Afrika

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Alexis


Das Telefonat mit der Agentur verlief Erfolgreich. Wir hatten einen kurzfristigen Termin bekommen, der allerdings einen Haken hatte. Das Kinderhilfswerk befand sich im Süden von Afrika. Dies Bedeutete auch, das wir wieder verreisen mussten und unseren Laden anderen Personen überlassenen müssten. Ich versuchte Katrin von dieser Reise überzeugen und ihr klar zu machen, dass wir durch unseren Wohnort in Wien auch und Glück Vorteile hatten. Österreich war bei diesen Thema liberaler als in Deutschland und machte eine Adoption von Kindern für gleichgeschlechtliche Partner eher möglich. Ich war natürlich Erfolgreich und hatte Katrin von diesen Termin überzeugen können.

Ein paar Tage an einen anderen Ort. Ich spürte sanfte Küsse, auf meinem Nacken. Langsam zogen sie sich über meinen Rücken, immer tiefer. Über mein Steißbein und da war der letzte Kuss, dann ging es wieder nach oben.

>>Mhh<<, machte ich und blinzelte etwas. Die Sonne schien mir direkt in mein Gesicht. Es war verdammt heiß und ich fühlte mich fast wie in einer Sauna. Ich drehte meinen Kopf und öffnete meine Augen. Ich sah direkt durch ein großes Fenster, welches offen war. Ich konnte über die Terrasse direkt zum Meer schauen, welches blau am Horizont schimmerte. Meine Augen suchten weiter, ich drehte meinen Körper langsam und traf schließlich auf wunderschöne Augen.

>>Guten Morgen mein Schatz, heute ist ein wichtiger Tag in unseren Leben<<, flüsterte ich müde. Katrin hatte nur ein Bettlaken um ihre Haut geschlungen. Sie sagte nichts, beugte sich runter und küsste meine Lippen so unglaublich sanft. Ich Lächelte und sah wieder zu ihren Augen. Sie strahlte mich nur an.

Mein Blick wanderte zur Uhr.

>>Schatz, wir müssen gleich los. Der kleine Bus geht um neun<<
, erklärte ich.

>>Na dann mal los. Damit wir heute Abend wieder hier sind<<
, sagte Katrin und lächelte.

Ich erhob mich langsam und immer noch träge von der Matratze und ging in das Bad.
Kaum hatte ich geduscht, kam ich wieder in das Zimmer. Wir machten uns fertig und gingen raus in die heiße Sonne von Afrika.

Ich saß neben Katrin in den kleinen Bus. Dieser rauschte an den Slums vorbei. Wir sahen Elefanten, Löwen, Zebras und Giraffen. Die pure Schönheit und Grausamkeit auf einer Stelle.
Katrin hatte ihre Hand in meine gelegt. Ihre Haare flogen leicht im Wind und sie blickte verträumt auf eine Herde Flamencos, welche im Wasser standen. Ich zückte meine Kamera und schoss gleich ein paar Fotos.

 Von der Natur, von Katrin und einfach allem. Sie blickte verträumt zu mir, während die Sonne leicht in ihr Gesicht schien.

>>Das ist ein Traum<<, lächelte sie. Ich nickte eifrig, küsste sie und blickte dann wieder gerade aus. Wie aus dem Boden gestampft sah man in der Ferne Häuser. Nichts Großes, dafür aber in einen guten Zustand. Ein Zaun war darum gezogen. Das Bus hielt vor einem Tor und der Fahrer redete kurz mit dem Personal und schon ging das Tor auf. Unser Bus hielt und schon wurden wir umlagert von Kindern. Alle sahen uns mit großen Augen an. Für sieh waren wohl so fremde Personen etwas Besonderes. Nach einer ausführlichen Betrachtung liefen die meisten Kinder wieder weg, manche blieben da und zeigten uns viele Dinge. Doch mein Blick viel auf eine Gruppe kleiner Mädchen und Jungen.

Ich tickte Katrin leicht an. Sie blickte rüber und fing an zu lächeln. Wir verabschiedeten uns von den anderen in gingen auf die kleine Gruppe zu. Sofort erlangten wir die Aufmerksamkeit der Gruppe, bis auf ein kleines weißes Mädchen, diese spielte unbeirrt weiter und kicherte leise, während der Sand durch ihre Finger rieselte. Wieder redeten wir etwas mit den Kindern und sahen immer wieder zu der kleinen, welche immer noch spielte.

Irgendwann lachte Katrin leise auf, wegen eines anderen Kindes. Mein Blick schweifte zu der sitzenden. Diese sah hoch, grinste mich an. Ich blickte sie ebenfalls an.

Blau traf blau.

Irgendwann stand das kleine Mädchen auf und versuchte zu mir zu kommen. Ich hob eine Hand und hielt sie ihr hin, welche sie sofort nahm. Als sie vor mir stand legte sie ihre Hände an mein Gesicht, welches auf ihrer Höhe war. Sie strich darüber, ging dichter ran und wieder weiter weg. Dann quietschte sie leise und ging noch einen Schritt auf mich zu. Katrin sah kurz unsicher zu mir, doch ich lächelte sie nur an. Langsam hob ich meine Arme und legte sie um die kleine.

Ich hockte einige Zeit so da und das weiße Mädchen setzte sich schließlich auf meine Beine und sah mich und Katrin die ganze Zeit fasziniert an. Diese hatte sich Vorsichtig dazugesetzte und schaute zu. Das Mädchen schielte zu mir und dann schnellte ihr Kopf hin und her zwischen Katrin und meinen Kopf.

Ein Lächeln legte sich auf das vorher zutiefst faszinierte Gesicht. Langsam drehte sie sich. Ich half der kleinen zu Katrin zu gehen. Als sie vor ihr stand hob sie ihre kleinen patschigen Hände und legte sie ebenfalls an ihre sanften Wangen. Sie sah unsicher aus, doch ich blickte sie sicher und liebevoll an. Sie strich über ihre Stirn, die Nase und fuhr mit den kleinen Händen durch die blonden Haare. Ich rückte an Katrin ihre Seite, legte meinen Kopf an ihre Schulter.
Die kleine sah uns kurz an, lächelte und setzte sie sich lachend auf Katrin ihr Bein und legte ihren Kopf auch an ihre Schulter und sah immer wieder zwischen mir und Katrin hin und her.

Sie mochte wohl uns beide.


Katrin


Zuerst war ich skeptisch den Anliegen gegenüber. Aber dort an diesem Ort verging für meinen Geschmack der Tag viel zu schnell. Ein Mädchen, Manda und ein Junge, Kolo zeigten uns noch ein bisschen die Gegend, wobei Alexis und ich die kleine immer bei uns hatten.

Als es dann hieß, ab in den Bus, wollten wir uns nicht trennen. Wir alle hatten Tränen in den Augen. Die blauen Augen der kleinen waren gefüllt mit Tränen. Immer wieder machte sie traurige Geräusche. Als eine der älteren Aufpasserin sie nehmen wollte fing sie an zu schreien wie verrückt. Immer wieder krallte sie ihre Hände an Alexis fest und fing immer lauter an zu weinen. Mir stiegen mehr und mehr die Tränen in die Augen. Ich und Alexis war verzweifelt.

Die kleine kuschelte sich sofort an Alexis, steckte ein Finger in den Mund und sah mich von der Schulter her an. Ich gab ihr einen liebevollen Kuss auf die Stirn. Sie sah zufrieden aus. Doch näherte sich die ältere Aufpasserin wurde sie panisch.

>>Frau Torstein?<<
, kam es aus dem Hintergrund und wir drehten uns, samt Kind, zu einer Frau um, welche schwarz war und lange Haare hatte. Alle Haare waren geflochten und zu einem Zopf zusammengebunden.

>>Ja und sie sind?<<
, fragte Alexis.

>>Misses Ari Jones. Wir hatten telefoniert<<, sagte sie und reichte uns nacheinander die Hand und strich der kleinen kurz über die Wange.

>>Unsere Zuha hat mir Bescheid gesagt, das unsere kleine hier nicht will dass sie gehen?<<
, sagte sie und deutete auf eine jüngere Frau die etwas Abseits von uns stand. Sie sah kurz in meine Augen und dann wieder zu Alexis.
>>Ja, wir würden sie auch vom Fleck weg mitnehmen<<, sagte Alexis.

>>Also es gibt die Möglichkeit, sie schon mal mitzunehmen. Aber sollte es dann doch nicht passen und es andere Probleme geben und sie sich nicht an bestimme Abmachungen des Vertrages halten würden, dann müssen wir das leider ändern<<, erklärte sie uns.
Ihr Akzent war beachtlich. Aber wir hatten sie gut verstanden.
>>Meinen sie das ernsthaft?<<, fragte Alexis und quietschte vor Freude.
Ari nickte lächelnd, >> Wenn die kleine sie so in ihr Herz schließt und sie ebenfalls, warum sollten wir sie erst wieder wegschicken. Die Agentur hat festgelegt und mir mitgeteilt, dass sie alle Auflagen für eine Probezeit erfüllen <<, kam von ihr.

Alexis kam auf mich zu, küsste mich und strich der kleinen übers Haar.
>>Na dann brauchst du dich wohl doch nicht trennen, mh?<<, sagte sie. Das Mädchen, sowie ich strahlten Alexis und die anderen Personen um uns an.  

Danke fürs Lesen und Voten

Familienleben Teil 3 - Eine Chance für die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt