1. Kapitel

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"Emma!" Eine laute Stimme drang an mein Ohr. "Wenn du nicht zu spät zur Schule kommen möchtest, solltest du jetzt aufstehen!"Verschlafen richtete ich mich auf. 07:10. In 35 Minuten begann der Unterricht!
Seufzend stand ich auf, zog mich an und ging ins Bad, um mich fertig zu machen. Oh man, dass alles immer so stressig sein muss!

Kurz bevor es zur ersten Stunde klingelte, kam ich an der Schule an. Ich hatte mein Essen zu Hause vergessen und da meine Eltern schon zur Arbeit gefahren waren, musste ich mir ein Brötchen beim Bäcker kaufen. Natürlich musste ich auch noch in der Schlange warten, weil ich nicht die einzige Hungrige war.

Ich fuhr die 2 Kilometer, die es zu meiner Schule waren, immer mit dem Fahrrad. Eigentlich war der Weg dafür viel zu kurz, aber ich hasste es zu laufen und fahren würde mich bei der Strecke sowieso keiner.
Als ich am Fahrradständer ankam und mein Fahrrad anschloss, sah ich ihn. Ihn, David Winter, aus der 9d. Mit seinen braunen Haaren sah er mal wieder umwerfend aus. Ach, ich sollte aufhören zu träumen. Die Stunde fing gleich an und ich stand hier draußen und schwärmte von einem Jungen, der jede haben könnte und von allen Mädels angehimmelt wurde? Ne, das ging zu weit, ich sollte mich jetzt beeilen, um noch rechtzeitig in die Klasse zu kommen.

Noch vor Herrn Klein, meinem Englischlehrer, schaffte ich es in die Klasse und ließ mich erschöpft auf meinen Platz neben meiner besten Freundin Rachel fallen.
Zu spät zu kommen konnte ich mir bei Herrn Klein, der übrigens 1 Meter 90 groß ist, überhaupt nicht leisten.
Meine Englischnote war total im Keller. Egal wie viel ich lernte, es half einfach nichts. Zum Glück hatte ich dann Rachel, deren Vater aus England kommt und die Englisch super kann.
Die hat mir bisher immer geholfen, nur in Klassenarbeiten hatte uns der Klein auseinander gesetzt.

"Rachel ich muss dir gleich was erzählen."
"Was ist denn?"
"Ich hab ihn wieder gesehen. Ich erzähle es dir später."
"Emma und Rachel, es würde mich freuen, wenn ihr auch mit der Aufmerksamkeit an meinem Unterricht teilnehmen könntet, mit der ihr Privatgespräche führt.
Emma, würdest du bitte nach vorne kommen und die Verbformen an der Tafel ergänzen?"
Mit zitternden Knien ging ich nach vorne. Ich wusste, dass der Klein das nicht machte, um mich zu ärgern, wie die meisten Lehrer in Büchern das tun. Er wollte mir helfen.
Ich nahm das Stück Kreide und schaute auf die Tafel. Die Buchstaben verschwammen vor meinen Augen und ich musste mich kurz setzen, damit die Schwärze wieder weg ging.
"Soll dir jemand helfen?" Ich nickte. Worte bekam ich nicht raus.
"Marthe, könntest du bitte die Aufgabe machen?"
Marthe, eine andere Freundin von mir, kam nach vorne. Bevor sie sich der Aufgabe widmete, kam sie zu mir.
"Alles in Ordnung?"
Ich machte eine Handbewegung, die zeigen sollte, dass ich ihr alles später erzähle.
Marthe nickte und ging zur Tafel.

Verknallt, Verschossen, VerliebtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt