Mein Wecker klingelte, doch ich war schon vorher wach gewesen. Ich hatte eine sehr unruhige Nacht hinter mir, denn ich war einfach zu nervös und aufgeregt für den heutigen Tag. Ich stellte den Wecker auf stumm und sprang etwas übermütig aus dem Bett. Anschließend schlitterte ich mit meinen Rutschesocken, die ich immer zum Schlafen trug, über den Holzboden ins Bad. Heute war mein erster Arbeitstag als Krankenschwester. Ich hatte hart gearbeitet, um so weit zu kommen und nun war es endlich so weit. Eigentlich hatte ich auch eine Ausbildung als Rettungssanitäter, aber da durfte ich heute noch nicht anfangen. Wenn alles gut lief, konnte ich aber schon nächste Woche auf meinen ersten Einsatz. Als ich fertig angezogen war, schmierte ich mir noch ein Brot, was ich allerdings nicht aß, sondern für später einpackte. Ich war viel zu aufgeregt um jetzt zu essen. Anschließend packte ich noch meinen Schlüssel, mein Portemonnaie und meine Tabletten für den Notfall in meine Tasche und verließ wenige Minuten später das Haus.
Ich hatte mir vor einem halben Jahr eine hübsche kleine Wohnung im dritten Stock eines Hochhauses gekauft, welche zufälligerweise nur eine Viertelstunde von meinem neuen Arbeitsplatz entfernt lag. Früher habe ich mit meinen Eltern in einem Haus gewohnt, aber als ich meine Ausbildung angefangen habe, bin ich umgezogen.
Ich schlenderte die Straßen entlang, bis ich an mein Ziel kam. Als ich das Gebäude betrat, stieg mir sofort der Geruch von Desinfektionsmittel in die Nase, an den ich mich während der Ausbildung gewöhnt hatte. Es war noch fast keiner da, doch die Rezeption war natürlich trotzdem besetzt. "Hallo, ich bin Olivia Hahms, die neue Krankenschwester." Die Frau an der Rezeption musterte mich mit einem etwas angewiderten Blick und tippte anschließend etwas in ihren Computer ein. "Ja. Du musst in den dritten Stock und dich bei Doktor Engel melden, sie ist heute für dich zuständig." Ich nickte und verabschiedete mich höflich von ihr. Diese Frau war mir echt unsympathisch. Es war einfach abartig, wie hochnäsig sie mich die ganze Zeit angeschaut hat.
Ich sah nervös zu den Fahrstühlen, beschloss dann aber, die Treppen zu nehmen, und so lief ich die drei Stockwerke hoch. Oben angekommen ging ich den langen Flur entlang, bei dem links und rechts überall Türen waren, bis ich an eine kleine weitere Rezeption kam, hinter der sich die Schwesternkanzel befand. Eine Frau mit blonden kurzen Haaren saß dort und schrieb etwas auf ein Blatt Papier. Ich blieb einfach stehen und wartete, bis sie mich bemerkte. "Kann ich dir helfen?" Fragte sie freundlich, worauf ich Lächeln musste. So begrüßte man Leute, nicht wie die blöde Kuh unten an der Rezeption. "Hallo. Ich soll mich bei Doktor Engel melden, ich bin die neue Krankenschwester." Stellte ich mich immer noch nervös vor. "Aaah, Hallo, mir wurde schon gesagt das du kommst. Ich bin Leandra, deine neue Krankenschwester Kollegin." Sie stand auf und reichte mir die Hand. Ich schlug ein. "Ich bin Olivia, aber nenn mich ruhig Liv." Sie lachte und ging dann wieder hinter die Rezeption. "Okay, Liv. Ich hol kurz Doktor Engel, die müsste gerade ihre Visite machen." Damit verschwand sie im Gang und ging durch irgendeine Tür. Nun war ich alleine im Flur.
Kurz darauf kam Leandra mit einer anderen Person wieder. Sie trug, anders als Leandra, ein blaues Hemd und darüber einen weißen Kittel. Sie hatte hellbraune, kurze Haare und sah sehr freundlich aus. "Hallo, du musst Liv sein. Ich bin Doktor Engel, aber du kannst ruhig Charlotte sagen." Sie desinfizierte kurz ihre Hände und schüttelte dann meine. "Ich zeig dir erst mal alles und dann kannst du mit mir auf Visite gehen, wenn das in Ordnung ist." Ich nickte. Als erstes führte sie mich hinter die Rezeption durch eine Tür, die in den Pausenraum führte. Dort zeigte sie mir, wo ich meine Sachen finden konnte und gab mir meine Arbeitskleidung, die ich in einer Umkleide dort auch direkt anzog. Anschließend zeigte sie mir, wo ich die Medikamente fand und ging mit mir in einen Patientenraum, wo ich mich kurz vorstellte. Anschließend gingen wir noch zu den Toiletten, dem Eingang zum Op und schließlich wollte sie mir die Notaufnahme zeigen. Sie ging mit mir zum Fahrstuhl. Unbemerkt zog ich eine Tablette aus meiner Hosentasche und nahm sie schnell, bevor ich den Fahrstuhl betrat. "Ich glaube Paula hat unten gerade Dienst." Erklärte sie während wir hinunter fuhren. "Und was sagst du zu deinem neuen Arbeitsplatz?" Fragte Charlotte um ein neues Thema anzufangen. "Ich finde es echt toll hier." Gab ich ehrlich zu, worauf Charlotte lachte. Es machte pling und die Fahrstuhltüren öffneten sich. Wir gingen durch einen weiteren Flur, der pink gestrichen war und kamen dann in einen großen Raum. Dort war ein Wartebereich mit einer Rezeption und ein paar Stühlen an der Wand. "Hallo allerseits. Ich zeige gerade Liv alles. Sie arbeitet ab jetzt hier." verkündete Charlotte den Schwestern, die dort standen, und ging mit mir in einen weiteren Raum, den sie Schockraum nannte. Dort wurden die Notfälle untersucht. Als wir den Raum betraten, war aber gerade kein Patient da, sondern nur eine Ärztin. "Hallo, Paula, können wir kurz stören?" Fragte Charlotte die Ärztin, welche sich daraufhin umdrehte. Ich hätte vor Überraschung fast geschrien. Die kannte ich doch!
"Oh, Hallo, wer bist du denn?" Fragte die Ärztin mich, aber ich konnte sie nur anstarren. Die ganzen Erinnerungen kamen wieder hoch. "Das ist Liv, die neue Krankenschwester." Stellte Charlotte mich vor, als ich immer noch nichts sagte. "Ach so, stimmt, wir bekommen ja heute eine neue Schwester. Ich bin Paula Martinson, und ich freue mich auf die zukünftige Zusammenarbeit." freundlich gab sie mir ihre Hand und perplex schüttelte ich sie. Es ist schon so lange her und sie hatte ja nach mir schon so viele neue Patienten, deswegen erinnerte sie sich wahrscheinlich auch nicht an mich. Aber es ist so viel passiert, da könnte ich sie niemals vergessen. Aber am besten sollte ich von vorne Erzählen.
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Save me - So I can save you (Asds FF)
FanfictionIch hörte nichts, spürte nichts. Ich sah sie nur regungslos auf dem Boden liegen. Ich war wie gelähmt, doch ich musste etwas tun. Ich musste ihr helfen. Ich will sie retten, so wie sie mich gerettet hat, damals. ~×~========~×~ Dies ist eine Fanficti...