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Hicks Sicht:
"Aha, Viggos Insel." Das sind die einzigen Worte die ich sage, als wir nach einer langen Überfahrt endlich wieder festen Boden unter den Füssen haben.

Fragend dreht sich Reiker zu mir um und hebt eine Augenbraue. "Ist das alles? Hast du keinen nervigen Spruch auf Lager?"

Stur blicke ich gerade aus und gebe ihm keine Antwort. Soll Reiker doch denken was er will.

Ein spöttisches Lächeln umspielt die Lippen meines Gegenübers und er brummt: "Immer eine grosse Klappe, ausser bei Viggo. Wusst ich's doch."

Als wir vor einem Zelt ankommen, bleibt Reiker stehen und räuspert sich laut.

Vielleicht ein Erkennungszeichen oder so...

Ohne eine Antwort abzuwarten, schlüpft er ins Zelt und zieht mich hinter sich her.

Viggo sitzt an einem Tisch und mustert zuerst mich, dann seinen Bruder. "Warte bitte draussen Reiker."

Der Angesprochene neigt respektvoll den Kopf und verlässt das Zelt. Mit einem lauten Schnauben lehnt sich Viggo im Stuhl zurück und schüttelt den Kopf. "Dich wird man nie los, oder?"

Ich zucke nur mit den Schultern und lasse meinen Blick durch das Zelt schweifen.

"Eigentlich sollte ich dir sogar dankbar sein, dass du Detrik vertrieben hast. Er war ein unangenehmer Mensch."

Mit einer geschmeidigen Bewegung steht Viggo auf und tritt, mit dem Rücken zu mir, an eine Kiste.

"Jetzt bist du wieder mein Problem, aber vielleicht habe ich zu schnell gehandelt, als ich dich auf die Sklaveninsel geschickt habe."

Misstrauisch kneife ich die Augen zusammen und gehe einen Schritt zurück. "Wie meinst du das?"

Mit einem kalten Lächeln dreht Viggo sich zu mir um und schlendert auf mich zu.

"Kannst du es dir nicht denken? Die anderen Reiter suchen dich und sicher sind sie schon auf dem Weg hierher. Ich kann also nicht nur dich aus dem Weg räumen, sondern gleich alle Reiter. So wären alle meine Probleme auf einen Schlag gelöst."

Ein Schauer überläuft mich, denn ich weiss, dass er recht hat. Wir sind ein Team und genau das ist auch unsere grösste Schwäche.

Viggos gespielte Höfflichkeit verschwindet und über sein Gesicht legt sich ein Schatten.

Fast im selben Moment, wirft er mir etwas zu und ich fange es reflexartig auf.

Langsam öffne ich die Hand und starre auf die hölzerne Figur.

Es ist nicht irgendeine Figur, sondern  der weisse König aus dem Spiel Keule & Klaue.

"Bewahre sie gut auf Hicks,  denn das letzte Spiel wurde noch nicht gespielt."

Bis zum letzten AtemzugWo Geschichten leben. Entdecke jetzt