Ich starrte sie kurz einfach nur mit Tränen in den Augen an, stand dann langsam auf und rannte die Treppen hoch.
Marcus hatte mir eine Matratze hingelegt und ich schmiss mich weinend und enttäuscht auf sie.
Meine Mutter war nie zufrieden mit mir oder meinem Aussehen.
Seitdem ich zehn Jahre alt war, musste ich täglich Sport machen und sie kontrollierte mein Essen.
Ich hatte ein Jahr lang deswegen unter einer Esstörung gelitten, aber das war ihr ja egal.
Warum konnte ich nicht auch eine normale, liebevolle Mutter haben die mich akzeptiert wie ich bin?!
Nichtmal einen richtigen Vater konnte ich haben, meiner hatte keine Lust mehr auf das beschissene Verhalten meiner Mutter gehabt und uns ohne mit der Wimper zu zucken verlassen.Aber ich wollte hier nicht einfach deprimiert rumliegen, also wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht und stand auf.
Ich hörte laute Stimmen von unten und stellte mich ans Geländer um besser hören zu können.
"Du kannst doch deine Tochter nicht so ekelhaft und respektlos behandeln?!", Gerd-anne schrie meine Mutter an.
Ich wollte die Antwort meiner Mutter garnicht erst hören.
Ich wollte nicht hören, dass es alles nur zu meinem Besten sei.
Dass sie das nur mache, weil sie mich unterstützen wolle.
Ich wollte es einfach nicht.
Aber die unterstützung von Gerd-anne ließ mich doch ein wenig lächeln.Als ich Schritte auf der Treppe hörte, wischte ich mir schnell die restlichen Tränen aus dem Gesicht und setzte mich in normaler Haltung auf die Matratze neben Marcus Bett.
Es war ganzschön kalt geworden.
Martinus lief vor der offenen Tür vorbei.
Er zögerte kurz, schaute dann aber doch, mit zusammengekniffenen Lippen, weg und lief weiter.
Bevor ich groß darüber nachdenken konnte, kam Marcus ins Zimmer:
„Hey Charly, alles klar bei dir?"
Er setzte sich neben mich auf die Matratze und lächelte mich an."Warum bist du so nett zu mir?", ich hoffte dass er meine Tränen nichtmehr sehen konnte und versuchte den Augenkontakt mit ihm zu vermeiden.
"Weil ich dich mag.", er strich mir tröstend über den Rücken, stand auf und ging zu seinem Schrank."Oh shit", ich sah zu ihm hoch,
"meine Pullis sind alle noch in der Wäsche, du kannst sicher Martinus fragen ob er dir einen leiht, du hast ja nichts zum Schlafen wegen eure Koffern?"
Darauf schüttelte ich nur den Kopf,
so schlimm fror ich noch nicht.
"Wir werden in der Nacht aber um die -10 Grad haben..", damit hatte er mich definitiv überzeugt:
"Gut, ich frag ihn mal", er nickte mir zustimmend zu und ich ging aus der Tür.Ich wollte nicht unbedingt zu ihm, aber ich hatte praktisch keine andere Wahl. Ich stand kurz einfach nur vor seiner Tür, traute mich dann aber doch anzuklopfen.
"Hm?", darauf öffnete ich die Tür.
Er saß mit dem Rücken zu mir,aber ohne Oberteil.
Als er sich zu mir umdrehte, musste ich mich zwingen nicht sein Sixpack anzustarren.
"Was ist?!", er sah mich genervt und auch irgendwie wütend an.
Er hatte anscheinend echt mega was gegen mich."Ich..also..ich wollte fragen ob ich mir einen Pulli von dir leihen könnte..weil unsere Koffer..", er unterbrach mein Stottern, indem er mir einen Pulli zuwarf und die Tür hinter sich und vor meiner Nase schloss.
Ich stand da, voll verwundert mit einem Pulli in der Hand.
Mit seinem Pulli.
Er hatte mir den gegeben, den er heute getragen hatte.
Er roch nach ihm.
"Charly? Kommst du?", Marcus schaute aus seinem Zimmer.
"Klar!", ich lief wieder ins Zimmer.
Marcus hatte die Matratze gerichtet und lag mit seinem Handy in der Hand auf dem Bett.
Ich tat ihm gleich.
Rein interesse halber, googelte ich ihre Namen und sah mir ein paar süße Bilder von ihnen an.
"Wusstest du dass du nur 100.000 Fans mehr hast als wir?", ich grinste ihn als Antwort nur kurz an und suchte weiter nach schönen Fotos.Ich erschrak als sich die Tür plötzlich öffnete und Sam seinen Kopf ins Zimmer streckte:
"Wir müssen morgen früh aufnehmen, geht ihr mal lieber schlafen."
Als er die Tür wieder geschlossen hatte, legten wir beide unsere Handys weg.
"Gute Nacht Charly", "Gute Nacht Narcus."
"Nenn mich Mac", damit drehte er sich zur Seite und ich hörte ihn nach kurzer Zeit langsam atmen.
Warum war er so nett zu mir und Martinus nicht?
Ich hatte Martinus eigentlich nichts getan? Aber er sah nicht nur mich komisch an, sondern auch Marcus.
Also Mac.
Durch das ganze Grübeln, schlief ich dann irgendwann einfach ein./Perspektive Marcus\
Als ich aufwachte, lag Charly nichtmehr in ihrem Bett?
Ich stand auf und wollte aufs Klo gehen, es war aber besetzt.
Nach kurzem Warten kam Tinus raus.
Er warf mir einen komischen, angepissten Blick zu.
Wie seit gestern ganzschön oft?"Alter was hast du?",er lief einfach in sein Zimmer und knallte seine Tür zu, ohne mir zu antworten.
Irgendwas lief bei dem schief.
Etwa immernoch wegen Louisa?!
Das war doch jetzt Jahre her und er hatte es doch schon vergessen?
Oder hatte nur ich das?/Perspektive Charly\
Ich saß am Küchentisch und meiner Mutter gegenüber.
Ich hatte beschlossen sie einfach zu ignorieren, was nicht wirklich leicht war.
Aber zu meinem Glück kamen in diesem Moment Mac und Martinus rein. Es waren nurnoch zwei Stühle frei und das jeweils neben mir.
Mac setzte sich direkt aber Martinus stand noch kurz zögernd da.
"Setz dich doch einfach hin", das klang schon fast bettelnd von mir aber immerhin, er sah mich zwar nichtmal an aber setzte sich hin.
"Direkt nach dem Frühstück gehts los ins Studio!", wir nickten Sam zu und aßen fertig.
Nach dem Frühstück zogen wir unsere Schuhe an und stiegen ins Auto.Bis wir am Studio angekommen waren, redete niemand ein Wort.
Nichtmal Mac? Er schien über irgendetwas am Grübeln zu sein und Martinus war wie immer.>im Studio<
"Der Song heisst 'Ma you believe in Love' und hier sind die Lyrics!",
Sam hielt uns Textblätter hin und ich überflog den Text kurz.
Marcus hatte eher wenigere Parts zu singen, aber Martinus und ich sollten von unserer ‚Liebe' singen?!
"Bevor ihr euch beschwert, singt euch doch erstmal ein, mehr müsst ihr heute nicht machen.", Sam lächelte mir aufmunternd zu.
Ich sah im Augenwinkel wie Martinus sein Gesicht verzog.
Wir stellten uns nebeneinander in die Aufnahmekabine und fingen an zu singen.Die jungs hatten echt eine mega Stimme!
Nach ein paar Durchläufen, wurden wir von Sam wieder rausgewinkt: "Super ihr drei!"
Wir setzten uns auf eine kleine Couch für die erste Nachbesprechung.
"Marcus du warst super, achte nur ein bisschen auf die hohen Noten, Martinus und Charly..ja"
Wir sahen ihn erwartungsvoll an."Ihr singt den Text zwar, aber ich fühlt ihn einfach nicht."
Ich hatte nie negative Kritik von Sam bekommen?
"Wie sollen wir denn sonst singen wenn zwischen uns nichts ist?!
Ich kann das so einfach nicht?" Plötzlich stand Martinus auf:
"Stimmt! Du solltest den Part lieber mit Marcus singen, zwischen euch läuft doch sowieso was!"
„Da läuft mehr, weil er mich nicht hasst und ignoriert!", ich tat ihm gleich und stand auch auf.
Darauf rannte Martinus aus dem Raum.
Er rannte einfach weg.Ich sah Marcus und Sam kurz an, aber als nichtmal Marcus Anstalten machte ihm zu folgen, stand ich kurzentschlossen auf und rannte ihm hinterher.
Er rannte aus dem Gebäude und in den nahegelegenen Wald.
Ich folgte ihm so schnell ich konnte und rief seinen Namen.Ich rannte lange, bis ich ihn plötzlich nichtmehr sehen konnte.
"Martin..aaaaaa!!", ich spürte keinen Boden mehr unter meinen Füßen.Das nächste Kapitel kommt am Freitag😊🌸
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Faked Smile
Teen FictionNur weil ich berühmt bin, ist mein Leben noch lange nicht perfekt. Sobald ich etwas habe wird es mir wieder genommen. Er hat sich gegen mich entschieden, soll er doch sehen was er davon hat. Doch wenn ich nur gewusst hätte, dass am Ende mehr drauf...