Kapitel 11 ~ Doktor Braun

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Pünktlich um 12 Uhr klopfte es an der Tür und Katy Jamili kam herein. "Hey, na, bist du bereit?" Sie lächelte mich an und ich nickte. Auf meinen Krücken lief ich ihr hinterher, durch ein paar Gänge und dann wieder in den Fahrstuhl. "Können wir Treppen gehen?" Fragte ich Katy Jamili, die mich erst verständnislos ansah, schließlich aber nickte. So gingen wir wieder aus dem Fahrstuhl und nahmen die Treppe. Unten angekommen führte sie mich in einen Raum, wo ein Mann saß. Er hatte graue Haare, eine Brille und sah eigentlich ziemlich nett aus. Trotzdem war mir das unangenehm. "Das ist Dr. Braun. Ich hol dich in einer halben Stunde hier wieder ab. Viel Spaß!" Damit verschwand sie aus dem Raum und ließ mich allein. Ich wollte ihr hinterherrufen, das sie mich nicht alleine lassen solle, aber sie war schon weg, also setzte ich mich einfach nur nervös auf den Stuhl. Doktor Braun nahm einen Stapel Papier, auf dem ich meinen Namen lesen konnte, und richtete dann seine Brille zurück. "So, Olivia. Du bist hier, wegen deiner kleinen Angstzustände. Kannst du mir etwas dazu erzählen?" Ich erzählte ihm leise, was mit mir los sei. "Und weißt du vielleicht auch warum du Angst davor hast? Was macht dir denn daran Angst?" Ich sah zur Seite und antwortete nicht. Der Doktor fragte mich noch einige Sachen, aber ich wollte nicht mehr mit ihm sprechen. "Hör zu, Olivia, so bringt das nichts. Wenn du willst, verschreibe ich dir erst einmal Medikamente, und wenn du bereit bist, sprechen wir nächste Woche nochmal, in Ordnung?"
Ich nickte, sah ihn aber immer noch nicht an. Er schrieb etwas auf ein Blatt und gab es mir. Anschließend durfte ich gehen. Ich war aber viel zu früh fertig, weshalb ich mich draußen einfach an der Wand auf den Boden setzte. Nach zehn Minuten warten war es endlich halb, doch von Katy war immer noch nichts zu sehen. Stattdessen kam der Psychologe aus dem Zimmer und begrüßte ein erwachsenes Pärchen, die mir bekannt vorkamen. Sie gingen in den Raum und machten die Tür zu. Ich grübelte, woher ich diese Leute kannte, als ich plötzlich etwas aus dem Raum hörte. "Nathan ist doch noch so jung!" Es war eine Frauenstimme. Jetzt wusste ich, woher ich diese Menschen kannte. Das waren Nathans und Nates Eltern. Vorsichtig rutschte ich näher an die Tür, um zuzuhören. "Ich weiß es ist schwer, aber sie wissen hoffentlich, das es noch Hoffnung gibt." Sagte der Psychologe. "Ja, es ist einfach so schwer für uns, jeden Tag hierher zu kommen, in den dritten Stock zu fahren und nicht zu wissen, ob er noch am Leben ist." Mir stockte der Atem. Dritter Stock... Nathan lag in diesem Krankenhaus! Sofort stand ich auf und rannte, so schnell es mit den Krücken ging, zum Treppenhaus. Ich öffnete die Türen und überlegte. Ich wusste gar nicht, in welchem Stock ich war. Doch zum Glück kam gerade jemand die Treppen herunter, den ich fragen konnte. "Entschuldigen Sie, können sie mir sagen, wo der dritte Stock ist? Ich..." Weiter kam ich nicht, denn die Person, die auf mich zu kam, war Julia. "Oh, Hallo, Liv." Sagte sie überrascht. "Bist du nicht eigentlich auf der normalen Station?" Ich nickte. "Ja, ich war nur gerade beim Psychologen und jetzt warte ich auf Doktor Jamili." Sie nickte blieb vor mir stehen. "Und, wie war es?" Fragte sie und ich reichte ihr den Zettel. "Dann komm mal mit, dann geb ich dir das gleich. Sonst kommt dein Geheimnis noch raus." Sie zwinkerte mir zu und lief mit mir hinter die Rezeption, wo sie mir eine Packung mit Tabletten gab. "Aber nimm sie bitte erst, wenn du aus dem Krankenhaus raus bist. Sie hemmt deine Angstzustände, also brauchst du sie nur zu nehmen, wenn du vor hast, irgendwas dergleichen zu machen. Okay?" Ich nickte und steckte die Packung weg. "Warum wolltest du eigentlich in den dritten Stock?" Ich zögerte. "Ich dachte, Doktor Jamili wäre dort." Sie nickte langsam, aber ich sah, das sie mir nicht glaubte.

In dem Moment kam Katy um die Ecke. "Na, Liv? Tut mir leid, ich hatte noch einen Notfall in der Notaufnahme." Julia sah mich prüfend an, sagte aber nichts. Schließlich verabschiedete ich mich von ihr und ging mit Katy wieder auf mein Zimmer. Ich beschloss, heute Nacht zu Nathan zu gehen.

Save me - So I can save you (Asds FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt