8. Kapitel

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Mein Tod

-Hopes Sicht-

,,Cato! Was sollte das?", frage ich ihn wütend. Wortlos geht er neben mir her. ,,Ich habe dich Gerade etwas gefragt!", zische ich, doch er ignoriert mich weiterhin. Frustriert schaue ich zu Boden. ,,Ihr wart spitze!", kreischt Oktavia, Catos Stylistin. ,,Danke.", murmle ich abwesend. Cato sagt auch etwas was sich wie ,,Danke." anhört. Doch in Gedanken bin ich bei Prim.

,,Gute Nacht, Hope." Wow. Cato redet mit mir. ,,Gute Nacht.", gebe ich trocken zurück. Morgen ist das Training und übermorgen das Einzeltraining. Bei dem Gedanken daran spüre ich einen Kloß im Hals. Doch was mir größere Sorgen macht, ist Prim. Ich muss sie einfach sehen!

Ich warte bis Catos Atemzüge langsam und gleichmäßig gehen. Dann warte ich noch einen Moment bis ich mir sicher bin, dass mein Bruder schläft. So leise wie möglich stehe ich auf, schlüpfe in meine Hausschuhe und schleiche zur Tür. Ich werfe noch einen letzten Blick zu Cato- sehe wie sich seine Rückenmuskeln bei jedem Atemzug anspannen und dann sich wieder entspannen- öffne die Türe und schaue mich um. Niemand da. Gut.

Vorsichtig schließe ich die Tür und tapse zu dem Aufzug. Ich steige ein und drücke auf die Zahl 12. Blitzschnell fährt der Aufzug hoch und öffnet sich als ich angekommen bin. Es ist stockdunkel hier und ich habe Mühe mich zurechtzufinden. Doch schließlich finde ich doch ihr und Katniss Zimmer. Ich öffne die Türe, die leise knarrt. Ich wage kaum zu atmen und ich höre das Blut in meinen Ohren rauschen. Doch Katniss dreht sich nur um und schläft weiter. ,,Prim?", flüstere ich. Sie schreckt hoch doch bevor sie etwas sagen kann bin ich bei ihr und halte ihr vorsichtig den Mund zu. ,,Ich bin's nur. Hope!" Sie entspannt sich. ,,Hope! Was machst du denn hier?", flüstert Prim während sie aus dem Bett steigt und zur Türe geht. Sie öffnet sie und als wir beide auf dem Flur sind, schließt sie die Türe wieder. Ich hole tief Luft. ,,Prim, es tut mir Leid wegen-" ,,Ist schon okay.", fällt sie mir lächelnd ins Wort. Ich erwidere ihr Lächeln dankbar.

,,Morgen ist Training..." ,,Ich weiß. Was kannst du eigentlich?" ,,Nichts. Katniss wollte mir den Umgang mit Pfeil und Bogen beibringen, aber ohne Erfolg." Prim lächlt matt. ,,Und du? Du wurdest ja ausgebildet zu töten." Irre mich da etwa, oder klingt ihre Stimme verbittert? ,,Ich kann ein bisschen Messerwerfen. Aber selbst das kann ich nicht. Wenn ich Glück habe treffe ich gerade noch den Arm des Dummies.", meine Stimme wird leiser. ,,Ich hasse die Spiele! Sie sind einfach nur...grausam und irgendwie unnötig. " ,,Ja.", stimmt sie mir zu. ,,Ich wünschte mir, wir könnten es ändern. Stell dir mal vor, ein Leben ohne die Hungerspiele!" Bei dem Gedanken daran muss ich lächeln. ,,Aber was sollen wir schon machen? Wir sind zwei 13-jährige kleine Mädchen!" Prim schaut bedrückt zu Boden. ,,Wir allein können nichts dagegen ausrichten. Ich weiß. Aber was, wenn ganz Panem gegen das Kapitol wäre?", Prims Stimme wird immer aufgeregter. Ein Aufstand? ,,Nein. Es wird keinen Aufstand geben. Wieso auch?", gebe ich schroff zurück. Sie schaut mich traurig an. ,,Du hast ja Recht.", ihre Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern. ,,Ich wünschte mir, wir könnten uns verbünden.", versuche ich das Thema zu wechseln. Mit Erfolg. ,,Wieso, können wir nicht?" ,,Nun ja, Cato und Katniss-" ,,Na und? Wir könnten vom Füllhorn weglaufen, in den Wald! Sie würden uns nicht finden. So ist es selbst für unsere Geschwister besser. Wenn wir sterben, müssen sie uns nicht dabei zusehen. So ist es vielleicht einfacher für sie.", sagt Prim ruhig. Ich nicke. ,,Abgemacht. Dann, bis morgen und gute Nacht, Prim.", damit drehe ich mich um und verschwinde im Aufzug.

Erst als ich wieder in meinem Bett liege, wird mir bewusst, was ich gerade versprochen habe. Ich muss Cato anlügen und ihn später dann verlassen. Ich starre an die Wand und lasse den Tränen freien Lauf. Ich werde bald sterben- diese Tatsache macht mir Angst. Doch ich kann nichts gegen den Tod unternehmen. Ich schließe die Augen und versuche die Bilder in meinem Kopf zu verdrängen. Bilder, von Prim, wie sie langsam verblutet. Bilder, von meinem Vater, der an einem Autounfall starb. Bilder, von Cato, wie er wie ein Häufchen Elend zusammenkauert da sitzt, weil er sich selbst die Schuld an meinem Tod gibt. An meinem Tod, der unausweichlich ist.

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Hey ;) Danke, dass ihr so zahlreich gevotet und kommentiert habt! Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, hat unsere andere Geschichte (Nach den 74. Hungerspielen) jetzt 1.2k Reader! Wäre toll, wenn ihr da auch mal reinschauen könntet :D (Jetzt machen wir auch noch Eigenwerbung xD)

Das Kapitel ist 0Frost0 und XxDebiiiixX gewidmet! Danke für die Kommentare! <3

LG

HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt