Zurück in den Alltag

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Katrin

Ich saß im weißen Sand, direkt am Meer. Mein Blick lag weit in der Ferne, dort, wo Himmel und Wasser aufeinander zu treffen schienen. Dort, wo es so aussah, als ob die Erde eine Scheibe wäre und sich dahinter das Ende befand. Ich seufzte. Dieser Ort machte mich so glücklich, das ganze Glück, die volle Zufriedenheit, die Schönheit der Welt. Ich füllte meine Faust mit dem weißen Sand und ließ ihn langsam zwischen meinen Finger hindurch rieseln.
Wir waren hierhergekommen, um abzuschalten. Um unsere Gedanken ruhen zu lassen und uns irgendwann ganz von selbst wieder glücklich zu fühlen. Dieser magische Ort sollte dabei helfen, Alexis wieder zur Genesung zu bringen.

Alexis die neben mir im Sand lag und schlief. Ihr Lächeln, die Laute ihres Lachens, ihre zarten Hände alles war so wunderbar. Auch Anna hatte eine Person gefunden, die sie im Augenblick glücklich machte.

>>Es ist wirklich traumhaft hier, nicht war!<<
, kam plötzlich von der Seite. Alexis war wach und setzte sich neben mich. Eine Weile schwiegen wir und beobachteten den Wellengang des Meeres, bevor Alexis nach der Tasche griff und eine Aufbewahrungsdose mit dem Obst herausholte.

>>Möchtest du auch?<<
, bot sie mir etwas an und nickte dabei Richtung Dose. Alexis nahm sich ein Stück der kleingeschnittenen Melone heraus. Es war jedoch so warm, dass ich kaum Appetit hatten. So packte sie das Obst zurück in die Tasche. Alexis kuschelte sich an mich und ich spürte kurz darauf ihre warme Hand, die am Rücken zärtlich auf und ab strich.

Ich genoss diese Berührung. Ich fühlte mich so unglaublich wohl in ihren Armen, dass ich unbewusst noch enger an sie rutschte. Auch meine Hand streichelte Alexis. Die Fingerspitzen wanderten hauchzart über deren Hals zum Schlüsselbein und wieder zurück. Ich konnte die Gänsehaut unter ihren Fingern spüren.

>>Ist dir kalt?<<
, fragte ich schmunzelnd. Ich wusste genau, dass dem nicht so war.
>>Nein<<, antwortete Alexis leise. Sie strich über meinen Rücken zurück hinauf bis zu meinen Haaren und kraulte sanft durch diese, bevor sie ihren Finger unter mein Kinn legte und mich somit stumm dazu aufforderte, den Kopf von ihrer Schulter zu heben. Als ich ihr in die Augen sahen, lächelte Alexis leicht, bevor sie mit ihren Lippen meine berührte. Ganz sanft und doch so fordernd. Ich stöhnte leise in den Kuss, als mich Alexis ganz fest an sich drückte und mich fest umschlungen hielt.

>>Danke für alles<<
, sagte sie mir.


Alexis


Wir verbrachten noch drei wunderschöne Tage am Meer, bis es wieder in den Alltag zurückging. Drei Tage später waren wir wieder in Wien. Katrin und ich in unserer großen Wohnung, in diesem alten Haus mitten in Wien. Rosi hatte den Laden mithilfe von Freunden wunderbar hergerichtet und ich merkte an Katrin ihren Verhalten, das sie sehr glücklich darüber war.

Anna und Flo kehrten auch mit zurück, vorerst ohne Doktor Raul. Dieser hatte Anna aber fest versprochen sie nach Saisonende zu besuchen. Wir waren heute Mittag in Wien gelandet und da es schon später Abend war, hatten wir uns schnell was zum Essen beim Chinesen neben unserer Wohnung geholt und hatten beschlossen, für heute nichts mehr zu tun. Wir aßen schnell etwas und legten fest, was in den nächsten Wochen zu tun war. Ich fühlte mich wie befreit und voller Motivation. Am nächsten morgen wollte ich mit der Agentur telefonieren und Katrin sich um den Laden kümmern.

>>Schläfst du schon?<<
, fragte ich Katrin mit leiser Stimme an ihrem Nacken.

>>Nein, ich kann nicht schlafen<<, erklärte sie.
Ich streichelte sanft über ihre Wange und hinterließ einen kleinen Kuss darauf.

>>Mach dir bitte keine Sorgen, wir schaffen das schon<<
, sagte ich und gab Katrin einen weiteren sanften Kuss auf die Lippen. Sie kuschelte sich dabei noch eine Spur enger an mich. Keine Worte der Welt ließen sich gerade finden, wir waren füreinander da und das war momentan wohl das wichtigste, dass uns Mut und Kraft gab für die kommenden Aufgaben.

Am nächsten Morgen überraschte ich Katrin mit einem kleinen Frühstück im Bett. Die Zeit mit ihr war wunderbar. Nachdem wir uns geduscht und angezogen hatten, wollte sie mit einem viel zu schnellen und unpersönlichen,

>>Bis dann!<<, aus der Wohnung verschwinden und ins Geschäft gehen, doch da hielt ich sie an der Hand zurück und zog sie zu mich.

Ohne auf ihre Reaktion zu warten, drückte ich Katrin gegen die Wand neben der Wohnungstür und küsste sie stürmisch. Als wir uns nach Luft schnappend wieder voneinander lösten, blickte ich sie vorwurfsvoll an.

>>Komm ja nie wieder auf die blöde Idee, dich ohne einen Kuss von mir zu verabschieden!<<, sagte ich. Dann lächelte sie jedoch sanft und gab mir einen weiteren Kuss. Einen zärtlichen, hauchzarten und sprach leise, >> Ich liebe dich, Alexis<<.

>>Ich liebe dich auch!<<
, sagte ich und schloss sie fest in meine Arme. Wir hielten uns eine Weile fest, bis es wirklich an der Zeit war für Katrin zu gehen, denn sie hatte einen wichtigen Termin mit einer Kundin. Sie wollte nicht zu spät zum Treffen erscheinen, so wie damals bei mir.
>>Du bist nachher hier, ja?<<, fragte sie nervös.

>>Natürlich bin ich das! Ich warte auf dich, um dir zu Berichten was die Agentur gesagt hat<<, lächelte ich und streichelte sanft über Katrin ihre rosige Wange.

>>Bis dann! Du schaffst das! Viel Erfolg!<<
, sagte ich. Noch einmal berührten sich unsere Lippen, um sich sanft zu küssen, bevor Katrin schließlich aus der Wohnung verschwand.

Ich machte mich zugleich auf die Suche nach der Telefonnummer der Agentur und dem Telefon. Als ich beides hatte, drückte ich in die Tasten und hörte was passierte.

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Familienleben Teil 3 - Eine Chance für die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt