Kapitel 1

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Faith:

Hope schlief halbwegs ruhig in meinen Armen.

Ich lief so schnell ich mit ihr auf dem Arm konnte und ohne entdeckt zu werden durch die Trümmer die mal eine Stadt waren.

Vor ungefähr drei Jahren brach eine Art Krieg aus.

Keiner wusste so recht wer damit wirklich angefangen hatte.

Was alle wussten war das sich nach dem Krieg ein eisernes Regime aus den Trümmern erhob.

Es brachte uns nichts weiter als Tod, Zerstörung und Leid.

Sehr viel Leid.

Es gab viele Flüchtlinge nach dem Krieg.

Unter ihnen waren meine kleine Schwester Hope, mein Mutter Rosé, mein Vater David und ich.

Hope war gerade einmal ein knappes Jahr alt als dies alles geschah.

Kein halbes Jahr danach starben unsere Eltern bei einem Brand, den die Rogue gelegt hatten.

Die Rogue waren die Untergeben des Regimes.

Ihre persönlichen Lakaien, die den Dreck beseitigen den sie hinterließen.

Seid unsere Eltern tot waren war ich das einzige was meine kleine Schwester hatte.

Wir hatten nur uns. Niemanden sonst.

Ich verließ mich nur auf mich, mein Bauchgefühl und meinen Verstand.

Mehr brauchte ich fürs erste auch gar nicht.

Unnötiger Ballast in Zeiten wie diesen konnte ich nicht gebrauchen.

Ich versteckte mich hinter einem alten, halbzertrümmerten Schulbus damit die Rogue, die sich hier versammelt hatten mich nicht entdecken würden.

Hope in meinen Armen begann sich plötzlich zu bewegen weshalb ich zu ihr schaute.

Ich nahm einen Arm von ihr und hielt meinen Zeigefinger gegen meine Lippen um ihr zu zeigen, dass die still sein sollte.

Meine kleine Schwester war so ein braves Kind und lehnte ihren Kopf wieder gegen meine Schulter und vergrub ihre kleinen Finger in den Stoff meines anthrazitfarbenen Pullovers.

Ich hatte keine Ahnung was die dort so lange an einer Stelle taten, doch nach etwa zwanzig Minuten löste sich die Versammlung auf.

Erleichtert wollte ich gerade ausatmen als ich hörte wie sich eine verzerrte Stimme bedrohlich über uns erhob.

"Halt! Stehen bleiben!", rief der Rouge.

Langsam drehte ich mich um und sah wie er mit seiner Waffe geradewegs auf uns richtete.

Ich drückte Hope näher an mich die still zu weinen begann.

"Bitte. Sie ist ein Kind. Nehmt mich. Aber lasst sie gehen. Sie ist doch erst vie - "

Er schlug mich mit dem hinteren Teil seiner Waffe ins Gesicht und brachte mich so zum schweigen.

"Halt's Maul und knie dich hin!", fuhr er mich an.

Schweigend tat ich was er von mir verlangte, aber nicht ohne Hope dabei ganz fest an mich zu drücken.

Ich konnte eigentlich mit Stolz sterben.

Ich hatte es geschafft drei Jahre lang in dieser Welt zu überleben.

Ich hatte es geschafft meine Schwester halbwegs anständig durchzubringen.

Stur hob ich meinen Blick und sah in das Gesicht des Rogue's das von einer Gasmaske verdeckt wurde.

Feige Bastarde.

Keys to the Kingdom || Linkin ParkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt