28. Kapitel

95 10 1
                                    

Dienstag, 16 Januar

Erkans Sicht

Ich konnte seit dem Albtraum nicht einschlafen und habe nur den Stern beobachtet. Ich wollte etwas in meiner Nähe haben das etwas mit ihr zu tun hat. Eine Krankenschwester kommt rein "guten morgen das ist ihr frühstück" und sie legt es auf den Tisch und geht als sie bemerkt, dass ich nicht reden möchte. Dieses Essen werde ich nicht essen, ich habe einfach keinen Appetit. Ich hab es einfach nicht verdient. Wie sehr ich mich grad hasse. Ich frage mich echt wie ich in ihre Augen rein schauen soll ohne ein Scham gefühl zu kriegen. Heute will ich sie zu ihr ich kann es nicht abwarten. Ich brauche sie. Es vergehen Stunden und ich kannn nicht hier liegen und so tun als ob nichts gewesen wäre. Sofort nehme ich den Knopf in meine Hand und drücke so lange bis jemand kommt "ja" sagt die Schwester "bringen sie mich zu Selin Ari ich versprüre keinen Schmerz und habe mich genügend erholt" sage ich ernst und fest "ich
frage mal nach ob es erlaubt ist die jeweilige Person zu besuchen" sie will gehen aber ich halte sie auf "warte Ihr name ist Selin Ari" dann verschwindet die ekelhafte. Selin ist kein irgend jemand, sie ist das Mädchen in die ich mich verliebt habe. Verdammt ja es stimmt ich habe mich in sie verliebt. Und genau der Junge der sie liebt ist der Grund weshalb sie im Koma liegt. Meine Brust zieht zusammen, wenn ich an das Wort Koma denke. Nach Minuten die mir wie ewig vorkamen gibt sie mir bescheid, dass ich dahin darf "sie können nur dahin wenn sie auf einem Rollstuhl sitzen" ich nicke ihr hektisch zu. Endlich werde ich sie sehen. Aber ich spüre innerlich, dass es nicht einfach sein wird. Die Krankenschwester schiebt den Rollstuhl zu mir und ich setze mir hin. Sie führt mich raus und geht durch die Gänge. Vor einer Türe bleibt sie stehen "sind sie bereit" fragt mich die Krankenschwester ich atme tief luft und nicke ihr zu"ja". Die Krankenschwester öffnet die Tür und ich sehe sie. Ihre Haut strahlt nicht mehr wie vorher, sie sieht viel blasser aus. Die Krankenschwester geht raus aus dem Raum. Langsam kriege ich tränen. Es wird gesagt das Koma liegende Patienten dich hören können wenn du redest und daran glaube ich auch. "hey mein Engel ich bin es Erkan ich kann garnicht einschätzen ob du sauer auf mich bist aber falls du es bist kann ich es verstehen weil ich am Lenkrad war.. wäre ich doch auf die andere Seite gefahren!... ich wollte nicht laut werden ich hab einfach total die Schuldgefühle du bist meinetwegen hier du hattest in deinem Leben noch sehr viel vor und ich hab es vermasselt.. Glaub mir wenn dein Herz aufhört zu pumpen dann wirst du meins bekommen ich würde nicht einmal eine Sekunde darüber nach denken und es tun... es kann sein das du mich für verrückt hälts aber nein das bin ich nicht .. ich bin einfach ein Mann mit Gefühlen.. Und soll ich dir mal etwas beichten? Ich hasse meine Gefühle weil ich einfach ein zu emotionaler Mensch bin und das glaubt mir keiner weil ich immer meist kalt und stark ausschaue aber nein ich bin keins davon sondern ganz im Gegenteil ich bin schwach sehr schwach sogar ... jedenfalls will ich dir etwas versprechen ich werde jeden Tag hier her kommen und mit dir reden ich werde versuchen es gerade zu biegen vielleicht nehme ich dann in den ein oder anderen Tagen meine Gitarre mit und wenn du deine Augen öffnest siehst du um dich sehr viele Blumen und Rosen und dann wirst du dein Leben glücklich leben können ohne mich" ich komme ihr langsam näher und will ihre Hand berühren aber ich kann es nicht. Ich hab es einfach nicht verdient und wische meine Tränen weg und gehe aus dem raum.

Selins Sicht

Ich kann mich nicht bewegen vor einigen Tagen habe ich gehört, dass ich im Koma liegen werde. Und gerade habe ich auch alles mit bekommen. Es ist nicht seine Schuld ich konnte deutlich raus hören das er schrecklich darunter leidet weil er denkt das es seine schuld ist. Seine Stimme war viel rauer als sie schon ist. Ich würde so gerne Erkan jetzt umarmen wollen. Wieso hat er nicht meine Hand gehalten oder mich berührt? Das hätte mir kraft gegeben. Sauer auf ihn bin ich keineswegs, weil es nicht seine Schuld ist. Ich höre wie die Tür sich öffnet ist es Erkan? Ich höre wie jemand anfängt zu weinen "wer hat dir das angetan? du bist noch viel zu Jung für dein Alter" es ist meine Mutter. Ihre Stimme ist zittrig und ich kriege deshalb eine Gänsehaut am ganzen Körper. Ich will jetzt auf springen und sie umarmen aber sag mir wie? Ich klebe an diesem Bett fest und weiß nicht wie ich auf wachen soll. Ich versuche mir vor zustellen wie meine Mutter jetzt vor mir aussieht. Sehr zerbrechlich. "du wirst es hier raus schaffen deine Seele ist stark um da aufzuwachen.. ich glaube an dir.. du bist die wundervollste Tochter die man sich wüschen kann und ich möchte dich nicht verlieren bitte versuch den Kampf zu überstehen.. ich möchte wieder in deine Grün leuchtende Augen rein schauen du bist immer noch ein sehr süßes Kind vor meinem Augen.. vielleicht fragst du dich wo dein Papa und dein Bruder ist.. sie hatten nicht den Mut hier rein zu kommen aber glaub mir sie werden es schaffen sowie du.. mein Schatz und fühl dich niemals alleine ich werde immer wieder kommen" ich kriege noch eine Gänsehaut und meine Mutter tastet an meiner Hand ihre warme weiche Hand. Es fühlt sich an als wäre ich nicht alleine. Ich spüre das meine Augen nass werden und eine Träne verliere. "selin du hörst mich! du hörst mich! warte ich komme jetzt" und dann höre ich die Tür schließen. Nach einer Ewigkeit höre ich wieder die Tür "der Arzt hat gesagt das es sein kann das du aufwachen wirst es ist so zu sagen ein Hinweis" sagt sie weinend und berührt meine Hand. Ich kann mir denken, dass meine Mutter angst hat das ich vor ihr sterbe. Ich meine wer will auch auf der Beerdigung seiner Kinder sein wollen.

Ich werde den Kampf überstehen.

AndersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt