Kaneki (Tokyo Ghoul)

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Juuzou holt mich wie jeden Morgen von Zuhause ab und wir gehen zusammen zur Ermittlungszentrale.
Dort angekommen bekommen wir neue Aufträge und gehen getrennte Wege.
Mein Auftrag ist ein S-Klasse Ghoul und er hält sich ganz in der Nähe meines Appartements auf.
Ich gehe also den ganzen Weg wieder zurück.
Im Park vor meinem Haus treffe ich zufällig auf Ken.
Wir kennen uns schon seit unserer Kindheit und waren auch zusammen in der Schule und auf der Uni.
Als ich aber die Uni abgebrochen habe, weil mein Vater mich zur Ermittlerin ausbilden wollte, haben wir uns aus den Augen verloren.
Hide hat uns eine Zeit lang noch zusammengehalten, aber letztendlich haben sich unsere Wege getrennt.
Ich habe ihn seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen und jetzt ist er auf einmal hier im Park.
Eilig laufe ich zu ihm und umarme ihn von hinten.
Er dreht sich um.
Irgendwie sieht er blass aus.
Das kann aber auch daran liegen, dass es so kalt ist.
Als er mich erkennt lächelt er.
"(Y/N), wir haben uns ja ewig nicht mehr gesehen", meint er.
Ich nicke nur.
"Wie geht's dir? Du siehst blass aus."
Doch er schüttelt den Kopf: "Es ist alles in Ordnung (Y/N), mach dir keine Sorgen. Erzähl lieber warum du von der Uni gegangen bist."
Lächelnd erzähle ich von meiner Ausbildung zur Ermittlerin und dass ich jetzt endlich auch alleine ermitteln darf, ich erzähle wie stolz mein strenger Vater ist, weil ich so gute Fortschritte mache und wie gut alles läuft.
Außerdem erzähle ich von meinem früheren Partner Juuzou, der jetzt mein bester Freund geworden ist.
Ich berichte ihm jedes kleine Detail und merke dabei gar nicht wie seine Miene immer finsterer wird.
Auf einmal steht er auf.
"Tut mir leid (Y/N), ich habe noch etwas zu erledigen", mit diesen Worten läuft er davon.
"Warte, ich konnte dir noch gar nicht von meinem neuen Auftrag erzählen!", rufe ich ihm noch nach, aber er dreht sich nicht mehr um.
Habe ich vielleicht zu viel von mir geredet?
Aber er hat ja danach gefragt.
Sein Verhalten verwirrt mich, früher konnten wir stundenlang reden und er hätte mich nie mit so einer lahmen Ausrede abgespeist.
Oder hat er tatsächlich was zu erledigen?
Naja, ist ja auch egal, schließlich habe ich ja auch etwas zu erledigen.
Ich mache mich also erneut auf die Suche, aber von dem Ghoul fehlt jede Spur.
Auch in den nächsten Tagen ist er nicht aufzufinden.
Dafür laufe ich Ken immer öfter über den Weg, aber er geht mir aus dem Weg.

Nach einer Woche vergeblicher Suche, treffe ich mich mit Juuzou in einem Café um einen Plan zu entwerfen, um den Ghoul zu finden.
Als ich in das kleine Café komme erinnert mich alles an Ken.
Er hat mir dieses Café mal empfohlen und sogar eine Zeit lang hier gearbeitet.
Oh Gott, ich denke zu viel an Ken.
Ich sollte mich jetzt eher darauf konzentrieren diesen Ghoul zu finden.
Ich setze mich also zu Juuzou, der mir schon ungeduldig zu winkt.
Wir bestellen Kaffee, Sandwiches und Kuchen und fangen dann an eine Strategie zu erarbeiten.

Wir verlassen das Café als es schon fast dunkel ist.
Eine Strategie habe ich immer noch nicht.
Unsere Treffen ist ein wenig eskaliert, denn schon nach einer halben Stunde haben wir über alles mögliche geredet, nur nicht über Möglichkeiten diesen mysteriösen Ghoul zu finden.
Also laufe ich ziemlich geknickt nach Hause.

Am nächsten Tag muss ich mich also wieder auf mein Glück verlassen beziehungsweise hoffen, dass ich ein bisschen Glück habe.
Und tatsächlich!
Ich mache den Rundgang, den ich mir in den letzten Tagen angewöhnt habe und entdecke einen weißhaarigen Ghoul, der mit dem Rücken zu mir steht.
Vor Freude hätte ich fast laut geschrien, aber das hätte diese fantastische Situation komplett zerstört.
Ich werde mir den Überraschungseffekt zu nutzen machen.
Ich ziehe meine Waffe und schleiche mich näher heran.
Dünne Nebelschwaden ziehen über den Boden und betonen die Situation, ich finde das passt zu diesem mysteriösen Ghoul.
Als ich nah genug bin greife ich an.
Der Überraschungseffekt sorgt dafür, dass ich meinem Gegner zunächst einen gewissen Schaden zufügen kann, aber er ist nicht umsonst ein Ghoul mit Rang S, wie ich schnell zu spüren bekomme, denn schon bald habe ich einige Wunden und fliege letztendlich gegen eine Wand.
Mein Körper tut weh.
Ich kann mich nicht bewegen.
Ist das das Ende?
Ich war wohl zu schwach.
Der Ghoul kommt auf mich zu.
Ich kann ihn wegen des Nebels immer noch kaum erkennen.
Als er direkt vor mir ist bleibt er überrascht stehen.
Irgendwie erinnert er mich an Ken.
"(Y/N)?!"
Diese Stimme.
Woher kenne ich sie?
Ich bin zu schwach um nachzudenken.
"Komm schon, töte mich", flüstere ich bevor ich in Ohnmacht falle.

Als ich wieder zu mir komme liege ich immer noch in der Gasse.
Allerdings hat sich der Nebel verzogen und mein Kopf ruht auf dem Schoß von irgendjemandem.
Ich richte mich auf, schaue zu der Person hoch und erkenne den Ghoul, nein, es ist Ken.
Jetzt bin ich verwirrt, ich bin wohl noch nicht ganz beisammen.
Doch ehe ich genauer hinschauen kann, wird mein Kopf zurück gedrückt.
"Ruh dich aus (Y/N)-chan", flüstert Ken.
Also doch Ken, aber Ken hat keine weißen Haare, was ist hier eigentlich los?
Wir verharren noch einige Minuten in dieser Position, bis mir ein Licht aufgeht.
Kerzengerade fahre ich nach oben und sehe Ken an.
"Ken, du bist ein Ghoul", sage ich.
Er nickt traurig.
Omg, dann ist Ken der Ghoul, den ich töten soll.
Ich soll meinen Kindheitsfreund, in den ich schon die ganze Zeit heimlich verliebt bin, töten.
Bei diesem Gedanken fange ich an zu weinen.
"Ist es so schlimm dass ich ein Ghoul bin?", fragt Ken daraufhin.
"Natürlich nicht", rufe ich.
Ich werde ihn immer lieben, egal ob Mensch oder Ghoul, aber die Tatsache, dass ich ihn töten muss, ist das Problem!
"Mir ist egal ob du Mensch oder Ghoul bist, denn ich liebe dich, aber mein Auftrag besagt, dass ich dich töten muss", schluchze ich.
"(Y/N)", sagt er und nimmt mich in den Arm, "ich liebe dich auch."
Das von ihm zu hören, bringt mich noch mehr zum weinen.
"Aber warum bist du mir dann die ganze Zeit aus dem Weg gegangen?", schniefe ich.
"Weil du eine Ghoulermittlerin bist und ich ein Ghoul. Ich wollte dich nicht in Schwierigkeiten bringen. Außerdem habe ich versucht dich zu vergessen, aber es ging nicht.
Du bedeutest mir so unglaublich viel (Y/N)-chan!"
Seine Worte berühren mich, aber irgendwie tun sie auch weh, denn es ist die Wahrheit.
Wir können nicht zusammen sein, er ist ein Ghoul und ich bin die Tochter eines Ghoulermittlers.
Unsere Schicksale stoßen sich ab, wie zwei Magnet, die mit den falschen Polen aufeinander treffen.
Diese Erkenntnis tut weh.
Mein Vater würde nie zulassen, dass ich alles hinschmeiße, er erwartet, dass ich in seine Fußstapfen trete.
Diese Liebe hat keine Chance!
"Wenn du mich töten musst, dann töte mich, ich werde mich nicht wehren", meint Ken plötzlich.
"Ken, bist du bescheuert?!", schreie ich, "denkst du ich könnte damit leben die Person, die ich am meisten liebe, umgebracht zu haben?"
Noch mehr Tränen rollen meine Wangen runter:
"Denkst du wirklich ich könnte danach weiter leben als ob nichts gewesen wäre?!"
Wir sehen uns beide an.
"Dann lass uns diese Stadt verlassen und irgendwo hingehen wo uns niemand kennt."
Ich sehe ihn kurz fragend an um zu überprüfen ob er das ernst meint, doch man erkennt deutlich wie ernst es ihm ist, also nicke ich.
Vielleicht ist das unsere einzige Chance, die einzige Möglichkeit zusammen zu sein.
Ich stehe auf, ziehe Ken hoch und verschränke seine Finger mit meinen.
Dann stelle ich mich auf die Zehenspitzen und küsse ihn.
Als wir uns lösen schauen wir uns kurz an.
Dann zieht Ken mich näher zu sich und wir küssen uns erneut, diesmal leidenschaftlicher und länger.
Als wir uns dieses Mal lösen ist mir klar, dass ich mir eine Zukunft ohne ihn nicht vorstellen kann.
Wenn es einen Weg für uns gibt, dann werden wir ihn zusammen finden!

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So much Drama. XD
Keine Ahnung warum ich jetzt so eine Romeo und Julia Geschichte geschrieben habe, irgendwie war mir danach. 😅
Und ich liebe Drama! <3
Hoffe es hat euch trotzdem gefallen. ^^

~Neko

Anime x Reader *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt