die Sklaveninsel

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Hicks Sicht:
Nach zwei weiteren Tagen auf dem Schiff, beginnen die Drachenjäger nervös umher zu laufen und gegen Abend erreichen wir einen Hafen.

Jane kommt auf mich zu und schneidet mich los, dabei flüstert sie:

"Wenn du nicht gleich am ersten Tag sterben willst, dann verhalte dich unauffällig und reiz Derik nicht."

Bevor ich etwas erwidern kann, kommt Reiker auf mich zu und zerrt mich hoch. "Darf ich vorstellen, dein neues Zuhause."

Er zwingt mich auszusteigen und kaum stehe ich wieder auf festen Boden, richtet er sein Schwert auf mich.

Zielstrebig kommt ein etwas älterer Wikinger auf uns zu. Er hat lange graue Haare, die zu einem Zopf zusammen gebunden sind und ein braunes Auge.

Sein anderes Augen ist blind und es verläuft von der Stirn bis zur Wange eine hässliche Narbe.

Mein Blick wandert über seine Kleidung, die nicht gerade typisch für einen Wikinger ist.

Reika redet eindringlich auf ihn ein, aber der älter Wikinger starrt ihn nur böse an und Reiker verstummt

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Reika redet eindringlich auf ihn ein, aber der älter Wikinger starrt ihn nur böse an und Reiker verstummt.

Dann wendet Derik -es kann nur er sein- seine Aufmerksamkeit auf mich und musstert mich von oben bis unten.

"Das also ist er? Der Grund dafür, das ihr solche Schwierigkeiten habt? Lächerlich, zu meiner Zeit hätte es das nicht gegeben. Wie heisst er?"

Obwohl er nicht mit mir direkt gesprochen hat, blicke ihm fest in die Augen und beantworte, anstelle von Reiker, sein Frage. "Mein Name ist Hicks der Hüne, mein Vater ist Haudrauf der Stoische und ihr werdet es noch bereuen euch mit Viggo verbündet zu haben."

Das Gesicht meines Gegenübers verdunkelt sich. Blitzschnell schiesst seine Faust vor und trifft mich im Gesicht.

"Eines solltest du lernen Bürschchen, hier wird nach meinen Regeln gespielt! Mag sein das diese Trottel mit dir überfordert sind, aber ich habe schon stärkere Wikinger gebrochen. Mir ist es egal woher du kommst oder welche Position du bei deinem Volk hast, hier bist du nichts ausser mein Sklave."

Blut läuft mir aus der Nase und ich wische es mit dem Handrücken ab. Obwohl ich ihn jetzt am liebsten anschreien und beschimpfen würde, halte ich die Klappe. Zumindest vorerst.

Derik klatscht in die Hände und zwei bewaffnete Männer tauchen hinter ihm auf.

"Zeigt ihm seine neue Unterkunft, aber lasst ihn ja nichts dummes anstellen."

Grob packen sie mich an den Schultern und stossen mich vorwärts.

Aufmerksam sehe ich mich nach möglichen Fluchtwegen um, doch dann zieht etwas anderes mein Blick auf sich.

Kaum haben wir den Hafen hinter uns gelassen, ändert sich die Landschaft vollständig.

Kein einziger Grashalm wächst auf dem Boden und es gibt auch keine Bäume mehr.

Aus einer Höhle transportieren Sklaven Steine und andere Materialien.

Ich bleibe stehen und betrachte die Arbeitenden genauer.

Die meisten sind nicht älter als ich, aber ab und zu gab es sogar kleine Kinder oder Erwachsene. Alle waren dreckverschmiert, tragen zerrissene Kleider und sind noch dünner als ich.

Der Wächter hinter mir gibt mir einen Stoss und ich stolpere vorwärts. Sie führen mich über den Platz zu einer Eisentür, die in einen Felsen gehauen ist.

Einer der beiden Wikinger holt einen Schlüssel hervor und schliesst sie auf.

Als ich in die Dunkelheit trete, kann ich erst nichts erkennen, aber dann gewöhnen sich meine Augen langsam daran.

Erschrocken reisse ich die Augen auf. Links und rechts stehen Käfige, die mit Menschen vollgestopft sind. Einige beginnen zu rufen, aber die meisten quetschen sich panisch von den Gittern weg.

Ich werde an den Käfigen vorbeigeführt bis zu einer Zelle, die noch leer ist.

Mit dem selben Schlüssel, wie vorhin, wird der Käfig aufgeschlossen und ich werde hinein geschoben.

Krachend fällt die Käfigtür hinter mir ins Schloss und wird verschlossen.

"Wir wünschen einen schönen Aufenthalt in unserem fünfsterne Hotel." Ein Stück altes Brot wird in meine Zelle geworfen und lachend entfernen sich die Wachen.

Mit einem Seufzen lehne ich an die Wand und rutsche daran hinunter.

Wie konnte ich nur in diese Lage geraten?

Bis zum letzten AtemzugWo Geschichten leben. Entdecke jetzt