird rot und schaut verlegen zu Boden.
Ich laufe auf ihn zu und umarme ihn.
Das allein reicht schon um in mir Gefühle auszulösen.
Es ist so unglaublich schön mit ihm.
So befreiend, leicht und ungezwungen.
Ganz anders als bei Karma.
Bei Nagisa fühle ich mich einfach wohl wie ich bin.
Ich ziehe Nagisa mit mir ins Klassenzimmer, da ich hier draußen langsam anfange zu frösteln.
Ich habe keine Ahnung woher ich den Mut dazu habe, aber es fühlt sich irgendwie richtig an.
Im Klassenzimmer fangen wir sofort ein ungezwungenes Gespräch an.
Er erzählt von seiner Mutter, wie schwer er es Zuhause hat und dass er deshalb so viel Zeit wie möglich hier verbringt.
Auch ich erzähle von meiner Situation, von meinen Eltern und von meinem Bruder.
Noch nie habe ich jemandem davon erzählt, doch bei Nagisa sprudelt es quasi aus mir raus.
Als ich fertig bin mit Reden nimmt Nagisa mich in den Arm und wischt ein paar Tränen von meiner Wange, die ich nicht mal bemerkt habe.
"Du bist so unglaublich stark (Y/N), und unglaublich hübsch, auch wenn du das vielleicht nicht siehst."
Er streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht und guckt mir tief in die Augen.
Ich schniefe und dann passiert es.
Ohne dass ich es wirklich will beuge ich mich nach vorne und küsse ihn.
Es sind nur wenige Augenblicke in denen sich unsere Lippen berühren, doch es reicht um ein Feuer in mir zum lodern zu bringen.
Ich bin wie elektrisiert.
Mein Körper steht komplett unter Strom.
Als ich realisiere was ich hier tue schnelle ich zurück.
Unsere Verbindung wird getrennt, der Strom verschwindet, die Kälte des Morgens kehrt zurück.
Wir sehen uns kurz an, dann laufe ich davon und lasse Nagisa verduzt zurück.

Während der Schule wechseln wir kein Wort.
Karma spricht mich wegen gestern an, doch ich wimmel ihn ab.
In meinem Kopf ist nur Nagisa.
Ich liebe ihn, ich kann es nicht leugnen, aber was ist mit ihm?
Er hat mich nicht weg gestoßen, aber er hat mir auch kein Zeichen geben, dass es ihm genauso geht.
Oder bin ich einfach nur zu dumm?
Was wenn er mich nur als gute Freundin sieht?
Was wenn ich damit jetzt unsere ganze Beziehung zerstört habe?
Was wenn er nie wieder was von mir wissen will?
Zu viele Fragen.
Und zu wenig Antworten, denn Nagisa ist schon verschwunden.

Am nächsten Tag komme ich wieder extra früh zur Schule, doch von Nagisa fehlt jede Spur.
Geht er mir aus dem Weg?
Ich hocke mich auf den Boden und beginne hemmungslos zu weinen.
Ich hätte es einfach dabei belassen sollen dass wir Freunde sind.
Ich will immer zu viel.
Ich sollte wissen das ich soetwas wie Glück nicht verdient habe.
Jetzt habe ich wieder alles zerstört und werde für immer einsam bleiben.
Plötzlich höre ich Schritte.
Ich blicke auf und sehe Nagisa auf mich zukommen.
Er hält etwas in der Hand, doch durch den Tränenschleier kann ich nicht erkennen was es ist.
Als er mich entdeckt lässt er den Gegenstand fallen und kommt zu mir gerannt.
"Oh mein Gott, (Y/N), ist alles in Ordnung? Was ist passiert?"
Er nimmt mich schützend in den Arm und wischt meine Tränen weg.
Ich schniefe und schaue ihn an.
Doch sobald sich unsere Blicke treffen beginne ich wieder zu weinen.
"Nagisa, ich liebe dich und ich weiß auch dass du nicht so empfindest und das ist vollkommen in Ordnung, aber es macht mich einfach grade total fertig. Bitte lass uns Freunde bleiben und bitte geh jetzt", rattere ich heuelnd herunter.
Und Nagisa geht.
Aber er geht nicht weit.
Nur ein Stück und hebt etwas auf, dass was er vorhin fallen gelassen hatte.
"(Y/N) ich liebe dich doch auch."
Überrascht reiße ich die Augen auf.
Er kniet vor mir, mit einem Strauß Blumen in der Hand, auf denen ein Zettel klebt:

(Y/N), ich liebe dich! <3

Vor Freude springe ich ihm um den Hals.
Überrascht lässt er die Blumen fallen und umarmt mich zurück.
Dann streicht er mir die Haare aus dem Gesicht und küsst mich.
Ich erwidere den Kuss und das Feuer in mir beginnt erneut zu brennen.

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Ich war letztens ein bisschen auf Wattpad unterwegs und wollte einfach nur ein paar süße Anime Oneshots lesen, aber manche kannst du dir echt nicht geben!
Da ist absolut keine Story drin, die Charaktere passen Null zum Original und die VERDAMMTE RECHTSCHREIBUNG WIRD MIT FUCKING FÜẞEN GETRETEN!
Ufffff!
Und da dachte ich mir ich schreib mal wieder und zeig diesen ganzen Grammatikallergikern mal wie's richtig geht! Ha!
Nee Spaß ich versuche mein bestes zu geben aber will meinen Bullshit hier auch nicht in den Himmel loben.
Das musste nur einfach mal raus!
Danke! 😂😂🙈

~Neko

Anime x Reader *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt