Kapitel 3

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Leo erwachte in einem finsteren Raum, wo er zusammengekauert auf dem Boden lag. Er konnte sich nicht daran erinnern, wie er hier hereingekommen war. Der Boden war aus Beton, und es gab anscheinend keine Fußbodenheizung. Ihm war kalt, und ihm hing irgendetwas amFuß.

Als sich dann seine Augen endlich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah er, was ihm da am Fuß hing. Es war eine Kette, an der eine Kugel befestigt war. Jetzt fiel es ihm wieder ein. Er hatte ja mit seinem Freund Tom sein neues Computerspiel gespielt, und dann wurde der Bildschirm voll mit Farbe gespritzt. Dann kam ja dieses komischeGesicht aus dem

Bildschirm und hat irgendetwas gesagt, und dann wurden die beiden ja in den Bildschirm gesaugt. Sie waren Gefangene. Das stand fest. Er stand auf und sah sich um. Da es so dunkel war, konnte er nicht sehr weit sehen, doch er entdeckte ein paar Rohre an der Wand. Er musste hier raus. Das stand fest. Aber zuerst musste er seinen Freund Tom finden.Das stand auch fest. Auf dem Schulhof hatten er und seine Freunde immer andere Leute ausspioniert und hatten dabei eine Morsesprache entwickelt, indem sie auf Sachen herum trommelten. Auf Rohren ging das besonders gut, und so machte sich Tom ans Werk. Als erstes morste er, ob jemand anderes auch da war. Er wartete 10 Sekunden auf eine Antwort, und als keine kam, machte er es einfach nochmal. Das machte er sehr oft, weil es seine einzige Hoffnung und auch seine einzige Beschäftigung war. Als er dann schon fast aufgeben wollte und schon von den Rohren weglief, hörte er plötzlich eine deutliche Antwort:„Ja, Ich bin's Tom!", und Leo morste gleich zurück: „Ich bin Leo!", und so entstand eine richtige Unterhaltung:


Tom: „Wir müssen hier raus!"


Leo: „Ja, aber wie?"


Tom: „Ich habe den gleichen Anzug, wie den aus dem Computerspiel an!"


Leo: „Ich auch! Das ist mir noch gar nicht aufgefallen!"


Leo trug tatsächlich einen blauen Militäranzug mit den gleichen Waffen wie aus dem Spiel.


Tom: „Meiner ist blau, und deiner?"


Leo: ,, Meiner auch. Zum Glück! Sonst müssten wir ja gegeneinander

kämpfen!"


Tom: „Mit den Waffen können wir uns freisprengen, Licht machen undunsere Fesseln sprengen. Ich fange mit einer Handgranate an. "



Neben Leo schlug mit einem gewaltigen BOOOM ein kleines Geschoss in die Wand ein, und da wo gerade noch eine Betonwand stand, klaffte jetzt ein riesiges Loch, durch das ein stolpernder und hustender Tom mit einer Taschenlampe in der Hand kam. Tom fragte: „Geht es dir gut?",„Ja ja alles bestens, doch jetzt müssen wir hier ganz schnell raus.",antwortete Leo, und er sprengte seine Fesseln und die nächste Wand weg, als wären sie aus Butter. Hinter der Wand befand sich ein zwei Meter breiter Gang, und die beiden Jungen liefen mit ihren Taschenlampen den dunklen Gang entlang.

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