Seufzend fuhr ich mir durch die blonden Haare und sah noch ein letztes mal in den Spiegel. Dann drehte ich mich zu meiner Mutter, die lächelnd an der weißen Flurwand lehnte.
,,Du siehst gut aus. Komm schon du musst los, Großer." sie wuschelte mir durch die Haare was mich seufzen ließ, dann nahm sie mich sanft in den Arm.
,,Pass auf dich auf, lass dich bloß nicht anquatschen, du weißt ja-"
,,Köln ist groß und da laufen Abends komische Gestalten rum, jaja." unterbrach ich sie und grinste leicht. Den Vortrag hatte sie mir seit einer Woche jeden Tag mindestens zwei Mal gehalten.
Besorgt lächelnd ließ sie mich los. Ich grinste ihr aufmunternd zu und das obwohl ich ja nach Köln fuhr und zwar allein'. Sollte sie mir da nicht eher aufmunternd zulächeln? Innerlich Kopf schüttelnd drehte ich mich um, um die Tür zu öffnen. Es war ein ziemlich kalter Frühlingtag und das obwohl die Sonne schien. Ich lief die Auffahrt hinunter, zu der kleinen Dorfstraße.
,,Ruf mich an wenn du ankommst, ja Schatz?"
,,Ja, versprochen!" rief ich, ohne mich umzudrehen. Sie war schon immer so besorgt um mich, es ist eigentlich ein Wunder, dass ich allein nach Köln durfte.
Ich bog links ab, un zu Bushaltestelle zu gelangen von welcher drei Mal am Tag ein Bus in das nächste "große" Dorf fährt. Das Dorfleben ist nicht wirklich wunderschön, auch wenn ich an der Natur nicht auszusetzen habe. Trotzdem wünsche ich mir manchmal ich würde in der Stadt leben denn dort muss man nicht im Internet bestellen, weil es ein weiter Weg ist um in der Stadt shoppen zu gehen. Der Bus kam pünktlich und außer mir stiegen nur Frau Schütze und ihr kleiner Enkel Jonas ein. Ich grüße die alte Dame und den kleinen Jungen freundlich und lasse mich, froh darüber, dass sie kein Gespräch mit mir führen wollte, auf einen der hinteren Plätze fallen. Während der 30 minütigen Fahrt bereitete ich mich auf das Konzert vor in dem ich Troye's Album über Köpfhörer höre und den Text im Kopf mitsang. Vorfreude breitete sich in mir aus und wurde von Lied zu Lied größer.
Der Bus hält schlagartig und ich verfluche den Busfahrer innerlich dafür, dass er offensichtlich nicht gelernt hat wie man sanft abbremst.
Am Bahnhof standen viele Leute und wie jedes Mal wenn ich unter ein paar Leute kam wurde ich nervös. Ich versuche mich auf die Musik zu konzentrieren und den Bahnhof auszublenden. Es half sogar ein wenig und die Nervosität kehrte erst wieder zurück als der Zug in den Bahnhof einfuhr und zischend hielt. Die Leute drängten sich in den Zug um einen Sitzplatz zu bekommen. Ich wartete bis die meisten eingestiegen waren und betrat dann den Zug. Glücklicherweise bekam ich sogar einen Sitzplatz und mit zitternden Händen stellte ich meinen Rucksack auf den Sitz neben mir, aus Angst jemand könnte sich neben mich setzen wollen. Der Zug fuhr langsam los und ich schloß die Augen, versuchte mich zu entspannen.
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meinungen?
all the love, xx
-[saturday, 21th of october]
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demophobia. [BoyxBoy]
RomanceDe | mo | pho | bie. substantiv, die. zwanghafte Angst vor Menschenansammlungen. Ryan lebt in einem Dorf,- nicht gerade das kleinste Dorf Deutschlands, aber auch nicht viel größer. Die wahrscheinlich größte Veranstaltung die es hier gibt ist die Kir...