Kurzgeschichten Sammelung

Hunde

Habt ihr euch schon mal Gedanken darüber gemacht, was Hunde denken?

Ich schon. Ich habe selber einen. Einen schwarzen Labradoodle. Er ist eine Kreuzung aus Labrador und Pudel.
Ich weiß nicht, welcher Mensch darauf kam diese beiden Rassen zu kreuzen...
Der war wohl nicht ganz dicht.
Denn Labrodore schwimmen gerne, doch Pudel sind meist wasserscheu...
Labradore haben zum Schwimmen extra Schwimmhäute zwischen den Zehen, achtet mal drauf, wenn ihr einen zuhause habt!

Unser Hund hat wirklich schöne Wellen im Fell, doch das ist auch das einzige, was wirklich toll ist.
Er hat ja Pudel Gene, doch diese konnten sich anscheinend nicht besonders gut durchsetzen. Labradoodle werden meist gezüchtet, weil sie sehr liebe Hunde sind, jedoch auch weil sie nicht haaren...
Aber hey!
Unser Hund haart wie bekloppt und wir haben uns eigentlich nur deswegen (und wegen dem Familienfreundlichen Wesen) für diesen Hund entschieden.

Aber zurück zum Thema:
Diese Überlegung habe ich schon oft gemacht...
Was denken Hunde?
Ich meine ein Leben als Hund muss im Großen und Ganzen echt langweilig sein.
Du liegst den ganzen Tag nur rum, gehst vielleicht drei Mal am Tag raus und frisst ab und zu ein wenig oder ein bisschen viel.

Also womit beschäftigt sich ein Hund den ganzen Tag?

Vielleicht denkt er, je nach dem, an Hundedamen oder Herren?

Ans Essen?

Schlafen?

An die Träume, die er träumte?

An eine Fliege, die er umbedingt fangen wollte?

Oder an den tollen Tennisball im Garten?

Vielleicht auch an den ein oder anderen Krokuss, dem er den Gar ausmachen kann?

Ja. Unser Hund hat früher allen Krokussen im Garten den Kopf abgebissen. Ich weiß nicht, was er daran so toll fand, aber er hat es getan. Und das mit einer Begeisterung, fast schon wie ein Kannibale, der seinen Opfern die Finger abbiss...

So nach dem Motto: Knick, Knack, Knack alle Finger ab!

Ich habe außerdem gemerkt, dass unser Hund an all seinen Stofftieren wirklich hängt.
Sein ältestes Stofftier ist ein Bär oder vielmehr nur noch das äußere.
Die Füllung hat er mit vollem Eifer herausgezogen.

Warum könnte ich schon wieder den Vergleich mit dem Kannibale machen?

Wie dieser Spruch von Hannibal Lektar (oder wie sein Name war), der Typ aus das Schweigen der Lämmer: Ich genoss seine Leber mit Bohnen oder so.

Jedenfalls versuchen wir ihm diesen Teddybär schon seit ewigen Zeiten weg zu nehmen, doch er findet es überall wieder!
Und dieses Stofftier ist wirklich durch den Speichel unseres Hundes verätzt!
Es stinkt so sehr und wir haben es schon so oft weggeworfen, doch er räumt jedes Mal unseren Müll aus, was er sonst (zu seiner Verteidigung) nie macht!

Auch hatte er heute ein paar Begegnungen mit Hunden...

Andere Hunde sind sonst kein Großes Thema. Er versteht sich fast mit jedem.

Doch heute... War es anders.

Er hatte Schiss.
Und das habe ich bei ihm noch nicht gesehen.
Uns sind erst zwei Leonberger entgegen gekommen, die freundlicher nicht hätten sein können. Sie haben ihn beide glücklich beschnuppert, so wie Hunde das halt machen, und haben nichts weiter gemacht.
Doch der Blick von meinem Hund war genial!

Seine Augen ähnelten denen eines Glupschis und er sah verwirrt und zugleich verschreckt aus.
Er war da verdammt schüchtern und sah nicht aus wie er sonst aussieht.
Wenn eine Hummel lächeln könnte.
Das ist Jimmy...

Mein Hund.