A'kebur musterte ihn finster. "Ich glaube nicht, dass ich verführt werden möchte. Ich will nur Informationen und Captain Ilei scheint ein guter Beobachter zu sein. Danke für das hier! Er mag deine Sushis."
"Ich rede ja nicht unbedingt von Captain Ilei." Suahi schenkte A'kebur noch das Ginger Ale nach und widmete sich dann wieder seinen Gläsern. Es schien eine Art meditative Tätigkeit zu sein, denn die Replikatoren lieferten alle Gläser blitzblank. A'kebur verstand nicht, aber er hatte auch nicht vor, weiter in das Thema zu dringen.
Mit den Erfrischungen ging er zurück. Captain Ilei war begeistert von den Spezialitäten und langte fast hungrig zu, so dass sich A'kebur fragte, ob sie das Richtige zum Abendbrot gereicht hatten. Er würde sich näher informieren, schließlich war es seine Pflicht dafür zu sorgen.
"Was sieht der Zeitplan vor?", fragte er und führte wieder zurück zum Thema. Soweit er wusste, waren die nächsten Treffen der Botschafter in fünf Tagen anberaumt.
"Wir fliegen im Schneckentempo nach Romulus, docken an einer Station dort an. Einen Orbit hält man für zu riskant. Und treffen wir uns mit Botschafter Chioma, dem Senat und vermutlich Vertretern des Tal'Shiar", zählte Ilei auf und schob sich das letzte Sushi in den Mund, "inwieweit wir Romulus sehen dürfen, weiß ich nicht. Chioma jedenfalls hat ein großes Gebäude für eine Föderationsbotschaft bekommen. Sein Stab ist aber noch relativ klein."
"Die Crew der Enterprise soll seinen Stab ergänzen. Aber weitere Botschafter sollen noch nicht geschickt werden. Botschafter Chioma kann über die Enterprise verfügen. Ich denke, dass wird seinem Ansehen weiterhelfen gegenüber bestimmten Personen."
"Das denke ich auch. Auf Dauer wird er natürlich mehr Leute benötigen, aber fürs Erste werden Sie mit Ihrem Schiff die Romulaner ein wenig beeindrucken, Captain. Die Enterprise ist wirklich ein Traum. Ich habe damals nur die Konstruktion mitverfolgt und auch einen Antrag gestellt, ihr Captain zu werden", verriet der Melusianer. "Aber die Titan ist in vieler Hinsicht doch besser für mich."
A'kebur neigte interessiert sein Haupt. "Inwiefern?", fragte er.
Captain Ilei stützte sein Kinn auf die Hände. "Eine kleinere Crew, fürs Erste; ich habe ein schlechtes Gesichtergedächtnis. Mein Volk identifiziert sich vor allem über die Stimme. Und zweitens die Verantwortung. Vielleicht bewerbe ich mich in, ein zweihundert Jahren auf die Enterprise K oder J."
A'kebur überschlug seine Lebenserwartung und kam überein, dass er dann schon ein sehr, sehr, sehr alter Mann sein würde. "Nun, die Zeit relativiert solche Wünsche natürlich. Sie werden sicher ein guter Captain sein."
"Danke. Aber im Augenblick sind Sie die beste Wahl, Captain." Für einen Moment klang die Anrede in A'keburs Ohren seltsam. Ilei redete ihn so schon den ganzen Abend an, aber eben schien sich der Hauch eines Akzentes eingeschlichen zu haben oder eine besondere Betonung, er wusste es nicht. Vermutlich hatte er es sich eingebildet; diese Stimme konnte ihm alles möglich vorgaukeln.
In A'keburs Magen bildete sich ein Knoten. Er brauchte dringend Abstand, bevor er Dinge tat und sagte, die sich seiner Kontrolle entzogen und von denen er nicht einmal jetzt sagen konnte, wie diese aussahen. Er bat den Captain erneut um Entschuldigung, die dieser ein wenig verwundert gewährte. Fast verstohlen suchte A'kebur Dr. McCoy. Er brauchte eine weitere Dosis der Medizin.
McCoy, der sich mit Schiffsärztin der Titan und den beiden Counselors zusammen saß, gab ihm das Hypospray in den Oberarm. "Mehr ist nicht gut für Ihr Nervensystem. Ansonsten bitten Sie Captain Ilei um Nachsicht; er versteht es sicher."
A'kebur widerstand der Versuchung, sich abzustützen und damit seine Schwäche offenkundig zu machen. "Nun, ich denke, dass wird er. Nur, ich verstehe es nicht", murmelte er leise, so dass nur der Doktor ihn hören konnte.
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Borderlands *Buch 7 - Land hinter Nebeln
FanfictionA'kebur kämpft noch immer mit den Auswirkungen der erzwungenen Verbindung zwischen ihm und Tiaren. Auch wenn sie gereinigt ist, so kann er nicht wirklich vergessen, wie sie aneinander gekettet wurden. So kommt es ihm ganz recht, dass er und Tiaren f...