Chance <> (Niall centric)

Kapitel 11

"Liam, wie oft habe ich erwähnt, dass ich Dienstagmorgen ins Büro muss, weil wir diese wichtige Mitarbeiterbesprechung haben?"

Gestresst und -draus zur Folge leitend- genervt sah Louis seinen Freund an, welcher ihm Sekunden vorher erzählt hatte, dass dieser einen Termin mit einem Kunden hätte und deswegen Louis morgen früh auf Niall aufpassen sollte.

"Sorry Lou, das habe ich total vergessen. Aber ich kann den Termin nicht mehr ändern", versuchte Liam sich zu erklären, auch wenn das schlechte Gewissen ihn schon erreicht hatte.

Louis konnte ja verstehen, wenn man mal etwas vergaß, und vielleicht wusste der Älteste der Truppe auch, dass er ein wenig übertreiben würde, aber der fehlende Schlaf war ein triftiger Grund, warum er diesmal nicht zurückstecken wollte.

"Achso verstehe. Weil MEIN Termin vergessen wurde, muss ich diesen absagen und deiner besitzt mehr Priorität?" Louis Stimme stieg im Laufe des Satzes immer höher und befand sich am Ende mindestens zwei Oktaven höher, als normal. Auch der Lautstärke Pegel hat an Volumen zugenommen.

"Das stimmt doch gar nicht. Du hast das einfach falsch verstanden. Ich hab-"

"Ach habe ich das ja?"

Es ist stark zu erkennen, dass Louis - trotz seinen fast 25 Jahren - sehr schnell und sehr leicht aus der Ruhe gebracht werden konnte, auch wenn dieser das gar nicht so meint.

Liam konnte zwar auch das ein oder andere Mal laut werden, aber hatte sich und sein Temperament die meiste Zeit im Griff.

Trotzdem änderte das nichts an der Tatsache, dass Liam und Louis sich am Montagabend um genau 18:17 im Wohnzimmer der Familie stritten.

Dabei schienen die beiden das erste Mal seit ihrer Familienvergrößerung vergessen zu haben, dass Niall sich auf dem Boden vor ihnen befand und noch vor kurzen Momenten mit seinen neuen Bauklötzen spielte, die Jay ihm bei ihrem ersten Zusammentreffen mitgebracht hatte.

Doch das Interesse der Spielzeuge verflog wie im Winde, als zwei Stimmen - die der kleine Blonde in den letzten Tagen nur zu oft gehört und lieb gewonnen hatte - sich in seinem Gehör bemerkbar machten.

Aber nicht nur die Stimmen allein, sondern auch die Lautstärke und der wütende Unterton weckten Nialls Aufmerksamkeit.

Es war erschreckend für den 3-Jährigen zusehen, dass zwei der vier lieb gewonnenen Männer sich miteinander so laut und fast aggressiv unterhielten, dass eine Art Flashback von Bobby in Niall's Erinnerungen wieder geweckt worden war.

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Es waren erst die letzten Tage gewesen, an denen Niall endlich Ruhe vor seinem Vater, welcher der Auslöser von Nialls Ängsten, Albträumen und die ständige nicht-ruhig-bleib-Phase, hatte; Als Niall erst zwei, drei Tage bei den Jungs lebte, gab es keinen einzigen Moment, an dem Niall nicht ängstlich oder angespannt war. Jederzeit wurde er von der Angst und Furcht vor Bobby verfolgt und zackte zum Beispiel bei jedem Versuch von Körperkontakt der vier Jungs zusammen.

Aber nach und nach konnte Niall sich "gehen lassen" und musste nicht durchgehend angespannt sein, was ziemlich angstregend für ein Kleinkind war.

Doch genau jetzt in diesem Moment, als Louis und Liam in ihrem Streit vertieft waren und Niall offensichtlich dabei vergessen hatten, spannte sich jedes einzelne Körperteil des 3-Jährigen an.

Er zitterte, als stünde er nur in Unterwäsche bekleidet draußen im Schnee und die Augen fest zusammengedrückt, obwohl sich kleine, aber trotzdem vorhandene Tränen auf dem Weg machten.

"Aber es ist immer dasselbe Liam, immer muss ich zurückstecken. Was soll ich meinem Chef den sagen?"

"Vielleicht, dass du-"

"Hey, was ist denn hier los?"

Besorgt und verwundert stürzte Harry in das Geschehnis, welches sich vor ihm anspielte; zwei seiner Liebsten diskutierten ziemlich laut miteinander und ihr kleiner, blonder Junge saß zitternd auf dem Boden und sah aus, als würde er kurz vor einem Zusammenbruch stehen.

Er wartete jedoch auf keine Antwort von Liam oder Louis sondern lief sofort auf Niall zu.

"Niall? Buddy?" Er war sich unsicher, ob es eine gute Entscheidung wäre, den sichtlich überforderten Jungen anzufassen, aber sein Herz schmerzte beidem zerbrechlichen Anblick von Niall, weshalb er ihn kurzerhand auf seinen Arm hob.

Der Angesprochene hatte gar nicht gemerkt, dass Harry gekommen war. Das Einzige, was er merkte, war, dass er von Jemanden angefasst wurde.

Von Jemanden, bei dem er nicht wusste, ob er ihm trauen konnte oder nicht, da er immer noch die Augen geschlossen hatte.

Lächerlich? Man konnte denken, es sei Lächerlich, warum ein 3-Jähriger zu feige war die Augen zu öffnen und der Realität ins Gesicht zu blicken.

Wer das behauptete, hatte keine Ahnung was es bedeutet, ein Kind zu sein und dazu noch schlimme und angsteinflößende Erfahrungen gesammelt zuhaben.

Denn die Erfahrungen und Geschehnisse der Vergangenheit ließen bei einem Kind gewisse Vorkehrungen auftreten, die versuchten, dass das Kind für das Schlimmste vorbereitet war.

Das bedeutete auf der einen Seite versuchte das Kind sich bereit zu machen, aber auf der anderen versuchte es auch die Person, die ihm Angst machte, zu unterdrücken.

Niall hielt die Augen geschlossen, weil er Angst vor der Wahrheit hatte, ob der Mensch, der ihn auf den Arm genommen hatte, denn nun ein guter oder ein böser Mensch war.

Und das in einem Alter von 3 Jahren.

Was geschah nun also, wenn ein 3-Jähriges Kind sicher unter der Last einer so wichtigen Frage befand: bin ich sicher oder nicht?

Antwort= Panik. Pure Panik breitete sich aus.

Niall begann laut zu weinen und er musste an seine Mutter denken, die er um alles in der Welt so gerne bei sich hätte, aber nach den Stimmen um sich herum zu beurteilen, würde sein Wunsch nicht in Erfüllung gehen.

Während Harry damit beschäftigt war zu versuchen Niall zu beruhigen, plagte den anderen beiden das schlechte Gewissen. Wie konnten sie beiden ihr Baby vergessen?

***

Es hat eine Stunde gedauert, bis Niall aufhörte zu weinen.

Doch sein Verhalten den Abend über war wesentlich angespannter und ängstlicher, als der vorherige Aufenthalt von Niall.

Zayn, welcher erst gegen 21 Uhr von der Arbeit kam, wurde über die Geschehnisse aufgeklärt. Aber sauer war er nicht auf seine Jungs, schließlich hätte auch Harry oder ihm so etwas passieren können.

Es tat ihm eher leid, dass sich Louis und Liam schreckliche Vorwürfe machten. Sie hatten die Gute Nacht Geschichte sogar um ganze 20 Minuten hinausverzögert, da keiner der beiden Niall's Zimmer verlassen wollte, ohne diesem klar zu machen, wie sehr sie ihn liebten und dass er keine Angst haben bräuchte.

Natürlich war ihnen klar, dass nur Worte die Lage nicht verbessern konnten und dass sie nach Niall's heutigem Zustand- noch mal wieder von vorne anfange müssten.

Aber eins sollte man sich merken, wenn man dabei ist, ein Kind aufzuziehen oder wenn Menschen die Erziehungsweisen von anderen kritisieren/begutachten:

Man kann keinem Paar, Alleinerziehenden oder in diesem Fall fünf unerfahrene, junge Jungs ein Buch oder Ratschläge mit Gesetzen, Regeln oder Vorschriften einer Erziehung vor der Nase halten und erwarten, dass sie genau dies befolgen.

Louis, Zayn, Liam und Harry mussten ihre eigenen Fehler und Erfahrungen machen, damit sie lernten, wie sie es nächstes Mal besser machen konnten.

Denn ab diesem Tag wussten sie, dass das laute Diskutieren oder auch Schreien vor ihrem Niall für einige Zeit ein Nachspiel hatte.

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es ist mal wieder so weit! :)

Und was sagt ihr dazu? lasst es mich wissen!

Mitleid mit dem kleinen Nialler? - JA/Nein

Lust auf das nächste Kapitel?- JA/ Nein

Danke auch noch an das positive und viele "Feedback" :D