Chapter 3

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Ich stieg in das Auto meines Vaters ein und schloss die Autotür. Es fiel mir schwer die Autotür nicht zu knallen, dennoch verkniff ich mir dies.

Während er noch die letzte Tragetasche im Kofferraum verstaute, twitterte ich etwas.

"Bye London." lautete mein Tweet.

Bestimmt denkt jeder, dass ich nur in den Urlaub fliege, da ich ja erzählt hatte, dass ich nach Miami fliege. Mittlerweile glaube ich nicht, dass es für uns dieses Jahr nach Miami geht.

Kurz daraufhin öffnete sich die Fahrertür und mein Vater setzte sich hinein.

"Und bereit für ein neues Leben?" fragte mein Vater mich völlig begeistert.

Ich sah zu ihn rüber, während eine lustlose Miene mein Gesicht schmückte.

"Habe ich etwa eine andere Wahl?"

"Nein" antwortete er, bevor er das Motor startete und kurz daraufhin dann losfuhr.

Ich sah den ganzen Weg über aus dem Fenster und dachte nach.

Wie soll ich bitte Freunde finden? Ich meine, in London war ich schon nicht das beliebteste Mädchen. Eigentlich wollte ich das ja auch nicht sein, doch ich wollte auch nie gehasst werden. Und trotzdem wurde ich es. Und zwar von Mädchen die neidisch waren. Neidisch darauf, dass ich mehr Zeit mit Jake verbracht hatte, als jedes andere Mädchen. Sonst ist Jake nur mit Jungs, hauptsächlich Samuel, Tina's Freund unterwegs.

Was ist, wenn ich in Holmes Chapel auch gehasst werde? Weil sie meinen Charakter, meine Ausstrahlung oder meinen Style nicht mögen? In London war mein Spitzname "Mauerblümchen". Es kann sein, dass ich dieses Wort schonmal erwähnt hatte, aber auch deswegen, weil ich es mir oft genug anhören musste. Und von wem? Von Mädchen, die Jake unbedingt daten wollten.

Sie hatten mich schon fast gemobbt, da ich anders als andere war. Weil ich nicht den selben Kleidungsstil wie sie hatte und da ich nicht täglich meine Haare bis zum absterben glättete oder mich nicht so viel schminke.

Tina war zwar so, doch sie hatte noch nie ein Problem mit meinem Style. Im Gegenteil. Manchmal leihe ich ihr sogar eines meiner Kleider aus. Ab und zu, hat sie sogar auch mal den Style wie ich, doch trotzdem wird sie nie gemobbt, obwohl sie mit Samuel zusammen ist. Und auf ihn stehen auch ganz schön viele Mädchen. Ist auch verständlich.

Jake hatte nie etwas an meinem Outfit rumzumeckern. Im Gegenteil, er fand es sogar meistens süß. Und vielleicht hat er sich ja auch in mich verliebt, weil ich nicht so bin, wie alle anderen Mädchen. Weil ich meinen eigenen Style habe, weil ich natürlich bin.

Erst jetzt merkte ich, dass mein Dad das Radio eingeschaltet hatte. Es lief ein Lied, das ich immer mal zu hören bekam, doch nie wusste wie es hieß oder von wem es ist. Es war ein älteres Lied, das mein Vater gerne hörte. Ich kannte dennoch den Text gut genug, um mitsingen zu können.

"Let me go home... i'm just to far from where you are.. i wanna come home" sang ich mit und lehnte meinen Kopf an die Fensterscheibe.

Und mir kam es vor, als würde ich dieses Lied für Jake singen. Mein Herz sank bei diesem Gedanken einmal.

"And i've surrounded by a million people, i, i still feel alone, let me go home... oh i miss you you know" ich hörte dem Sänger zu und er sprach mir aus meiner Seele.

Ich spürte einen warmen Tropfen meine Wange entlang wandern. Ich wischte sie dennoch nicht weg, ich ließ ihr den freien Lauf.

"Let me go home..." ich schluchzte einmal, "And all be allright" wischte mir meine Träne weg "I'll be home tonight" und sah aus dem Fenster raus. "I'm coming back home..."

Stepbrother StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt