39. Kapitel

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Mittwoch, 27 Juni

Selins Sicht

Ich bin nicht eingeschlafen meine Augen waren nur geschlossen, bis ich Erkan laut atmen höre. Ich öffne meine Augen und drehe mich zu ihm "du darfst mir nichts verheimlichen" flüstere ich leise und streiche seine Haare auf Seite. Nach dem ich ihn beim schlafen beobachtet hatte, stehe ich langsam auf und gehe in die Küche. Mir sind noch die Tabletten in den Sinn geblieben. Erkan hatte sie eingenommen, als er zusammen gebrochen ist und hat mich gebeten sie schnell ihn zu geben. Wir haben 2 Uhr und es sollte reichen, um heraus zu finden, was für Tabletten es sind und wie es Erkan eigentlich mit seinen Gesundheitlichen Zustand geht. Es kommt mir so vor, als sei Erkan seelisch nicht labil. Er könnte sehr gut eine Pause gebrauchen. Er müsste weit weg mit mir sein, um atmen zu können. Langsam begreife ich es auch, dass Ich seine Medizin bin und ich ihn am besten verstehe. Langsam öffne ich die Schublade ohne einen knirschen zu geben. Auf dem ersten Blick sehe ich ganz viele verschiedene Schlaf Tabletten. Es müssen seine Albträume vom Unfall sein. Er versucht es zu unterdrücken und probiert es mit allen Mitteln aus. Eine Gänsehaut bereitet sich an meinen ganzen Körper.
Ich hole die Dose langsam raus und setze mich auf einen Stuhl. Schritt für Schritt lese ich mir alles durch. "..nein" sage ich leise. Das kann nicht sein. Nie im Leben. Ich versuche aufzustehen, aber falle auf den Boden hin. "Wie lange?" Sage ich geschockt und kriege Tränen. Warum? Warum? Muss so etwas passieren. Erkan ist der letzte Mensch der es verdienen würde. Ich fange langsam an lauter zu weinen und kann mich nicht aufhalten, deshalb gehe ich vor die Tür. "Warum verheimlichst du mir so etwas?" Ich komme langsam zu ruhe, aber dann ist mir unser Unfall eingefallen. Nein.. nein. Er kann das niemals seit dem haben. Ich.. ich? Nein. Mein ganzer Körper fängt an zu zittern. Ich fühle mich so, als würde jemand mir ein Messer in meinen Herz rammen. Als würde ich auf der Sekunde die hälfte verlieren. Ich kann dieses Gefühl nicht ertragen. 2 Stunden lang habe ich mich ausgeheult. Ich fühle mich leer. Sehr leer. Als würde ich keine Gefühle mehr haben. Langsam gehe rein, bevor die Sonne auf geht. Die Dose lege ich wieder zurück und gehe in sein Schlafzimmer. Er schläft so unschuldig, dass mir die Tränen wieder hoch kommen. Ich nehme die Decke und ziehe ihn über. Langsam setze ich mich auf den Sessel hin und beobachte ihn. So gerne würde ich jetzt mich mit ihn verloben, nur damit es ihm gut geht und ich immer bei ihm sein kann. Aber das liegt in seiner Hand.
Die Sonne geht langsam auf und ich schalte seinen Wecker aus, bevor er wach werden konnte. Wir werden heute nicht zur Schule gehen. Er muss mir die Wahrheit sagen. Er darf mir nichts verheimlichen. Ich merke, dass Erkan langsam wach wird, deshalb wische ich mir schnell meine letzten Tränen weg. "Oh guten morgen" sagt er mit einen Auge geöffnet. "Morgen" sage ich mit einer verheulten Stimme. Er dreht sich schnell zu mir um "scheiße" er steht auf der Sekunde auf und kommt zu mir "was ist passiert?" Fragt er mich. "Es ist nichts passiert" und hebe meine Schulter "Selin sag mir was passiert ist ich sehe das du geweint hast" schnell stehe ich auf und gehe näher zu ihn ran "ich frage dich ein letztes mal ist alles okey bei dir? Möchtest du mir etwas erzählen?" Und kriege Tränen die ich, aber dagegen ankämpfe. "Du weiß es hab ich recht?" Und ich nicke weinend "hey komm her" er nimmt mich in den Arm und streicht meinen Rücken. "Warum verheimlichst du mir so etwas" und ich haue mit meiner faust auf seine Brust ein "wir könnten das zusammen überstehen" flüstere ich und wische meine Tränen weg "ich weiß, aber ich wollte, dass du glücklich bist und keine Sorgen machen muss, aber lass uns gleich darüber reden. Wie ich sehe hast du kaum geschlafen" Ich lege meinen Kopf seitlich auf seine Brust, sodass ich seinen Herzschlag hören kann "jetzt verstehe ich dich langsam wieso es dir so geht .. deine Eltern,deine Albträume, dein Selbstmord versuch, deine Narben, die Schläge die du einkassieren musstest, deine harten Momente mit deiner Herzrhythmusstörung und all das bereitet dir Schmerzen, die du nicht schnell verarbeiten kannst. Erkan ich werde dir helfen, egal ob wir verstritten sind oder uns nicht mehr so nahe stehen. Ich werde bis an dein Lebens Ende bei dir sein, das verspreche ich dir Maviş" ich merke, dass Erkan langsam warm wird "ich wusste von Anfang an, dass du die einzige bist, die mich daraus helfen kann. Aber du hast auch ein eigenes Leben und ich-" ich unterbreche ihn schnell "ich hab ein Leben nur mit dir, weil ich mich in dich verliebt habe. Erkan hörst, du ich liebe dich und genau aus diesen Grund werde ich bei dir sein und dich daraus helfen. Wir werden es zusammen schaffen." ich schaue zu ihn hoch. Seine Blauen Augen sind am glänzen, als würde ich in die Augen von einen Baby rein blicken. "du verheimlichst mir nichts mehr okey?" und halte meinen kleinen Finger hoch. "ich werde dir nichts mehr verheimlichen" und er verschränkt seinen kleinen Finger mit meinen. "bis an dein Lebensende, ich schwöre es dir" sage ich flüsternd und wische meine Tränen weg. Erkan kommt mir näher und gibt mir ein Kuss auf die Wange "du bist das beste das mir je passieren könnte". Er umarmt mich fest und legt sich mit mir aufs Bett hin "aber du musst mir noch etwas versprechen" "und das wäre?" "du darfst nicht weinend, wenn es um mich geht" "das ist sehr schwer" "und warum?" ich kriege wieder Tränen "weil du mir verdammt wichtig bist, du Esel" und wische lachend meine Tränen weg und Erkan lacht mit mir "das bist du mir auch mein Engel". Erkan steht auf und trägt mich auf seiner Schulter und führt mich ins Bad "und was sollte das " frage ich leicht lachend "wir müssen dein Gesicht waschen, denn deine Grünen Augen sind ganz rot und das gefällt mir nicht" ich drehe den Hahn auf und wasche mein Gesicht mit kalten Waser ab. Erkan überreicht mir ein frisches Handtuch "danke". "warte" er zieht achtsam mein Haargummi aus den Haaren und versucht mir einen Zopf zu machen. Das ist echt süß, weil er es einerseits nicht hinkriegt und angst hat mir weh zu tun. Trotzdem lasse ich ihn Zeit und genieße mir diesen Anblick im Spiegel. "ich gebe es auf" sagt Erkan und fängt an zu lachend "das sieht bei euch so einfach aus" und er kratzt sich am Nacken. Sofort fange ich an zu lachen "ich könnte dich aufessen" und kneife ihn in seine Wange. Ruck zuck mache ich mir den Zopf selber und wir gehen in die Küche. Zusammen bereiten wir das Frühstück vor. "Erkan hol auch Nutella raus" "hatte ich auch vor aber weißt du noch damals?" und er fängt an breit zu grinsen "ja ich kann mich noch daran erinnern. Ich hatte einen Wutanfall und musste es irgendwie raus lassen und dabei habe ich Nutella gelöffelt und dich voll geredet" "du hattest mir mehrere volle Löffeln mit Nutella in meinen Mund geschoben " und er fängt an laut zu lachen "ich glaube du hast nicht genug und hebe drohend den Löffel hoch" und muss auch lachen.

Fertig gegessen und aufgeräumt, haben wir uns auf die Coach hingesetzt. Erkan hat sein Arm um mich gelegt. "Erkan" "ja kleines" "du hörst mit dem Kämpfen auf oder" und er nickt "hattest du diese Nacht einen Albtraum ?" "Nein" "denkst du wirklich dass du meinetwegen keinen Albtraum siehst?" "Ja hundert Prozent". Ich streich langsam mit meinen Finger über seine Schnitt Narben. "Tun sie dir noch weh?" "Nein, es sind nur Erinnerungen". Erkan hat sich sehr oft geschnitten und das sieht man sofort. Ich drehe mich zu ihm um "wo ist deine Absolut Vodka?" Ich wusste schon immer, dass Erkan Alkohol zu hause hat "im zweiten schra- nein was hast du vor?" Und er schaut mich fragend an, während ich seinen Vodka und zwei Gläser raus hole. "Du wirst nicht trinken, kannst du vergessen" ich ignoriere ihn und fülle beide Gläser bis zur hälfte auf. "Das wird ein kleines Spiel" Erkan gefällt es garnicht und das sieht man ihn an "wir wollen das alles hinter uns lassen hab ich recht?" "Jaa" sagt er lustlos "wir werden jetzt darauf feiern und es hinter uns lassen" und ich hebe meinen Glas hoch für den Anstoß. Erkan trinkt seinen Glas auf der Sekunde auf und dann nimmt er meinen Glas aus der Hand und trinkt ihn ebenfalls aus "eyy" "war eine gute Idee" und er lacht während er den Deckel von der Vodka schließt. "Du hast das echt vermasselt" "ich? Du hättest das erste mal Alk getrunken und natürlich muss ich dich aufhalten, bist noch ein baby" sagt er provozierend und nimmt mich in den Arm.

"Dein Baby, deine Heldin & deine Medizin" 🖤

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