42.

130 8 0
                                    

WRITER

2 Tage lang durchstreifte die Gruppe Salt Lake City und die Umgebung auf der Suche nach der Dämonin Leraje, doch ihre Suche blieb erfolglos. Der Dämon hatte sich in Luft aufgelöst. Niedergeschlagen machten sie sich daran die Zelte abzubrechen. Tobias verabschiedete sich, denn ein befreundeter Jäger hatte ihm auf die Mailbox gesprochen und benötigte seine Hilfe. Dean hatte miese Laune, denn er hatte nicht ein Mal annähernd die Zeit gefunden mit Ash zu reden, auch wenn sie gemeinsam unterwegs gewesen waren, so ergab sich nie ein Gespräch. Er wusste auch nicht wie er anfangen sollte und was er sagen sollte. Es war eine verzwickte Lage in der er sich befand und so distanzierte er sich von Ash, die natürlich keinen blassen Schimmer hatte, das sich Dean wieder erinnerte und warum er ihr auf ein Mal aus dem Weg ging. Ausserdem kämpfte sie selber mit denselben Problemen. Ach, Menschen... Sie sind einfach nur Unwissend, aber was soll man machen? Vielleicht sollte man Ashley und Dean so lange in einen Raum sperren, bis sie sich ausgesprochen hatten. Denn dieses ewige hin und her und ständige um den Heissen Brei laufen, war nicht gerade förderlich. Jederzeit konnte Leraje aus ihrem Versteck kommen und zuschlagen. Aber nun denn... Erst ein Mal taucht ein neuer Charakter in unserer Geschichte auf, dessen Name noch nicht genannt wird...

Weibliche unbekannte Person (Jane Doe). Abend.

Mein Atem keuchte, meine Füsse fühlten sich schwer wie Blei an, während ich durch die Gasse lief. Das Blut rauschte in meinen Ohren, mein Herz zerbarst fast in meiner Brust. Ich rannte so schnell ich konnte. Der stechende Schmerz in meinem Arm liess mich mein Gesicht verziehen und ich griff mit meiner Hand stärker auf die blutende Wunde. Das Blut tropfte von meinen Fingerspitzen. Eine Spur aus Blut, die es meinem Verfolger nur all zu leicht machte meine Spur aufzunehmen. Keuchend rannte ich jedoch weiter und meine Lunge brannte. Nur noch eine Strasse. Nur noch einen Block. Ich zwang meinen erschöpften Körper weiter zu laufen. Ich zwang mich selbst nicht stehen zu bleiben. Da vorne war die Hauptstrasse. Das bedeutete Menschen, Autos, Geschäfte... Hilfe. Gleich würde ich da sein. Nur noch wenige Meter. Ich musste es schaffen verdammt. Warum hatte ich diesen Auftrag nur angenommen? Ich hatte gleich gewusst, dass etwas Faul war. Auch meine Recherchen waren nur kleine Brotkrumen gewesen, die mich in die Irre geleitet hatten. Ich hätte es verdammt noch mal WISSEN müssen. Ich hätte Darren doch mitnehmen sollen. Aber er baggerte mich jetzt schon so lange an, dass es langsam peinlich wurde. Warum kapierte er einfach nicht, das NEIN auch NEIN heisst? Ich schüttelte meinen Kopf. Wie konnte ich nur JETZT in diesem Moment an darren denken? Und warum zum Teufel war ich noch nicht auf der Hauptstrasse? Ich hätte schon längst in Sicherheit sein müssen. Oder hatte ich die Entfernung falsch eingeschätzt aufgrund des Blutmangels? Denn meine Sicht hielt sich schwerlich in Grenzen.

Ich sah hinunter auf meine Füsse und realisierte, dass ich nur noch ging. Ich lief nicht mehr. Mein Herz raste wie eine Lokomotive und meine Lungen fühlten sich an, als würden sie in Flammen stehen. Ich hatte höllische Seitenstiche und meinen verletzten Arm spürte ich kaum noch. Ich musste weiter verdammt. Ich musste die Hauptstrasse erreichen. Ich zwang meinen Körper noch ein Mal dazu sich schneller in Bewegung zu setzen und mobilisierte jeden Krümel an Kraftreserve, den ich noch hatte – oder besser gesagt erzwang ich meinen Körper einfach noch welche zu haben, denn ich hatte mich durch den Kampf mit den Vampiren vollkommen verausgabt. Es waren 10 gewesen und nicht 5. Ein verdammtes Nest. Ich hatte zu schlampig gearbeitet. Der Schmerz durchzuckte mich wie ein Blitz und schoss den gesamten Arm hoch. Ich verkrampfte meine Hand um die Wunde und spürte wie ich stehen blieb. NEIN, verdammt lauf weiter. Du bist gleich an der Hauptstrasse. Komm schon! Ich presste die Hand so stark auf die Wunde, dass ich spürte wie ein erneuter Schwall Blut durch meine Finger floss. Das Gesicht schmerzverzerrt, ein Auge zusammengekniffen, das Andere offen setzte ich mühsam einen Fuss nach den anderen und beschleunigte langsam. Die Sicht verschwamm. Ich spürte wie mein Körper aufgeben wollte. Verdammt, Du schaffst das, halt Durch! Sagte meine innere Stimme und ich nickte grimmig. Nur noch wenige Meter. Gleich bist Du da. Motivierte ich mich selbst und es funktionierte. Mein Körper lief mechanisch immer schneller und der Rettende Ausgang aus dieser elend langen Seitengasse war fast erreicht. Ich taumelte. Ich spürte wie die Ohnmacht nach mir griff, wie sie mich in die Schwärze ziehen wollte.

Das Licht der Strassenlaternen blendete mich. Erst kniff ich die Augen zu, nur um sie dann erleichtert geschlossen in das Licht zu halten. Ich hatte es geschafft. Ich war in Sicherheit. Ich spürte wie mein Körper zu Blei wurde. Ich spürte den Schmerz, der durch meine Knie fuhr, als ich auf den Boden sackte. Ich hörte entsetzte Schreie einer Frau in meiner Nähe. Dann spürte ich den kalten Boden, der mich Einladend aufnahm. Ich spürte wie jeder Tropfen meines Blutes aus der Wunde floss und einen See bildete. Dann hörte ich eine Stimme. Die Stimme eines Engels. Ich spürte Wärme. Erleichtert schmiegte ich mich an diese Wärmequelle. Es roch so gut. Ich lächelte. Ich hörte die Stimme des Engels. Doch meine Ohren schienen mit Watte zugestopft zu sein, denn seine Stimme schien wie unter Wasser zu sein. Ich schlug mit Mühe und Not die Augen auf, doch mein Sichtfeld war verschwommen und an den Rändern kam der Schatten der Ohnmacht zurück. Dann beugte sich ein Schatten über mich. Um ihn herum gleissendes helles Licht. „Mein Engel..." flüsterte ich mit belegter Stimme und lächelte selig. „Du bist gekommen um mich zu holen..." ich sah in seine wunderschönen Augen, dessen Farbe sich nicht ergründen liess. Seine langen Haselnussbraunen Haare fielen ihm in sein Gesicht. Lächelnd streckte ich meine zitternde blutige Hand nach ihm aus und berührte sein sorgenvoll verzogenes Gesicht. Warum machte mein Engel so einen bedrückten Gesichtsausdruck? Mein Leben war keine sonderlich grossartige Sache gewesen. Jäger starben nicht alt. Sie starben jung und während eines Kampfes. Ich strich meinem Engel die Haare aus dem Gesicht, ehe mich meine Kraft gänzlich verliess und mein Arm wie ein Stein zu Boden fiel. Meine Augen schlossen und öffneten sich. Immer wieder und mit jedem Mal ein wenig langsamer als davor. 'Mum, Dad... Ich Liebe Euch. Gleich bin ich bei Euch... ich komme' dachte ich und die Ohnmacht überwältigte mich und riss mich in ihre Dunkelheit...

Be my Winchester Babe. [Band 2] [UPDATES UNGEWISS]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt