Geh

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Bahars Sicht:

Als ich immer noch auf dem kalten Boden saß, hörte ich meine Eltern die sich stritten.

"Weißt du was, ich lass mich scheiden! Dass hat keinen Sinn mehr mit dir zusammen zu sein!"
Schrie meine Mutter.

"Nach doch! Ich lieb dich sowieso nicht mehr!"
Antwortete mein Vater kalt.

Ich bekam eine Gänsehaut.

"Wir waren so eine glückliche Familie!"
Heulte meine Mutter.

"Glücklich? Das nennst du glücklich? Schau uns mal an! Wir verdienen schlecht, wir wohnen in einer Gegend mit nem schlechten Ruf  und aus unseren Kindern ist nichts geworden! Wie soll ich da glücklich sein?"
Sagte mein Vater laut.

Ich fing an zu heulen.

"Geh! Geh ich möchte dich nie wieder sehen! Meine Kinder sind mein größter Schatz und du kannst es dir nicht erlauben so über sie zu reden, also GEH!"
Schrie meine Mutter.

Daraufhin hörte ich noch das knallen der Tür. Danach war es wieder leise.

Ich wischte mir die Tränen weg und kam leise aus dem Bad.

Meine Mutter saß am Küchentisch, ihr Gesicht in ihren Händen vergraben und am heulen.

"Anne..." sagte ich leise.

"Du musst nichts sagen Bahar, ich liebe dich." Sagte sie ohne mich anzuschauen.

"Ich werde dich stolz machen, ich weiß nicht wie aber du hast mein Wort." Sagte ich mit einem schwachen lächeln.

"Ich bin schon stolz auf dich." Sagte sie.

"Aber...wieso?" Fragte ich.

"Weil du jeden Morgen aufwachst und ich weiß mit welchen Gedanken du nachts ins Bett gehst." Lächelte sie.

Die Erinnerungen kamen wieder hoch und meine Augen füllten sich mit tränen.

Ich wollte nicht dass meine Mutter mich weinen sieht also drehte ich mich schnell um, um in mein Zimmer zu gehen doch ich knallte gegen jemanden.

Meine Augen öffneten sich langsam da ich Angst hatte vor meinem Vater zu stehen.

Mit meinen nassen Augen schaute ich in seine wunderschönen, grün blauen Augen.

Meine Hände waren an seiner Brust.

Ich fühlte wie sein Brustkorb jedesmal wenn er atmete größer wurde.

Seine Hände waren jetzt an meinen Handgelenken.

Wir schauten uns tief in die Augen.

"Tut-tut mir leid." Sagte ich.

Eine Träne kullerte meine Wange herunter.
Ich schaute dann auf den Boden und lief in mein Zimmer.
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229 ~Nima YaghobiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt