Westen

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Der Tag neigte sich allmählich dem Ende, als Kaede und Kagome sich noch immer gegenüber saßen. Sie hatten seit langer Zeit nicht mehr so viel miteinander reden können und genossen so das bisschen Zeit das ihnen blieb, ehe die junge Miko aufbrechen würde.
"Kaede, was kannst du mir über Midoriko erzählen?"
Überraschung spiegelte sich in ihrem Blick, als Kaede von ihrer Teetasse aufsah.
"Midoriko...ich könnte dir die komplette Geschichte erzählen, aber ich denke die kannst du bereits, nicht wahr?"
Ein Nicken seitens Kagome ließ sie fortfahren: "Midoriko war die mächtigste Miko und Priesterin des vergangenen Jahrhunderts. Ihre und Magatsuhi's Seele erschufen Shikon no Tama um sich gegenseitig zu besiegen und zu versiegeln. Sieben Tage und sieben Nächte begab sie sich in einen Kampf mit unzähligen Yokai. Somit stellte Midoriko die Reinheit im Kampf gegen das Böse dar.
Heute noch fechten sie im Inneren des Juwels ihren Kampf aus. Du kannst dir also vorstellen, wie gewaltig ihre geistigen Fähigkeiten sein mussten." Eine Weile musterte die alte Frau ihren Gesprächspartner. Sie kannte viele Orte in Japan die zu Ehren Midorikos errichtet wurden, doch nur einer beschäftigt sich noch jetzt intensivst mit der Lehre nach ihrem Vorbild. Viele fähige Priester und Priesterinnen wurden aus dem Ort entsandt, als es galt Hilfe zu leisten.
"Du hast vor in den Tempel des Westens zu gehen, habe ich recht?" murmelte sie leise.
Wenn sie eins wusste, dann das die Frau vor ihr niemals leere Fragen stellte.
"Hai, ich werde Morgen früh aufbrechen." erwiderte Kagome entschlossen.
"Ich verstehe."Bedauern schwang in ihrer Stimme, als sie leise hinzufügte "Dann werden wir uns für lange Zeit nicht wieder sehen, nehme ich an."
Stumm nickte die junge Frau.

~

In den westlichen Ländereien stand die Sonne bereits tief und zauberte ein Farbspiel aus intensivem marineblau und grün, durchzogen von schwarzen Schlieren. Einem Gemälde gleich, lediglich unterbrochen durch vereinzelt aufziehende Wolken.
Leise rauschten die Bäume in einer aufkommenden Brise und flüsterten die Geheimnisse des Waldes dem Herrn des Westens zu. Hoch oben auf einem starken Ast verdeckte er seinen Geruch durch den intensiven Duft des Kirschbaumes, eine Baumart die außerhalb seines Reiches immer seltener wurde.
Seine Haare, einem silbernen Wasserfall gleich, hingen bis unter diesen Ast und schienen ob des Windes nahezu lebendig.
Seine Gesicht war dem nahenden Sonnenuntergang zugewandt, die goldenen Augen hielt er geschlossen. Es schien fast als würde er schlafen, doch der Schein trog.
Denn ein Daiyokai wie er benölige keinen Schlaf. Er, Sesshomaru, benötigte nicht einmal Nahrung um zu überleben.
Was sollte er mit seinen Fähigkeiten anfangen? Wozu hatte er Fänge, Reißzähne und Schwert? Er hatte keine Beute zum jagen, schließlich kamen Diejenigen, die dem Tode geweiht waren, geradewegs auf ihn zu.
Im selben Augenblick brachen 3 Nekoyokai aus dem Geäst.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 10, 2017 ⏰

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