Chapter 2

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"Dad wir können nicht morgen schon los!" rief ich ihm hinterher, als er gerade mein Zimmer verließ.

Ich weiß, dass er es gehört hatte, doch er tat so, als hätte er es nicht. So ist er immer wenn ich anfangen will, mit ihm zu diskutieren.
Na super. Nun wird mein Leben nurnoch ein Haufen Müll sein.

Was bringt es meinem Dad, wenn wir dort wohnen? Ich werde Anne so oder so hassen und wir werden nie in Frieden leben.
Aber was ist, wenn Anne wirklich nett ist, wie mein Vater es gemeint hatte, und sich um mich besser kümmert, als es meine eigene Mutter tut?

Trotzdem, das ändert nichts an dem Prinzip, dass sie der Grund für die Scheidung meiner Eltern ist!
War er deswegen die Wochenenden fast nie zu Hause? Weil er immer bei ihr war?
Ach ist mir doch jetzt egal. Ich muss damit jetzt einfach klar kommen, dass ich so zu sagen eine Stiefmutter habe. Zwar sind sie nicht verheiratet, doch immerhin ist sie jetzt seine Freundin.

Was tue ich jetzt? Was soll ich Tina und Jake sagen? Heute treffe ich mich auch noch mit ihm. Ich glaube, ich bringe es nicht übers Herz es ihnen zu sagen, aber ich muss... Ich meine, ich kann doch nicht einfach gehen, ohne mich zu verabschieden? Und das bei meiner besten Freundin und meinem Schwarm.

Ich seufzte einmal laut und ließ mich auf mein Bett fallen. Wieso muss das Leben nur so unfair sein? Wieso musste es so weit kommen, dass mein Vater meine Mutter betrügt?
Wieso geh ich nochmal gleich mit ihm mit?

Achja, weil meine Mutter mich verabscheut.

Ich nahm mein Handy in die Hand und sah mein Sperrbild intensiv an. Tina und ich im Partnerlook.
Ich weiß noch genau wie das Bild enstand.

Wir waren so stolz darauf, das selbe luftige Blümchenkleid, weiße Chucks und dazu noch einen Pferdeschwanz zu tragen, dass wir unbedingt ein Bild davon haben wollten.

Ich schlug vor, eines unserer Handys auf eine Parkbank abzustellen und den Selbstauslöser einlegen, doch bevor ich meinen Vorschlag überhaupt zu Ende bringen konnte, rannte Tina zu einer beliebigen Person, die ihr als erstes in die Augen stach und fragte denjenigen, ob er ein Bild von uns schießen konnte. Das tat er dann auch. Und so entstand das Bild.

Eigentlich haben Tina und ich einen kompletten unterschiedlichen Kleidungsstil. Sie meistens rockig oder im Pennerlook, das heißt Jogginghose, Pulli etc. und ich eher der 'braves Mädchen'-Look.

Ich trage Sommerkleider, Faltenröcke, Blusen, Hemden, Jeans, sogar auch mal Fliegen. Und meine Haare sind wirklich immer zu einem Zopf gebunden. Es ist eine Gewohnheit, die ich schon von klein an habe.

Ich entsperrte mein Handy und ging auf Tina's Nummer um kurz daraufhin sie anzurufen.

"Hallo?" erklang ihre Stimme vom anderen Ende der Leitung.

"Hey Tina.." sprach ich etwas bedrückt.

"Rose? Ist alles in Ordnung?" fragte sie sofort.

"Um ehrlich zu sein.. nein"

"Was ist passiert? Geht es um Jake?"

"Nein, es geht nicht um Jake."

"Um was dann?"

Ich atmete einmal tief ein und aus, um mir noch besser meine Tränen zu verkneifen. Erst jetzt wird mir so richtig klar, dass mein Leben vorbei sein wird. Ohne meine beste Freundin wird alles nurnoch Müll sein..

"Ich.. ich werde umziehen.."

"Ist doch toll? Du meckerst doch schon andauernd deswegen, dass dein Zimmer zu klein ist"

"Nein.. so meine ich das nicht." ich legte eine kurze Pause ein, um mir eine Träne wegzuwischen, die meinem Auge entwichen ist. "Ich werde in eine andere Stadt ziehen"

Stepbrother StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt