Die Vorflucht

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Hicks Sicht:
Als die Wächter am nächsten Tag auftauchen und mich losbinden, versuche ich einen ängstlichen, nahe zu panischen Eindruck zu machen.

Dramatisch zerre ich an den Fesseln und als sie mich los gebunden haben, springe ich auf und renne weg.

Einer der Beiden packt mich am Kragen und hält mich fest.

"Jetzt hast du keine grosse Klappe mehr na? So viel Schiss hat schon lange keiner mehr vor den bösen Drachen. Vielleicht sollten wir dich noch ein wenig länger hier lassen? Oder willst du dich lieber gleich um die Drachen kümmern?"

Mit einem schmierigen Lächeln begutachtet der Wikinger mich und es braucht sehr viel Selbstbeherschung, damit ich nicht anfange zu Grinsen.

Dümmer können die wirklich nicht sein.

Um mich noch einbisschen 'zittern' zu lassen gehen die Wächter betont langsam und sehr nahe an den Drachen vorbei.

Als wir wieder zu dem Arbeitsplatz kommen, lasse ich die Maske fallen und richte mich wieder auf.

Im selben Moment lasse ich meinen Ellbogen nach hinten schnellen und winde mich aus dem Griff der beiden Sklaventreiber. "He-"

Überrumpelt blicken sie mir nach, wie ich davon renne, dann lösen sie sich aus der Starre und nehmen die Verfolgung auf.

Gezielt laufe ich auf das Minenfeld zu und als meine Verfolger erkennen, wohin ich fliehe, verlangsamen sie ihre Schritte.

Konzentriert suche ich den Boden ab und entdecke ab und zu kleine Unebenheiten, denen ich geschickt ausweiche.

Schon bald habe ich die Hälfte der Strecke hinter mich gebracht und alle sehen verblüfft zu mir hinüber.

Eigentlich schade, dass ich das Feld nicht ganz überqueren darf. Würde zu gerne ihre Gesicht sehen.

Ich trete absichtlich auf eine Unebene und höre ein leises Klicken. Im selben Moment hechte ich auf die Seite und neben mir explodiert der Boden.

Schützend halte ich mir die Hände über den Kopf und warte bis sich die Rauchwolke verzieht.

Als meine Sicht wieder klarer wird, steht Derik höchstpersönlich vor dem Minenfeld und ich glaube einen kleinen Funken Anerkennung in seinen Augen zu sehen.

Er gibt den Wächter einen Wink, welche mit Karten bewaffnet, langsam auf mich zu kommen.

An ihren Bewegungen erkenne ich, dass sie sich unwohl fühlen. Was verständlich ist, wer durchquert schon gerne ein Minenfeld?

Auch ich stehe auf und klopfe mir den Dreck von der Kleidung, dann setze ich meinen Weg vorsichtiger fort. Für die Jäger muss es den Eindruck haben, dass ich jetzt weniger zuversichtlich bin und Angst habe, denn als ich über die Schulter blicke sehe ich die Wachen grinsen.

Und schon spüre ich eine schwere Hand die sich in meinen Arm bohrt.

"Das war jetzt nicht besonders schlau."

Damit ich keine anderen Sprengsätze auslöse, wirft mich ein Wächter über seine Schulter und trägt mich zurück.

Für mich eine peinliche Situation, aber das gehört nun mal zum Plan.

Kaum haben wir das Minenfeld verlassen, lässt mich der Wikinger fallen und ich schlage hart auf dem Boden auf.

Ein Schatten fällt über mich und als ich den Kopf hebe, blicke ich in die kalten Augen von Derik.

"Wieso machst du immer nur Ärger? So langsam verstehe ich, wieso Viggo dich loswerden wollte. Aber das er dich für schlau hält, ist mir ein Rätsel. Erteilt ihm eine Lektion und bringt ihn irgendwo hin zum arbeiten."

Mit diesen Worten dreht Derik sich um und schlendert zurück zu seinem Zelt.

Achtung! Hier wird es etwas brutaler, bitte nur lesen wenn du kein Problem damit hast : )

Unerwartet trifft mich ein Schlag ins Gesicht. Meine Lippe platzt auf und Blut tropft auf den staubigen Boden.

Da trifft mich auch schon ein Tritt in die Magengrube und ein weiteren in den Rücken.

Ich unterdrücke einen Schmerzensschrei und lege schützend meine Arme über den Kopf. Immer mehr Schläge und Tritte treffen mich und ich bin mir sicher, dass es nicht mehr zwei Wikinger sind die auf mich einschlagen, sondern mindestens fünf.

Als die Wächter merken, dass ich mich mit den Armen schütze, zerrt mich einer hoch und ein anderer schlägt immer wieder auf mich ein.

Blut rinnt mir über das Gesicht, aber die Wikinger hören nicht auf.

Erst nach mehreren qualvollen Sekunden lassen sie von meinem Gesicht ab, schlagen und treten miräch aber weiterhin am ganzen Körper.

Ab hier könnt ihr wieder weiter lesen

Vor Schmerz fast bewusstlos, merke ich erst ein wenig später, das die Wächter aufgehört haben.

Irgendjemand zerrt mich auf die Füsse und da ich selber nicht richtig stehen kann, werde ich an den Armen hinterher geschleift.

"Du wirst dich um die Drachen kümmern und wage es ja nicht einen zu verletzten oder sonst etwas anzustellen. Wir kennen noch viel schmerzhaftere Bestrafungen als das eben."

Es gelingt mir mittelmässig, die Schmerzen zu vergessen und mich zu konzentrieren.

Unser Weg führt uns nicht zu den Käfigen die ich schon gesehen habe, sondern zu einer riesigen Akademie. In den Wänden sind Gitterstäbe und dahinter tummeln sich die verschiedensten Drachen, welche genau kann ich nicht erkennen.

Auch die Wikinger scheinen Angst zu haben, denn sie öffnen das Tor nur so weit, damit sie mich hindurch stossen können.

Ohne ein weiteres Wort drehen sie sich um und verschwinden.

Es läuft alles wie nach Plan...

Mit schmerzverzehrtem Gesicht robbe ich zur Wand und lehne mich dagegen.

Wobei ich einige Strategien in Zukunft eher vermeiden sollte.

Bis zum letzten AtemzugWo Geschichten leben. Entdecke jetzt