50.Kapitel

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Freitag, 5 Oktober

Selins Sicht

Es ist schon eine Woche vergangen und er ist nicht zur Uni gegangen oder nicht einmal nach Hause.
Als er gegangen ist hat er meine Seele mit genommen und mich auf den Boden schleifen lassen...
Jeden verdammten Tag konnte ich nicht mehr so viel essen. Ich fühle mich schwach sehr schwach. Welcher Mensch lässt jemanden ohne ein letztes Wort zu sagen alleine. Wie konnte er mich wie im Handumdrehen verlassen. Hatte sein Herz kein Stich abbekommen? Hatte er nicht einmal daran gedacht was es mit mir machen könnte?

Ich habe mich in dieser Woche selber verloren.
Es hat angefangen mit dem Lernen. Jeden Tag präge ich mir mehrere Wörter ein. Und dann.. habe ich immer größere Portionen das essen weg gelassen. Jeden Tag sind mir Tränen aus den Augen gegangen. Aber das schlimmste sind die ruhigen Nächte gewesen.. jedesmal musste ich von ihn Träumen. Wir redeten nicht miteinander, aber er lächelte mich immer wieder an. Das ist das einzige was mich noch wach hielt. Aber manchmal ist die Nacht so ruhig gewesen, dass ich nicht einmal ohne Gedanken davon komme. Selbst der Kuss erwürgte mich wie im Hand umdrehen. Ich habe ihn auch versucht jedes mal zu erreichen, aber die Nummer ist nicht mehr vorhanden. Er hat bestimmt eine Neue Nummer.
Ich erkenne ihn nicht mehr wieder..
Er ist so schmerzlos und kühl das ich an den Gedanken sogar Gänsehaut bekomme. Seine Blicke haben sich verändert, als hätte irgendwas ihn in Besitz genommen. Aber es ist sein Wahres ich und nicht sein verändertes ich.

Jetzt sitze ich hier auf meinen Schreibtisch mit einer Vodka Flasche, die Erkan gehört hatte. Er lässt mir keine andere Wahl und ich öffne die Vodka Flasche. Ich habe angst ihn zu vergessen. Ich habe angst seinen Duft zu vergessen. Aber er.. er hat mich bestimmt tief in sein inneren mit seinen eigenen Händen in ein Grab begraben...
Jetzt habe ich die Flasche in der Hand und es ist seine Methode auf dieser Art und weise seine Schmerzen vergessen zu lassen. Ich hätte niemals gedacht das es der Grund ist..um das erste mal Alkohol zu trinken. Oder das ich überhaupt einmal trinke.
Ich ziehe mir eine Hose und ein Pulli von Erkan an. Langsam öffne ich leise meinen Fenster und nehme mein Handy in meiner Hosentasche. Schnell nehme ich die Flasche in meiner Hand und versuche langsam runter zu klettern. Unten angekommen rieche ich einmal an der Flasche und gehe auf den Straßen entlang den Weg. "Das hier ist für dich!" Schreie ich weinend laut und trinke meinen ersten schluck aus der Flasche.

 "Das hier ist für mich" und trinke noch einen schluck

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"Das hier ist für mich" und trinke noch einen schluck. Dieses Gefühl, wenn es im Hals brennt ist unbeschreiblich. Aber der Geschmack ist grauenvoll. So wie es riecht..
"Das hier ist für..uns" und trinke mehrere schlücke hintereinander. Mir wird langsam schwindelig. Ich glaube ich bin angetrunken, aber es reicht mir nicht. Ich nehme seinen Pulli und rieche es am Kragen. Es riecht nach ihm. Sofort trinke ich noch einmal paar schlücke. Ich will einfach für einen kurzen Moment nichts fühlen. Ich setze mich auf den Bürgersteig und schaue mir die Flasche an und lache laut. "Was ist aus mir geworden" und ich trinke noch einen schluck. Wir haben 2:46 und ich gehe durch den Straßen und fühle mich beobachtet. Oder es ist die Wirkung vom Alkohol. Scheiß drauf denke ich mir und trinke wieder ein paar schlücke. Mein Handy fängt an zu vibrieren

Anonym : Dreh dich um und geh nach Hause

"Du Arschloch wenn du das hörst verpiss dich von meiner nähe!" Schreie ich laut und setze mich wieder auf den Bürgersteig. Mir kommen wieder Tränen hoch, aber ich versuche sie aufzuhalten und trinke noch ein schluck. Wieso will mein inneres ihn sehen wollen? Er hat mich verlassen und er vertraut mir nicht, dass ich Ekrem nicht küssen wollte. Ein Auto kommt angerast und hält vor mir stehen. Ist das nicht Barans Auto? "Selin! Bist du verrückt geworden?!" Er kommt mir näher und ich trinke noch einen letzten schluck, bevor er mir die Flasche abnimmt "was ist das?!" Er nimmt mir die Flasche aus der Hand und wirft es in den Wald "steh auf" ich versuche aufzustehen, aber ich kann mein Gleichgewicht nicht halten und falle hin. Sofort kommen mir Tränen hoch, aber fange dennoch an grässig zu lachen. "Du bist mehr als nur betrunken" Baran trägt mich hoch und setzt mich im Auto ab. "Seit wann trinkst du?" Fragt mich Baran und schaut mich ernst an. Ich hebe lachend meine Schulter. Langsam bemerke ich auch, dass ich sehr betrunken bin. "Woher weißt du das ich draußen bin? Hat dich auch ein Arschloch angeschrieben?" Und ich kann mir mein lachen nicht verkneifen und pruste los. "Baran du muss zurück fahren ich hab meine Flasche vergessen" und rolle meine Augen "die Flasche habe ich ihn den Wald geworfen. Vor deinem Augen" "ahhh" und muss wieder lachen.

Zu Hause angekommen bin ich schon ganz müde und Baran unterstützt mich beim gehen, da ich mein Gleichgewicht nicht halten kann. Er will die Tür von meinen Zimmer öffnen, aber ich stoppe ihn "bring mich in seinen Zimmer" er antwortet mir nichts und tut das was ich ihn sage. Ich lege mich vorsichtig auf seinen Bett und Baran zieht mir meine Schuhe aus. "Ich hab kopf schmerzen" nuschel ich leise "du muss schlafen dann vergeht es schon langsam" und er schließt die Tür hinter sich. Mit seinen Duft in der Nase und angekuschelt an seinen Kopfkissen schlafe ich ein.

Erkans Sicht

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