Kapitel14

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Jamies Pov.

Was ich erblickte ließ mir einen Schauer über den Rücken jagen: Was war mit Kyles Augen los?

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Ich ließ ihn ruckartig los und starrte dabei fassungslos in seine Augen. Sie waren nicht mehr silber, nein, komplett schwarz waren sie und in ihnen leuchteten nur noch einzelne Punkte in seiner damaligen Augenfarbe auf. Es gruselte mich ihn anzusehen, dabei sah er im Großen und Ganzen aus wie sonst, abgesehen von ihnen. Ich wich noch einige Schritte zurück, weshalb sich ein breites Grinsen in Kyles Gesicht breit machte.
„Hat da jemand Angst?", fragte er mich amüsiert. Hastig schüttelte ich meinen Kopf und richtete mich auf, immerhin war Kyle kleiner als ich und hatte bis jetzt noch keine allzu bedrohliche Ausstrahlung gehabt. Warum also hab ich Angst? Nein, nein. Hast du nicht Jamie.

"Dann sprich, Jamie Carter", forderte er mich mit einem süffisanten Grinsen auf. Was fiel ihm eigentlich ein? Was war in ihn gefahren?? Ich packte Kyle am Arm und zog ihn grob zu mir.

"Und was soll ich Ihnen, oh gnädiger Herr, denn sagen? Dass Sie heute außergewöhnlich selbstgefällig sind?", antwortete ich dem Jungen in einem mehr als nur sarkastisch triefenden Tonfall. Da brach er ins Gelächter aus, ohne großen Aufwand hatte er meine Hand weggeschlagen und musterte mich aus dem Augenwinkel.

"So, so", noch immer kicherte Kyle ein wenig. "Carter, ein Witzbold also."

Schneller als ich hätte reagieren können, lag seine Hand gefährlich fest an meinem Hals. Sein dreckiges Grinsen verschwand nicht mehr aus seinem Gesicht. Der Drang es ihm rauszupolieren stieg immer mehr, bald würde ich überbrodeln. Der Junge, dem ich entgegenblickte, konnte niemals Kyle sein. Zwar kannte ich ihn noch nicht lange, viel wusste ich auch nicht von ihm, doch es bestand kein Zweifel: Das hier war auf keinen Fall der Kleine, den ich gern hatte. Gerade wollte ich etwas erwidern, doch da drückte er nur noch fester am Hals zu, sodass ich ein Knacksen hörte. Tatsächlich hatte er mir meine Wirbelsäule gebrochen. Dies würde noch ein Nachspiel haben! Was hatte der Junge jetzt vor? Erheben konnte ich mich für eine Weile nicht mehr, musste warten bis mein Körper von selbst verheilte.

Ich beobachtete den Sohn der Rektorin wie er sich von mir entfernte und langsam seinen Wintermantel auszog. Hervor stachen viele Tattoos. Hatte Kyle diese vorher schon? Mir waren sie noch nie aufgefallen, waren sie erst eben aufgetaucht? Nein, das war doch niemals möglich. Den Blick völlig vertieft auf seine Tättowierungen gerichtet, bemerkte ich gar nicht wie sich der Junge mir erneut zugewand hatte. Hämisch zwinkerte jener mir zu und sprang über die nicht weit entfernte Mauer, welche die Grenze zwischen Internat und Außenwelt darstellen sollte.

Ich bin tot.

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"Jamie Alexander Carter, was fällt dir bloß ein?! Erst weise ich dich zurecht und du? Du machst dennoch weiter! Sie nur was du angestellt hast, wolltest du das??", fauchte mich meine Schwester an. Den Versuch ihre Fangzähne zurückzuhalten hatte sie schon lange aufgegeben, stattdessen erfreute sie sich gerade ihre Nägel in meine wunderschöne Couch zu rammen.

...dabei war sie doch so teuer gewesen..

Leise seufzte ich, was sie anscheinend vernommen hatte. Sie sprang wieder von meiner tollen Couch auf und eilte zornig auf mich zu. Ihre Hände schlugen auf den Lehnen meines Sessels auf, auf welchem ich saß.

"Seufze nicht! Verdammt, nein, du hast kein Recht genervt zu sein, ich habe es!! Wage es ja nicht noch einmal in den nächsten Stunden zu seufzen", giftete sie einfach weiter. Eins musste man ihr lassen, ich hatte Respekt vor ihr. Meine Schwester, Belle, konnte echt angsteinflößend sein. Ich rutschte in meinem Sessel soweit nach hinten wie nur möglich, sodass ich sogar aufrecht saß. Darauf erwiderte ich ihren mit Wut erfüllten Blick und begann mir meine Fragen anzusammeln.

Hidden Me - Who am I? // AbgebrochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt