Borderlands VII - Seite 31

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A'kebur brauchte nicht einmal den Summer an Tiarens Tür betätigen, als dieser ihm schon öffnete. Beinahe grob wurde er ins das Quartier gezogen und Tiaren umarmte ihn fest und wortlos. A'kebur wusste nicht, ob er gehalten wurde oder ob Tiaren sich an ihm festhielt.

Minuten bewegten sie sich nicht, bis Tiaren sich wieder gefangen hatte. "Sie hat dir verziehen. Sie muss dir schon vor langer Zeit verziehen haben. Aber sie konnte dich nicht zurückholen", erzählte A'kebur ihm leise.

Nur zögernd ließ Tiaren ihn los und nickte. "Ich ... hatte schon mit ihr abgeschlossen, genau, wie ich mit Toran abgeschlossen hatte. Aber es ist gut zu wissen. Ich hatte vor allem Angst um dich, Captain. Wenn sie dich festgenommen hätten, wäre ich auf der Stelle heruntergebeamt."

"Und dann? Unsinn. Kurzsichtige Handlungen stehen einen Agenten nicht an. Ich bin mit einem kompletten Landeteam unten gewesen und wusste, was auf mich zukam. Bis auf die Tatsache, dass es mittels eines Mordes geschehen sollte. Nein, mir war bewusst, dass ich unsere Feinde herauslocken würde. Und sie mussten innerhalb der eigenen Reihen Gesicht zeigen."

"Ich glaube nicht, dass sie sich wirklich haben blicken lassen", erwiderte Tiaren, "und wenn du wirklich den Tal'Shiar gegen dich hast, sollten wir verdammt gute Pläne haben."

"Wir? Ich!", stellte A'kebur rigoros fest. Er wich zurück und verschränkte die Arme.

"Und wie sehen die aus?"

"Dich raushalten und damit Toran hervorlocken. Wenn ich mir mit dir schon den Geheimdienst auf das Schiff hole, will ich auch Erfolg."

Tiaren zog eine Augenbraue hoch. "Entschuldige vielmals, dass ich mein offizielles Rücktrittsgesuch nicht einreichen konnte. Und ich fürchte, ich kann dir auch nicht viel sagen, was dir weiterhelfen könnte. Für die Interna des Tal'Shiar war ich nicht weit genug in ihren Rängen, und selbst wenn, würde ich mich nicht weiter ins Schussfeld rücken, in dem ich das Imperium verrate. Nur soviel: Es geht denen ums Prinzip."

"Und mir auch, Tiaren. Mir auch. Ich werde weder die Föderation noch die Enterprise oder gar mich an der Nase herumführen lassen. Der Tal'Shiar soll sich heraushalten. Er kann nur sein Gesicht verlieren."

"Ich fürchte, du weißt nicht, mit wem du dich da anlegst, Captain. Sie sind zu allem fähig, auch einen Krieg vom Zaun zu brechen, nur um zu zeigen, dass sie es können. Und ohne dabei in Erscheinung zu treten."

A'kebur hob eine Augenbraue. "Ich bin kein Grünschnabel", sagte er nur. "Ich wollte dir aber noch sagen, dass ich dich leider nicht zur Beerdigung deiner Mutter gehen lassen kann. Wenn das hier vorbei ist, könnte es vielleicht sein, dass selbst der Tal'Shiar dich für die Zeit am Grab deiner Mutter vergisst. Es tut mir leid."

"Das macht nichts. Es ist nur ein Ritual; die Seele meiner Mutter ist bei ihren Ahnen im Vorta'Vor. Sie würde es verstehen." Tiaren zögerte. "Hast du noch etwas Zeit?"

A'kebur zuckte unbestimmt mit der Schulter. "Ich glaube nicht, dass meine Offiziere mich vermissen. Sie werden versuchen meine Befehle mit Sinn zu füllen und ein Manöver zu planen, um hier fortzukommen. Ich hätte eine Möglichkeit, aber das werde ich nur sagen, wenn wir keine Zeit mehr haben."

"Zuschlagen und Weglaufen ist ein Manöver, dass wir Romulaner erfunden haben; indem Spiel schlägst du uns nicht", warnte Tiaren nur halb im Scherz, dann wurde er wieder ernst. "Bleib einfach etwas hier, ja?"

A'kebur blinzelte. Er hatte nicht erwartet, dass es nur um seine Anwesenheit ging. Er blieb jedoch und setzte sich in einen Sessel, um Tiaren Gesellschaft zu leisten.

Dieser musterte ihn. "Warum ist das so überraschend, dass ich einfach die Zeit mit dir verbringen will, die uns noch bleibt?"

"Ich habe nicht vor zu sterben", meinte A'kebur. "Ich habe aber auch nichts dagegen. Ich muss nur zugeben, dass ich nicht genau weiß ..."

Borderlands *Buch 7 - Land hinter NebelnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt