Borderlands VII - Seite 17

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A'kebur ging die Berichte des Schiffs durch und zeichnete diese ab. Sie waren nun schon gut eine Woche in der Umlaufbahn des Hauptplaneten des Reiches der Ka'ossianer. Aber man empfing sie nicht. Botschafter Spock tat derweil so, als wäre es völlig normal, wenn man einen Gast warten ließ. Wahrscheinlich war es sogar so. Man wollte sie fühlen lassen, dass sie weit unter allem standen. Es gab nicht einmal einen Kontakt zum Raumstationsring um den Planeten. Bis auf die kurze Einweisung am Tage ihrer Ankunft. Seitdem verging die Mannschaft in eintöniger Routine, während sie gleichzeitig vor Anspannung platzte. A'kebur hatte den Counselor angewiesen, für ein ausgleichendes Freizeitprogramm zu sorgen.

Aber auf Dauer war das keine Lösung. Mit einem stummen Seufzer und ausdrucksloser Miene übergab er die Berichte dem Yeoman und sah zum Bildschirm, der einen phantastischen Blick auf Ka'oss Prime bot.

Der Planet lag in einem Sonnensystem, dessen Zentralstern bereits zum weißen Zwerg geworden war und laut Berechnungen nur noch einige Millionen Jahre glühen würde. Daher rührte auch die Adaption der Ka'ossianer an die Dunkelheit, denn Ka'oss Prime war der 135. Planet in diesem System und kreiste zusätzlich sehr weit außen. Auch die andere besiedelten Planeten waren den Gegebenheiten angepasst worden, sodass die Ka'ossianer überall in Dunkelheit leben konnten.

Inzwischen waren alle Daten über Ka'oss Prime gesammelt worden; die Scans durchdrangen nicht die zusätzlich errichtete, elektromagnetische Schutzhülle. Auch Generalin Tir'Dran hatte sich nicht mehr gemeldet, seit sie die Enterprise bis hierher eskortiert hatte. Ihr Schiff war beigedreht und hatte an einer der gewaltigen Stationen angedockt, die wie bizarre Kristallformationen im Orbit schwebten.

A'kebur unterdrückte ein allzu menschliches Gähnen. Wo war die eiserne Disziplin eines Vulkaniers, wenn man sie brauchte?

Der letzte Bericht war vom diplomatischen Korps gewesen. Kaval erwies sich dabei als ausgezeichneter Assistent des Botschafters und hielt sogar die ungeduldigen menschlichen Kollegen in Schach. Auch die anderen Rassen, aber bei weitem waren die Menschen am ungeduldigsten.

"Mr. Troi, ich habe Ihren Bericht gelesen", meinte er leise, "Wie es mir scheint, ist die Mannschaft guter Dinge in Anbetracht der Lage. Wie lange schätzen Sie, wird es zu ersten Ausfällen kommen und die ersten nennenswerten Fehlhandlungen um sich greifen."

"Schwer zu sagen, Captain." Thomas trat neben ihn, damit nicht die ganze Brücke die Unterhaltung mitbekam. "Noch haben alle genug zu tun mit Analysen und Forschungen, aber die Warterei zehrt an den Nerven. Botschafter Spock erwägt bereits zur Oberfläche mit einem Shuttle zu fliegen. Auch ohne Erlaubnis der Ka'ossianer. Möglicherweise erwarten sie sogar, dass wir handeln, dass wir sie herausfordern, um zu zeigen, dass wir ebenbürtige Gesprächspartner sind. Die Ka'ossianer sind widersprüchlich in ihrem Stolz."

"Botschafter Spock ..." A'kebur dämpfte seine Überraschung. Er verschwieg seine Gedanken. Aber offenbar waren Vulkanier mit dem Alter alles andere als logisch, zurückhaltend und diplomatisch, wenn auch Spock alles andere als alt war – für einen Vulkanier bei dem man sich ab einem gewissen Alter würde Sorgen machen müssen. "Lieutenant Ch'Grawbil, sichern Sie bitte die Shuttledecks besonders", befahl er und ignorierte die vagen Zuckungen einiger Mundwinkel, die eindeutig Amüsement verrieten.

"Captain, er will natürlich die Sache mit Ihnen besprechen; er hat nicht vor, ohne Ihre Erlaubnis zu handeln", wandte der Counselor ein. "Er erwog es lediglich als Möglichkeit, falls sich innerhalb der nächsten zwei Wochen nichts tut."

A'kebur sah seinen Sicherheitschef an und dieser nickte. "Verstanden, Sir", murmelte dieser. "Botschafter Spock besitzt eine gewisse Berühmtheit für unkonventionelle Lösungen. Ich will sicher gehen, dass ich auch wirklich vorher Bescheid weiß."

Borderlands *Buch 7 - Land hinter NebelnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt