„Danke." raunte Cass der Prinzessin zu. „Woher wußtest du, dass ich En's Frau sein wollte?"
„Nun, Mensch, es war kein Freundschaftsdienst, sondern reine Berechnung. Jetzt habe ich dich in meinem Team! Und es ist doch offensichtlich, dass ihr zusammen gehört. Ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass En dich hätte wieder gehen lassen."
Cass seufzte.
„Ma'Ku, ich konnte doch spüren, dass du ihn für dich haben wolltest. Doch jetzt...scheinst du fast erleichtert zu sein."
Die Prinzessin schaute sie überrascht an.
„Du bist richtig gut! Ja, das andere...ist etwas heikel, deshalb versuche ich, es zu unterdrücken. Ich kann dich gut verstehen. Ich mag jemanden, der nicht meiner Rasse angehört."
„Vitorus?" lächelte Cass und nahm einen kleinen Schluck aus dem Wasserbeutel.
Ihr Magen knurrte bedrohlich und Ma'Ku lachte.
„Vor dir kann man wohl nichts geheim halten, was? Und, wo ich dich nunmal hier sitzen habe, kann ich es ja nutzen und fragen, ob er mich auch mag." blinzelte sie.
Cass schmunzelte. Ja, sie hatte schon auf der Raumstation gemerkt, dass der Valerianer der Prinzessin zugetan war. Nicht auf die stürmische Malarog- Art, die sie spürte, wenn En sie ansah, sondern sanfter, kopfgesteuerter. Sie nickte.
„Oh, ja. Er steht voll auf dich. Er hat es bedauert, dass wir nur so kurz da waren und...hat auch gespürt, dass was in der Luft liegt. Er hatte Angst um dich."
Die Prinzessin seufzte.
„Ach, Cass. Ich darf ihn nicht zum Gefährten wählen, da ich königlich bin. Der nächst heiratsfähige Malarog aus der Königsreihe ist erst achtunddreißig, somit viel zu jung. Ich werde ihn aber in zehn Jahren heiraten müssen, weil es so vorgesehen war. Selbst En hätte nicht ausgereicht. Vor allen Dingen, weil ich Königin sein will."
„Ich weiß. Und wenn du gar nicht heiratest? Dein Bruder hat doch auch keine Frau?"
„Er war scharf auf La'Tu, En's Gefährtin. Davor hatte er eine Frau, die aber in Ungnade gefallen ist...schau ihn dir an, er ist nicht gerade ein Bild von einem Mann."
Cass nickte und Ma'Ku fügte hinzu:
„Und zu dem Alleine bleiben...die Malarog sind es nicht gewohnt, eine Königin zu haben, und da würde sich ein Mann an meiner Seite schon ganz gut machen."
En räusperte sich.
„Lieutenant Cassiopeia, gibt es noch etwas zu unserem Plan hinzuzufügen?"
Cass wurde rot. Ihr Ehemann schmunzelte.
„Nein." antwortete sie dann. „Das dürfte ich doch sowieso nicht als FÜGSAME Ehefrau, oder?"
„Eins zu null für dich..." raunte er. „Dann frage ich anders- weißt du, was du zu tun hast?"
„Mich im Hintergrund halten und die Gedanken der Anderen scannen." lächelte sie, denn sie vermutete, dass es so war.
Schließlich wollte er sie schützen. En schaute sie unergründlich an und plötzlich sah sie einen kurzen Moment Lust in ihm aufblitzen. Sie wurde stärker, je später es war, anscheinend machte der Mond die Malarog heiß. Er lächelte und nickte. Es war kühl geworden und als er sie in seine Arme schloß, um los zu fliegen, kuschelte sie sich an ihn, obwohl er sie nicht wärmen konnte. Während der Trupp weiter voraus flog, brachte En Cass und die Prinzessin nur soweit heran, das Cass die Gedanken des Menschencamps spüren konnte. Sie waren ziemlich klar, klarer, als alles andere, was sie je vernommen hatte. Weil sie aufgeregt waren. Sie hatten mittlerweile von dem Malarog- Schiff gehört und freuten sich darüber, dass es abgeschossen worden war. Weil Muriel tatsächlich gegen ihre Mutter arbeitete und ihr zeigen wollte, dass man den Malarog nicht trauen konnte. Sie hatten die Präsidentin schon benachrichtigt, dass sie angeblich von Malarog hier festgehalten wurde. Cass berichtete das alles En, doch er wollte nur wissen, wieviele hier unten waren.
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Die Anderen
Fiksi IlmiahIrgendwann in der Zukunft. Die Menschheit ist von einer außerirdischen Rasse, den vogelähnlichen Malarog, besiegt worden und muss sich ihren Friedensbedingungen unterwerfen. Doch etwas stört die Verhandlungen- die Tochter der humanoiden Präsidentin...