Erster Kontakt

50 6 0
                                    

Ich versuchte den ganzen Tag weiter herauszufinden, wer die oder der Besondere von meiner Schule war. Ohne Erfolg natürlich. Ich musste irgendwie die Möglichkeit finden, mit jedem Schüler einzelnd zu sprechen. Ich hatte einige Ideen, aber die meisten waren echt krank. Ich dachte mir immer:"Das kann ich doch nicht bringen." Und schon war die Idee futsch. Nur eine blieb bis zum Ende, und diese war sogar ziemlich gut durchzuziehen. Also setzte ich sie am nächsten Tag in die Tat um. Nach dem Unterricht mit Frau Neustätt als alle weg waren, außer Lex, versteckte ich mein Handy, und ging zum Sekretäriat. Die 7er Klassen, waren alle zu der Zeit halbiert, da in Kursen unterrichtet wurde. Ich sagte also das mein Handy geklaut worden sei, und ich es nur knapp mitbekam, das jemand an meiner Tasche war. Also durfte ich in die Kurse, um herauszufinden, wer angeblich mein Handy geklaut haben soll. Ich betrat den ersten Raum. Alle saßen ordentlich nebeneinander, also konnte man perfekt sehen zu welchem Schüler der Begleiter gehörte. Ein Mädchen aus der 2. Reihe zuckte kurz zusammen. Anscheinend hatte ihr Begleiter Lex gesehen, und ihr bescheid gesagt. Aufeinmal ging Lex in den Raum, und sprang hin und her. Ich wusste das unsere Suche diesesmal erfolgreich war.
"Nein, von denen war es keiner."
Wir verließen den Raum, und gingen noch durch die anderen Klassen. Später meinte der Direktor das wir morgen weitergucken. Ich nickte und ging den Flur entlang. Ich hockte mich in eine Ecke und begann zu reden.
"Und?Wie siehts aus?"
"Naja, also es war meine Schwester, Ninny. Eine von vielen. Hehe"
"Und hat das Teil gepasst?"
"Achja, das Teil. Nö. Sie ist es also nicht. Aber wir könnten uns ja trotzdem verbünden, dann hilft sie uns die Mfh zu stürzen!"
"Ich weiß nicht ob man da so offen drüber reden sollte. Obwohl, da deine Schwester dich sowieso gesehen hat, würd sie der Besonderen davon erzählen. Also ist es egal."

Ich wandte mich von Lex ab, und wollte gerade aufstehen, als das Mädchen vor mir stand. Ich schaute sie verwirrt an, so als sei nichts gewesen. Ich stand gerade auf, und wollte an ihr vorbei gehen, als sie mich festhielt, und mich fragte:"Du bist auch eine oder?"
Ich nickte.
"Und was kannst du? Vielleicht ist das ja nicht als so bescheuert als wie bei mir."
"Ich kann noch gar nichts. Hab meinen Seelenverwandten noch nicht getroffen."
"Oh, ja das hat lange gedauert. Ich bereue es irgendwie ihn getroffen zu haben. Okay, ich mache kurzen Prozess. Es dauert knapp 27 Jahre als ich ihn traf. Da war ich 40 Jahre alt, und jetzt sieh mich an. Immernoch 13. Ich wurde zu dem Zeitpunkt verjüngert, an dem ich Ninny, also meine Begleiterin, traf. Seitdem an bin ich unsterblich, und für immer in diesem Alter gefangen. Achja, mein Name ist Alina."
Okay, das hätte ich nicht erwartet. Das sie so offen ist. Respekt. Lex sprach anscheinend die ganze Zeit mit seiner Schwester. Ich fragte Alina:"Weisst du von der Mfh? Achja, mein Name ist Laura."
"Ja, weiß ich."
"Und du kennst auch unseren Auftrag?"
"Ja, auch den."
Daraufhin ging sie den Flur entlang Richtung Ausgang, und war verschwunden.

Es muss sich schlimm anfühlen wenn deine Freunde und Familie alt werden, und irgendwann sterben, und du nicht zu ihnen kannst. Ich war den ganzen Tag sehr bedrückt, und Lex redete ohne Pause von Ninny. Jedoch hörte ich ihm kein Stück zu. Ich wusste einfach nicht was ich tun sollte. Der Seelenverwandte könnte überall auf der Welt sein. Und ich soll ihn finden? Das war doch gar nicht möglich. Nachmittags entschied ich mich zu meiner Cousine Mareike zu fahren. Sie wohnte in einem kleinen Örtchen etwa 5 km von meiner Heimatstadt entfernt. Meine Mutter brachte mich zu ihr, und Lex genoss den Wind, als er sich aus dem Fenster streckte, und dabei fast aus dem Auto fiel. Auf dem Weg fuhr uns ein Auto entgegen, und Lex's Bauch färbte sich kurz rot. Ich schreckte direkt auf, und notierte das Kennzeichen des Autos. PERFEKT!Lex grinste mich an, und ich wusste das wieder arbeit auf uns wartete. Ob das diesesmal genau so gut klappt wie bei Alina? Obwohl ich ihre Bestätigung mir zu helfen wenn es drauf ankommt auch noch nicht hatte. Bei meiner Cousine angekommen, färbte sein Bauch sich kein einziges mal. Schade eigentlich. Gegen Abend, als ich wieder zu Hause war, googlte ich das Kennzeichen, und ich bekam sogar einen Namen und eine Adresse. Dieser Jemand wohnte in der Sebastianstraße 7, gar nicht weit von hier. Ich weihte Lex in meinen Plan ein, morgen zu dem Haus zu gehen, und erstmal nur zu beobachten. Danach würden wir weitersehen.
"Wird gemacht, Boss!"
Lex war wie immer motiviert, als wäre er dauer-high. Ich entschied mich schlafen zu gehen.

*Am nächsten Tag*

Lex war todmüde, als ich ihn mit zur Schule schleifte. Ich wollte ihn wieder gerade etwas motivieren, doch aufeinmal wurde ich von hinten gepackt. Man drückte mir den Hals zu, und hielt mich am Handgelenk fest. Ich versuchte mich zu befreien, doch hatte keine Chance. War schon das mein Ende? Oh, nein. Aufeinmal kam Lex und... setzte sich auf seinen Fuß...? Der Typ schrie auf, und ich rannte weg. Bei der Schule angekommen, ging ich direkt ins Gebäude.
"Was zur Hölle war das denn?", fragte ich ganz außer atem.
Lex wirkte entspannt.
"Das war einer von Mfh. Glaub ich. Der wollte dich vielleicht entführen oder so?"
"Ja, das glaub ich auch.",sagte ich in einem Übertriebenen Ton.
Ich fragte ihn, was Lex getan hätte, da der Typ anscheinend ganz schöne Schmerzen gehabt hat.
"Achso, ja. Also ich kann meine Konsestenz variieren. Gerade eben war ich hart und schwer wie Stahl. Aber meine Grundform ist nunmal dieses Geele. Ich kann diese in alles mögliche umformen. Also glaub ich. Alles hab ich ja noch nicht ausprobiert."
Okay,das machte sogar Sinn.

Meine Freunde kamen etwas später dann auch in die Schule, und der Tag war wie jeder andere auch. Bis zum Schellen.

Nummer 333 [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt