Eine Familie

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Alexis

Wir betraten das Hotel und gingen sofort in unser Zimmer. Katrin orderte noch ein Kinderbett und dann legten wir uns auch schon schlafen. Ich führte noch ein Telefonat mit Anna, Katrin lächelte dabei und als sich unsere Augen trafen, begann sie noch mehr zu strahlen. Immer wieder wanderten ihre Augen zum Kinderbett und zu mir, blieb stehen und kam langsam auf mich zu.

Mein Daumen drückte die rote Taste und das Handy landete neben mir auf dem Bett.

Katrin setzte sich auf meinen Schoß und sah mir tief in die Augen.

>>Ich liebe dich Alexis. Ich liebe dich und das alles hier. Eine Familie. Ich hatte immer Angst davor, aber jetzt? Mit dir kann ich einfach jede Angst hinter mir lassen. Du machst mich einfach unglaublich glücklich. Deine ganze Art hat mein Herz im Sturm erobert. Ich liebe es wie du mir immer wieder ein Lächeln zauberst, allein deine Augen schaffen das schon. Das habe ich in den schweren Zeiten oft vermisst. Jede Faser in mir hat dich vermisst, wenn du nicht da warst. Jede Minute ohne dich Körperlich und geistig waren Minuten ohne mein Herz.

Gut ich werde kitschig. Was ich aber sagen will, Alexis ich liebe dich, dass du meine Frau bist, ist das größte Geschenk in meinem Leben. Ich will dich nie, nie mehr verlieren. Ich finde es wirklich spannend mit dir jetzt diesen neuen Weg einzuschlagen<<, erklärte sie mir.

Sie küsste mich innig, legte ihre Hände um mein Gesicht und zog mich näher. Ihr Körper drückte sich an meinen. Ich legte meine Arme um sie und zog sie noch etwas dichter.
Der Kuss wurde Leidenschaftlicher.

>>Ich liebe dich auch Katrin. Ich finde es auch toll. Die kleine Sofia und du, ihr seid mein Ein und Alles<<, sagte ich. Wieder küsste sie mich. Meine Augen waren geschlossen und genossen die Berührungen der Blondine.

Mitten in der Nacht durchbrach ein Schluchzen die Ruhe. Ein Schluchzen, welches immer lauter wurde. Es mündete in ein schreien. Katrin schlief tief und fest, das wusste ich.
Schnell stand ich auf und lief im dunklen Richtung Kinderbett. Ich nahm natürlich noch einige Ecken mit, wenn schon denn schon.

>>Auwaaa<<
, stöhnte ich. Ich nahm die kleine Sofia auf den Arm und wiegte sie besorgt hin und her. Der Mond spendete uns etwas Licht. Das kleine Mädchen mit den blauen Augen und den kleinen Händen, die an die Flasche in ihrem Mund haute war erleichtert mich zu sehen.

>>Da hat wohl jemand Durst<<
, lächelte ich.

Sofia hatte ihre Augen wieder halb geschlossen und genoss das leichte Wippen ihrer neuen Mama. Ich küsste sanft die wohlriechende weiche Haut. Ein Lächeln zog sich über den kleinen Mund. Leise legte ich Sofia wieder ins Bett und wartete bis sie die Augen fest verschlossen hatte. Ein leises schmatzendes Geräusch war noch zu hören und dann war sie ruhig.
Ich sah sie noch etwas an, kuschelte mich wieder zu Katrin ins Bett und schlief weiter.


Katrin


Am Morgen war ich überraschender Weise ausgeschlafen. Ich drehte mich langsam meiner Liebsten zu, welche jedoch nicht in ihrem Bett lag. Mein Blick wanderte verwirrt und noch leicht verschlafen durch das Hotelzimmer. Auch das Kinderbett war leer.

Ich setzte mich auf und sah Alexis auf dem Boden mit Sofia.
Diese streckte ihre kleinen Arme in die Höhe und Alexis spielte mit ihr. Sie machte kindliche Geräusche und immer wieder rief dies ein Lachen von der kleinen hervor. Irgendwie muss sie mich bemerkt haben, denn ihr glucksen hörte auf und sie sah mich mit ihren blauen Augen liebevoll an. Alexis drehte sich langsam um.

>> Guten Morgen mein Engel, hast du denn auch schön geschlafen?<<, fragte sie mich übertrieben freundlich und hob Sofia auf ihren Arm.

Langsam kam sie auf mich zu und gab mir einen kurzen, lieblichen Kuss.
>>Ja, doch. Und du?<< , fragte ich sie und sah ihr mit all meiner Liebe in die Augen und strich sanft über ihre Wange.

>>Wundervoll, auch wenn ich heute Morgen durch ein Quietschen seitens unseres kleinen Mäuschens geweckt wurde<<
, erklärte sie mir.

>>Oh, bist du schon lange wach?<<, fragte ich.

>>Ach nein geht, eine halbe Stunde vielleicht<<
, kam von ihr.

>>Na dann hoffen wir mal, dass sie immer so schön durchschläft, mh?<<, fragte ich, gab der kleinen, welche mich mit großen Augen ansah einen Kuss auf die Stirn und strich auch ihr kurz über die Wange.

Ihr Gesicht hellte sich auf und sie streckte mir die Arme entgegen.
>>Na, willst du zu mir?<<, fragte ich und nahm sie Alexis ab und wurde auch gleich von ihr gekuschelt.

Wir legten sie auf das große Bett und sie krabbelte kichernd darauf herum. Versteckte sich unter den Bettdecken oder sah uns einfach nur an. Wir lagen beide Seitlich auf dem Bett, dicht an dicht und sahen der Kleinen zu. Irgendwann hatte sie genug und kam auf uns zu. Ihre Hände patschten gegen meine Schulter. Alexis und ich spielten mit ihr und dem kleinen Teddy, welcher im Bett lag. Sofia griff immer wieder nach den Beinen des Kuscheltiers und zog an ihm. Wir beide grinsten die ganze Zeit glücklich und sahen immer wieder gegenseitig in unsere leuchtenden Augen. Wir verbrachten zu dritt einen schönen Tag. Die kleine Sofia gewöhnte sich an uns recht schnell. Am nächsten Tag würde dann ein Treffen mit der Agentur folgen die zu uns ins Hotel kommen wollte.

Alexis Nerven waren angespannt.

>>Hoffentlich geht alles gut!<<,
sagte sie. Ich schloss sie zärtlich und beschützend in die Arme! >>Warum sollte es nicht?<<, erklärte ich und küsste sie an der Schläfe.

>>Meinst du, sie haben etwas zu beanstanden?<<, fragte sie unsicher.

>>Ich glaube nicht! Du musstest ja nichts kochen oder Vortragen<<, sagte ich und zwickte ihr in die Seite.

Ich schaute Alexis an und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht.

>>Ich bin ganz sicher, dass alles gut gehen wird!<<
, sagte ich.

>>Danke, mein Herz!<<
, hauchte sie, ehe sie mir einen Kuss gab.

Normalerweise mussten die leiblichen Eltern einer Adoption zustimmen! In Sofia ihr Fall gab es da nur ein Problem, ihre leibliche Eltern waren tot.

Doch der Termin verlief normal und die Unterschriften auf den Unterlagen zur Pflegeelternschaft waren vollzogen. Dann ergriff der Anwalt das Wort und erläuterte uns nochmal alle Schritte bis zur Endgültigen Adoption von Sofia. Alle Rechte und Pflichten, die wir mit dieser Pflegschaft hatten wurden uns klar Dargestellt. Der Anwalt händigte nun uns die Unterlagen aus und wünschte viel Erfolg. Ich umarmte Alexis,die Sofia auf den Arm hatte. In allen Augen blitzten Tränchen.

>>Das muss gefeiert werden<<, meinte ich!

Alexis hatte den kleinen Teddy dabei und Sofia spielte mit ihm. Auch sie schien den Duft von ihr zu mögen, man sah immer deutlich, wenn ihre Nase arbeitete. Alexis hatte solche intensiven Gefühle für das Mädchen entwickelt, dass ich fast etwas eifersüchtig war.
Ich hatte inzwischen einen Tisch an der großen Glasfront des Hotelrestaurants zur Feier des Tages bestellt. Man hatte von hier aus eine tolle Sicht auf das Meer. Wir verbrachten einen wunderschönen Nachmittag mit der Kleinen und bereiteten die Rückreise nach Wien vor die am nächsten Tag folgte.

Am Abend trat ich hinter meine Frau, die ihr gerade im Bad vor den Spiegel stand. Sofia schlief schon und ich schlang meine Arme um ihre Taille und zog sie näher an mich heran. Ich versenkte mein Gesicht in Alexis Haaren und meine Lippen fanden ihren Hals. Meinen Körper folgend lehnte sich diese zurück und genoss die Zärtlichkeiten. Ihre Augen waren geschlossen und für einen Augenblick vergaßen wir alles um uns herum.

Danken fürs Lesen und Voten

Familienleben Teil 3 - Eine Chance für die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt