Kapitel 9.

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Das erste, was Niall fühlte, als er langsam aber sicher aus dem Land der Träume zurückkam, war ein bekanntes, aber unwohl fühlendes Gefühl an seinem Körper.

Die blauen Augen öffneten sich und der kleine Junge blinkte kurz um sich herum, um sich eine Orientierung zu verschaffen. Es war immer noch ungewohnt in einem fremden Zimmer auf zu wachen und nicht von den grauen Wänden und der kalten Luft in Niall's altem Kinderzimmer begrüßt zu werden.

Der drei- jährige Junge hatte die letzten Tage kein einziges Mal über seinen Vater nachgedacht und sich auch keine Sorgen um Schlägereinen seines Erzeugers musste Niall sich im Tomplinson-Malik-Payne-Styles Haushalt machen. Die vier Erwachsenen hatten ihn so sehr mit Spielen oder anderen Beschäftigungen abgeleckt, dass er gar keine Chance hatte, auch nur eine Minute daran zudenken, wie es seinem Vater wohl ging.

Als sich Niall's Augen ein wenig an die Sonnenstrahlen gewöhnt haben, setzte er sich auf und begutachtet mit vollster Konzentration seine neuen Freunde an der Wand, die er gestern mit seinen neuen Daddys aufgeklebt hatte.

Doch dem Kleinen beschäftigte eine wichtige Frage in seinem hübschen Kopf. Wusste sein Vater überhaupt dass er jetzt hier bei Harry, Louis, Zayn und Liam wohnte und war er damit überhaupt einverstanden?

Ziemlich Niveau - hohe Fragen, wenn man bedachte, dass Niall erst drei Jahre alt war, aber der Kleine wusste zu gut, wie wütend Bobby werden konnte, wenn dieser nicht weiß, wo sich sein "Sohn", oder auch Wutauslasser befindet. Und auch die Gedanken an die Konsequenzen verschafften Niall jetzt noch eine Gänsehaut über den zierlichen Körper.

Nachdem alle Tierarten einmal die Aufmerksamkeit von ihm für einen kurzen Augenblick genießen durften, wechselte diese zu einem etwas sehr feuchtem und kaltem Gefühl, welches sich unter Nialls Bettdecke in der Nähe seiner Körpermitte befand.

Leicht ängstlich und ahnend, was er unter der Decke finden würde, zogen seine kleinen Hände diese weg und zusehen war ein großer nasser Fleck an Niall's Schlafanzughose und auf dem Bettlaken.

Ein ekeliger Geruch stieg dem Jungen in die Nase.

Schon wieder.

Schon wieder hat Niall einfach alles versaut!

Jetzt wollten ihn seine neuen Väter bestimmt nicht mehr behalten, wenn sie sehen würden, dass er in sein Bett gepinkelt hatte.

Dicke Tränen rollten seinen Wangen hinunter, als seine Augen immer noch auf seinen Schritt gerichtet waren. Er weinte immer mehr, auch wenn er versuchte sein Schluchzer zu unterdrücken.

Der einzige Mensch auf den Niall in diesem Moment sauer war, war er selbst...

##

Nach 10 Minuten voller Tränen entschied Niall sein Bett und sich selbst alleine sauber zu machen, damit die Jungs vielleicht doch nichts bemerken würden und anschließend auch nicht sauer auf ihn wären.

Kurz wischte er sich einmal über die feuchten Augen, bevor er aus seinem Bett ausstieg und an fing, seine Bettdecke und sein Kopfkissen aus dem Bett zu tragen. Danach fing er an das Bettlacken von der Matratze abzuziehen, doch es stellte sich als nicht sehr leicht für den 3- jährigen heraus.

Frustrierend zog Niall so doll, wie er konnte an dem Stoff, aber das Einzige, was sich bewegte, waren die unzähligen Wasserperlen, die vor Wut und Enttäuschung den blassen Wangen hinunter kullerten.

Dass das Bettlaken eine so große Spannung aufgebaut hatte und so mit Niall zum Hinfliegen brachte, als sie der Stoff endlich von der Matratzen Ecke löste, konnte der Kleine nicht ahnen.

Chance <> (Niall centric)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt