Kapitel 6

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Mike:

Chester und ich planten gemeinsam unseren nächsten Feldzug als Faith zu uns stieß.

"Kann ich dir helfen?", fragte Chester sie freundlich.

"Ja. Könntest du Mike und mich für einen Moment alleine lassen?", antwortete sie.

Unser Anführer nickte und verließ den Raum. Ließ mich damit mit Faith alleine.

"Was kann ich für dich tun?", fragte ich ohne meine Augen von den Plänen vor mir zu nehmen.

"Ich wollte mich entschuldigen für das was ich gestern gesagt hatte.", sagte sie.

Ich schaute auf und blickte ihr damit geradewegs in ihre braun-grünen Augen.

"War es das dann? Ich hätte nämlich noch was zu tun.", meinte ich nur.

Sie seufzte und kam etwas näher.

Ich wünschte mir sie würde das nicht tun. Wenn sie näher kommen würde würde ich eventuell wieder dieses Kribbeln spüren und ich durfte sie nicht näher als nötig an ich heran lassen.

"Es tut mir wirklich leid. Ich meinte das nicht so. Und es war auch nicht richtig von mir so etwas zu behaupten. Ich mag dich, Mike. Du hast meiner Schwester und mir das Leben gerettet. Dafür werde ich ewig in deiner Schuld stehen. Und genau deswegen möchte ich nicht unbedingt Streit mit dir haben.", sagte sie und setzte sich geradewegs mir gegenüber.

Jetzt war es an mir zu seufzen. "Schon okay. Kann Chester jetzt wieder reinkommen?"

Faith seufzte und stand wieder auf. "Ich schick ihn rein."

Ich seufzte erleichtert auf als sie endlich den Raum verließ.

Wieso spielten meine Hormone nur so verrückt bei ihr?

"Habt ihr alles geklärt?", fragte der Brünette als er wieder hinein kam.

"Mehr oder weniger.", antwortete ich ihm.

"Du kannst nicht für immer in der Vergangenheit leben, Mike. Du musst weiterleben und auch mal wieder vorankommen. Denk daran.", meinte er einfühlsam.

"Ich kann nicht. Ich hänge zu sehr an dem was passiert ist. Weißt du noch als ich zu dir sagte ich wolle keine Rache mehr?", erwiderte ich und hielt mich eisern an dem Tisch vor mir fest.

"Ich erinnere mich."

"Das war gelogen. Ich will meine Rache. Mehr den je."

Chester seufzte tief auf und legte mir sanft eine Hand auf die Schulter.

"Um ehrlich zu sein.. dachte ich mir das schon. Und ich kann dich verstehen. Aber denk trotzdem noch einmal darüber nach. Kannst du mit den Konsequenzen leben?"

***

Später war ich derjenige der alleine im Trainingsraum seine Aggressionen an einem wehrlosen Sandsack ausließ.

Ich konnte den Schweiß meinen Nacken und meinen Rücken hinunterlaufen spüren.

Es tat mir gut meine Wut hinaus zu lassen.

Woher diese plötzliche Wut kam wusste ich allerdings nicht wirklich.

Ich war weder sauer auf Chester, weil er recht hatte mit dem was er sagte, noch war ich sauer auf Faith und wegen dem was sie sagte.

Vielleicht war ich ja wütend auf mich selbst, weil ich dumm genug war um mein Herz wieder zu öffnen und wieder zu weich zu werden.

Am Ende taten meine Hände weh und ich bemerkte dass ich sogar etwas blutete.

Keys to the Kingdom || Linkin ParkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt