SIX

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Nach dem gestrigen Vorfall, herrschte Ruhe. Er hatte mir nicht geschrieben, worüber ich mich auch ehrlich freute. Schlafen konnte ich jedoch auch nicht mehr wirklich. Ich lag die Nacht über wach in meinem Bett und lauschte dem Regen, der gegen das Fenster klopfte. Der Vorfall hatte mich paranoid gemacht. Bei jedem Geräusch, das unnormal klang, zuckte ich zusammen und horchte ob er es war.

Seufzend stand ich auf, schnappte mir meine Sachen und verschwand im Bad. Meine Mutter machte unten das Frühstück, während ich schnell unter die Dusche sprang. Müde lehnte ich mich gegen die kalte Fliesenwand und genoss das warme Wasser, das aus mich niederprasselte. Er machte mich wahnsinnig. Ich wusste nicht wie er aussah, geschweigedenn wer er war. Der klang seiner tiefen Stimme war das einzige was ich von ihm kannte. Seine dunkle Aura und allgemein dieses selbstbewusste Auftreten. Gestern schien es so als hätte er nichtmal Angst gehabt, davor dass ich irgendwie sein Aussehen herausfinden konnte... Was mich wunderte war, das er nichtmal den Anschein gemacht hatte, mir zu folgen. Bevor ich verschwunden war, stand er, nach kurzem gucken, noch immer an der selben Stelle. Schwarz verhüllt, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen mit einem schwarzen Mundschutz, auf dem, mit Zähnen, ein breites Grinsen zu sehen war.
Bei dem Gedanken lief mir ein kalter Schauer den Rücken runter. Er war krank, unausgeschlossen.

,,Sky! Kommst du mal bitte aus der Dusche?! Du stehst da schon seit einer gefühlten Ewigkeit!'', rief meine Mutter aus der Küche. Und Tatsache. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, das ich inzwischen mehr als eine halbe Stunde unter der Dusche stand. Immer wieder erstaunlich wie schnell die Zeit vergeht, wenn man in Gedanken versunken ist.

Noch immer müde, zog ich mir meine Klamotten an und rannte die Treppe runter. Meine Mutter hatte mich damals immer ermahnt wenn ich die Treppen hoch und runter gerannt bin. Jetzt hatte sie es jedoch aufgegeben. Ich betrat die Küche und betrachtete den Gedeckten Tisch und sah dann zu meiner Mutter. Sie hatte ihre schwarzen Haare, die ich von ihr vererbt hatte, zu einem lockeren Dutt zusammen gebunden. Sie saß am Küchentisch und musterte mich kritisch.
,,Ist was?", gab ich nicht gerade nett von mir und setzte mich ihr gegenüber an meinen Platz.
,,Naja du siehst echt... übermüdet aus. ", meinte sie daraufhin, was ich jedoch nur mit einem Schulterzucken kommentierte und in mein Brötchen biss.

Nach dem Frühstück zog ich mir meine Jacke und Schuhe an und verließ mitsamt Schlüssel und meinen Portmonee das Haus. Mel und ich hatten uns in der Innenstadt bei unserem lieblings Café verabredet.

Beim Café angekommen setzte ich mich an einen Fenster Tisch und wartete auf meine beste Freundin. Etwas typisches ihrer Seits. Sie ließ gerne andere auf Sie warten.

,,Sorry Sky... Ich wurde aufgehalten", sagte Mel entschuldigend und setzte sich mir gegenüber. ,,Schon gut" , kicherte ich. ,, Ich weiß das du immer Ewigkeiten brauchst", meine ich lächelnd und bestellte mir, bei der Kellnerin die inzwischen bei uns stand, einen Grün Tee und einen Blaubeermuffin. Mel bestellte sich das selbe, da wir beide, das selbe mochten. Lächelnd nickte die Frau, schrieb alles auf den Block und stolzierte zur Theke.

,,Also was gibt's so bei dir neues?", fragte mich Mel lächelnd. ,,Nicht viel.. Bei dir?" Sollte ich ihr von dem Vorfall erzählen? Vielleicht hatte sie ja einen guten Rat. ,,Nein. Alles klar bei dir? Du siehst nicht wirklich nach 'Nichts los' aus. Irgendwas ist doch." , meinte sie und Unrecht hatte sie nicht. Stumm nickte ich, wusste jedoch nicht was ich sagen sollte. Einerseits wollte ich es ihr sagen, andererseits hatte ich irgendwie Angst davor. ,,Hey... Was ist los?", fragte sie mit einem hauch von Sorge in ihrer Stimme. Ich seufzte. Genau das meinte ich. Ich wollte nicht das sich jemand Sorgen um mich machte. Nein... Ich konnte ihr nicht erzählen, dass ein kranker mich verfolgte. Ich wusste nicht wieso, und es war komplett bescheuert zu schweigen, aber ich log meine beste Freundin an. ,,Es ist nur wegen meiner Mutter... Sie denkt wieder an meinen Vater", log ich und hoffte das sie es mir abkaufen würde. Sie nickte. ,,Wird schon... Mach doch mal was schönes mit ihr und lenk sie ein bisschen ab." Ich brummte zustimmend und biss in den Muffin, den die Kellnerin inzwischen gebracht hatte. Auch Mel fing an zu essen und es herrschte Stille. Sie wusste anscheinend, genauso wie ich, nicht was wir sagen sollten, also beließen wir es dabei.

Nachdem ich mein Essen und Mel ihres bezahlt hatte, gingen wir zusammen raus und liefen in den Park. Immer noch stumm nebeneinander laufend, betrachtete ich den weißen, von Schneebedeckten, Gras Streifen. Nicht lange konnte ich mich auf dieses konzentrieren, da Mel mir in die Seite stich und nach vorne deutete. Dort standen eine Gruppe Männer. Frau Tjarks Sohn stand dort an einem Baum und rauchte den, wie ich erkennen konnte, Joint in seiner Hand und beäugte die drei Männer vor sich und schien sich mit ihnen zu Unterhalten. Okay ich konnte nicht leugnen das er dabei, mehr als nur, gut aussah. Fragend sah ich zu Mel. ,,Was ist?", fragte ich sie verwirrt und sie zuckte nur mit den Schultern. ,,Die sind komisch. Besonders der, der den J raucht. Also der mit den vielen Tattoos und blauen Haaren." , meinte sie und ich verdrehte nur meine Augen und musterte ihn genauer. War das Tattoo unter seinem Auge schon immer da gewesen? Nein. Es musste wohl neu sein. Ich bemerkte gar nicht wie er mich ansah und langsam auf uns zu kam. Mel räusperte sich und sah mich mit einer Mischung aus Verwirrt und fragend an. Ich versuchte gleichwürdig rüberzukommen und zuckte mit den Schultern.

,,So sieht man sich wohl wieder." , sagte er mit seiner schönen Bassstimme und musterte mich von oben. ,,Und wer sind sie?", fragte Mel nicht gerade nett. ,,Ach deine kleine Freundin ist vor kurzem gegen mich gerannt.", meinte er monoton und pustete den Rauch in die kalte Luft. Leise seufzend ignorierte ich den Blick meiner besten Freundin und sah zu dem Typen hoch. ,,Erst einmal, nenn mich nicht kleine und was willst du?" , meinte ich und ignorierte das er größer und hundert Prozentig älter war als ich. ,,Ach ich wollte nur mal kurz 'Hallo' sagen, mehr nicht." , meinte er und musterte dann auch Mel und schien kurz zu überlegen. Auch ich musterte ihn genauer und sah mir seine Tattoos genauer an. Поток stand, nicht viel weit unter seinem Auge. Anhand der Schrift wusste ich das es Russisch war, wusste jedoch nicht was es bedeutete. Auf seinem Hals zeichneten sich Waffen und irgendwelche Zeichen ab. Seine linke Hand hatte einen Anker auf dem Handrücken, links davon ein T und rechts ein A. Ob es wohl für jemanden stand? Andere Zeichen waren auf seinen Fingern, ebenso auf der rechten Hand. Dazu darauf irgend ein Ägyptisches Amulett. ,,Interessant?", fragte er mich neckend und sah mich belustigt an. Erschrocken sah ich wieder in seine eisblauen Augen. Sie waren nicht mehr so kalt und versuchten auch nicht mich zu durchblicken. Verwirrt über den plötzlichen Wechsel meinte ich nur:,, Ich mag Tattoos nun einmal." , Sah  ihn kurz prüfend an ehe er lächelnd meinte: ;; Ich muss noch etwas wichtiges zu erledigen und hab keine Zeit mit euch beiden noch weiter zu reden. Also, Man sieht sich", sagte er genauso wie beim letzten mal, ließ den Joint Stümmel in den weißen Schnee fallen, drehte sich um und lief den Weg entlang, raus aus dem Park. Die drei Männer folgten ihm in weitem Abstand, beschleunigten jedoch, als er ihnen etwas zurief, was ich nicht verstand.

,,Warum hast du mir nichts davon erzählt?" , fragte Mel mich verwirrt und ich seufzte. ,,War nicht erwähnenswert", sagte ich stumpf und lief weiter. Sie folgte mir. ,,Naja, er scheint ganz nett zu sein." , meinte sie noch. Ich kommentierte dies mit einem Schulterzucken. Hätte sie ihn bloß mal beim ersten mal gesehen.


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Yiaa das wrrs mit dem sechsten Kapi ^^

Ich hoffe es gefällt euch und lasst gerne konstruktive Kritik da

Also viel Spaß beim Lesen !

Eure Dearlea

Beastboy //Taddl ff// {stopped}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt