Zu spät

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Astrids Sicht:
Unruhig rutsche ich im Sattel hin und her. Meine Gedanken kreisen nur um Hicks und um die Antwort, die wir von dem Drachenjäger bekommen haben.

Die Sklaveninsel

Noch immer sitzt mir der Schrecken tief in den Knochen, denn wenn Hicks wirklich dort ist und das auch noch ohne seinen Drachen...

Entsetzt schüttle ich den Kopf und versuche den Gedanken aus meinem Hirn zu verbannen.

Wir müssen ihn finden!

Im Moment macht mir auch Ohnezahn ziemliche Sorgen, er ist zunehmend aggressiv. Nicht nur gegenüber von Wikinger, sondern auch gegenüber den anderen Drachen.

Schlecht gelaunt drehe ich mich im Sattel um und lasse Fleischklops zu uns aufschliessen.

"Wo soll den jetzt diese Insel sein? Ich habe das Gefühl wir sind schon viel länger unterwegs als vorgesehen."

Fischbein blickt hilflos zu mir herüber und versucht die vielen Karten in seinen Händen zu sortieren.

Es stellte sich heraus, dass niemand genau weiss, wo diese Insel liegt. Wir fanden verschiedene Aufzeichnungen und fragten auch bei Händler nach, aber jeder konnte uns nur eine ungenaue Beschreibung geben.

Das Resultat? Ein riesiger Kartenstapel, aus dem niemand wirklich schlau wird.

Hicks hätte in der Hälfte der Zeit herausgefunden, wo die Sklaveninsel liegt.

Als dann auch noch eine Karte hinunter ins Meer fällt, seufze ich frustriert auf und raufe mir die Haare.

"Na gut, lasst uns kurz auf einer Insel landen und -"

Ohnezahns Brüllen unterbricht mich und verwundert drehe ich mich wieder nach vorne.

Er muss etwas gewittert haben, denn der Nachtschatten steigert seine Geschwindigkeit immer mehr und die anderen Drachen haben Mühe mit zu halten.

Nur kurze Zeit später taucht vor uns eine Insel auf, die der Beschreibung, welche wir von einem Händler bekommen haben, sehr ähnlich sieht.

Triumpfierend stopft Fischbein alle Karten in seine Tasche und auch in mir flammt ein kleines Glücksgefühl auf.

Doch je näher wir der Insel kommen, desto mulmiger wird mir und als wir auch noch die zerstörte Landschaft sehen, habe ich Gewissheit.

Er ist nicht hier.

Niedergeschlagen lasse ich mich von Sturmpfeil heruntergleiten und mache ein-/zwei Schritte.

Hinter meinen Augen spüre ich einen ungewohnten Druck und eine Träne läuft über meine Wange, schnell wische ich sie weg.

Nein, nein, nein...Er MUSS hier sein!

In diesem Moment fühle ich mich so einsam wie noch nie.

Sanft legt sich eine Hand auf meine Schulter. "Wir werden ihn finden Astrid."

Ruckartig hebe ich den Kopf und blicke überrascht auf Rotzbakke, der noch immer neben mir steht.

Prüfend wirft er einen Blick zu den anderen, die schon weiter gegangen sind und nickt mir dann aufmunternd zu. "Hicks ist niemand, der sich leicht unterkriegen lässt. Egal wo er ist, ich denke es geht ihm gut und vermutlich bereut Viggo es langsam ihn entführt zu haben. Er kann einem ganz schön auf die Nerven gehen."

Er grinst mich noch einmal an und schlendert dann zu den anderen.

Sprachlos blicke ich Rotzbakke hinterher. Was war das denn?!

Bis zum letzten AtemzugWo Geschichten leben. Entdecke jetzt