Orientierungslos

8 1 0
                                    

Es war die Freundin meiner Mutter, die ein genauso schrecklicher Mensch war. Ich tat so als hätte ich sie nicht wiedererkannt und ging einfach den von ihr beschriebenen Weg. Einige Minuten später sah ich auch mehr Menschen, die in die gleiche Richtung gingen wie ich, was bestätigte, dass es der richtige Weg war. Als ich dann endlich ein paar Läden sah, wo Essen angeboten wurde, fiel mir ein Stein vom Herzen. Mit großen Schritten betrat ich die Bäckerei und sah mich etwas um.
"Was darf's denn sein, junge Dame?"
fragte mich der Bäcker mit einem freundlichen Lächeln. Ich nahm ein paar Brötchen und bedankte mich dann bei ihm. Doch als ich gerade die Bäckerei verlassen wollte, wurde alles Schwarz vor Augen und ich verlor mein Gleichgewicht, was dazu führte, dass ich auf den Boden krachte. Zwei große Hände packten mich an meiner Hüfte und hoben mich hoch.
"Alles ok?"
fragte mich dann eine sanfte, männliche Stimme, die mir leichte Gänsehaut bereitete. Ich drehte mich zu ihm um und sah ihm in seine nussbraunen Augen, die Sicherheit ausstrahlten. Hastig nickte ich, da mir die Stille etwas unangenehm vorkam.
"Dann ist ja alles gut."
sagte er mit einer ernsten Miene, die ich unheimlich attraktiv fand. Sein Blick wurde etwas düster und seine nussbraunen Augen wurden dunkler.
"Du bist neu."
stellte er fest und ich sah in mit großen Augen an.
"Ist das so auffällig?"
Er lachte kurz auf und schüttelte dann grinsend den Kopf.
"Ich habe dich nur noch nie zuvor in der Schule gesehen."
Ich nickte kurz und erklärte ihm in kurzen Worten, dass ich erst gestern in die Gegend gezogen sei. Ohne einen Kommentar zu der Erklärung ab zu geben, fragte er mich nach meinem Namen.
"Elizabeth"
sagte ich.
"Elizabeth"
wiederholte er. Er schmunzelte daraufhin etwas. Das stand ihm so gut.
"Und wie lautet dein Name?"
fragte ich, da er auch zu meinem Namen keinen Kommentar mehr abgeben wollte.
"Hades"
"...aber ich muss jetzt gehen, ich hab es eilig. Wir sehen uns bald wieder, Elizabeth."
fügte er überzeugt hinzu und verlies mit schnellem Tempo den Laden, was gar nicht zu seiner ruhigen Art passte. Ich sah ihm kurz hinterher, bis ich dann ebenfalls rausging. Die Stadt schien sich komplett verändert zu haben. Ich hatte keine Ahnung mehr, aus welcher Richtung ich kam. Es war alles auf den Kopf gestellt. Alle Menschen liefen schnell an mir vorbei, als würde es mich gar nicht geben. Dabei führten sie alle laute Gespräche, jedoch konnte man kein Wort verstehen, da alle durcheinander sprachen. Am liebsten hätte ich mich jetzt auf den Boden gehockt und geweint. Ich fühlte mich so hilflos. Mein Puls schoss vor Angst und Panik in die Höhe und mein Atem verschnellerte sich. Als ich für einige Sekunden die Augen schloss und sie dann wieder öffnete, schien alles viel ruhiger zu sein. Ich suchte mir eine Bank und setzte mich. Ich fühlte meine warmen Brötchen durch die Tüte, die ich rausnahm und genüsslich aß. Meine Gedanken drehten sich die ganze Zeit nur um Hades, der mir nach einer kleinen Konversation wie ein jahrelanger Freund rüberkam. Seine Aura strahlte Sicherheit und Wärme aus, die mich sofort in seinen Bann zogen.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 24, 2017 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Shimmer Of HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt