Ein Klingeln riss mich aus meinem Schlaf. In meiner kurzen Verwirrung überlegte ich, ob ich mir das eingebildet hatte, doch es klingelte wieder und da realisierte ich, das es die Tür war. Ich stand auf und lief nach unten. Als ich im Flur an einem Spiegel vorbei kam, bemerkte ich, das meine dunkelblonden Haare total durcheinander aussahen und ich noch die Klamotten von gestern anhatte. Da mir beides aber völlig egal war, ignorierte ich den Spiegel einfach und öffnete die Tür. Ein Junge, etwas älter als ich, mit schwarzen, gestylten Haaren stand vor der Tür mit einer Zigarette in der Hand. Als er sah, das ich die Tür geöffnet habe, zog er ein letztes Mal an der Zigarette, schmiss sie auf den Boden und drückte sie anschließend mit dem Fuß aus. "Nate, was machst du hier?" Fragte ich, als mir auffiel, das es draußen stockdunkel war. "Hey, Liv." Begrüßte er, anstatt meine Frage zu beantworten. "Kann ich rein kommen?" Fragte er, worauf ich kurz zögerte, Doch schließlich Schulternzuckend zur Seite trat, damit er rein kommen konnte. Ich schloss die Tür hinter ihm, lief ihm zum Wohnzimmer nach und setzte mich auf die Couch. Er blieb mitten im Raum stehen und zog nicht mal seine Lederjacke oder seine schwarzen Schuhe aus. "Willst du irgendwas trinken? Setz dich doch." Bot ich ihm an. "Ähm, nein. Ich muss auch gleich wieder los. Ich wollte mit dir nur kurz über Nathan reden." Bei dem Namen Nathan zuckte ich kurz zusammen. Nathan war mein bester Freund und der Bruder von Nate. Ich weiß, bei der Namensgebung waren die Eltern nicht sehr kreativ. Nathan und ich kannten uns schon seit der Grundschule. Er war immer einer von den Draufgängern gewesen, die in den Tag hinein gelebt haben. Vielleicht war es das, was mich an ihm so faszinierte. Nervös kratzte Nate sich am Kopf. Sonst war er immer der rauchende Machotyp der sich oft prügelte, doch im Moment sah er alles andere als das aus. "Was ist mit Nathan?" Fragte ich gespielt überrascht, während mein Herz anfing schneller zu schlagen. "Ich weiß nicht wie ich dir das sagen soll. Er... Er hatte einen Autounfall." Ich musste mich zurück halten nicht loszuheulen. Diese Anspannung und die Angst machten mich verrückt. "Was?" Brachte ich schwach heraus. "Naja. Er ist in ein Schrottplatz eingebrochen und erwischt worden. Beim flüchten ist er dann einen Abhang heruntergefahren." Jetzt stiegen mir doch Tränen in die Augen. "Ist... Ist er Tod?" Hauchte ich. Er schüttelte den Kopf und wischte sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Er liegt im Koma. Die Ärzte können nicht sagen wann und ob er aufwacht. Meine Eltern sind am Boden zerstört, aber wir müssen zuversichtlich sein." Etwas funkelte in seinen Augen. Kurz dachte ich es wäre Trauer, doch ich bemerkte, dass es etwas anderes war. Es war Wut. "Noch was. Nathan war nicht allein. Der Besitzer des Schrottplatzes hat gesagt, da wäre noch eine Person gewesen, aber die ist geflüchtet." Er schluckte kurz schwer und warf sich mit einer Kopfbewegung die Haare aus der Stirn. Erst jetzt fiel mir auf, dass sein Blick keinesfalls traurig war, er war wütend. "Wenn ich diesen Wichser erwische, brech ich ihm das Genick. Wegen dieser Scheiss anderen Person ist Nathan runtergefahren. Die Polizei vermutet, das der Komplize das Auto absichtlich in den Abgrund gelenkt hat und vorher rausgesprungen ist. Dieser Hurensohn wird bezahlen, er weiß gar nicht mit wem er sich angelegt hat." Ich sah, wie er seine Fäuste ballte und bekam ein wenig Angst. Ich wusste wie Nate sein konnte und ich wusste, das er es ernst meinte. "Auf jeden Fall wollte ich dir nur sagen, was passiert ist." er zog eine Schachtel Zigaretten aus seiner Tasche und nahm sich eine raus. "Ich geh jetzt lieber, es ist ja schon spät." Damit ging er einfach und ließ mich sitzen. Als ich die Tür zuschlagen hörte, wusste ich, das ich wieder alleine war. Erschöpft schleppte ich mich die Treppe hoch. Ich schmiss mich auf mein Bett und brach dort zusammen, mit den Gedanken bei Nathan. Ich war am Ende.
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Save me - So I can save you (Asds FF)
FanfictionIch hörte nichts, spürte nichts. Ich sah sie nur regungslos auf dem Boden liegen. Ich war wie gelähmt, doch ich musste etwas tun. Ich musste ihr helfen. Ich will sie retten, so wie sie mich gerettet hat, damals. ~×~========~×~ Dies ist eine Fanficti...