Die Zeit verging, und immer wieder suchte sie im Internet nach Möglichkeiten an Geld zu kommen. Egal wie illigal diese auch waren.
Selbst im Dark Web versuchte sie es, doch die Angebote die sie dort so fand, waren ihr dann doch schon zu krass.
Eine wollte ihr das Geld geben, wenn sie sich im Gegenzug ihren Großen Zäh abschnitt. Nach so einem Angebot, schloss sie lieber schnell den Tab.
Auch suchte sie die Seite von dem Mann der ihr letze Mal Geld gegeben hatte, doch diese war offline.
Genervt fuhr sie ihren PC runter und ging durch ihr Zimmer, doch ihr fiel nichts ein, was sie machen könnte.
Sie schaute auf die Uhr, es war gerade Mal 18 Uhr, aber ohne Kohle wusste sie nicht, was sie mit dem Tag anfangen sollte.
So kramte sie einen Aschenbecher und eine Schachtel Zigaretten raus und stellte sie auf den Schreibtisch.
Sie schloss die Luke und fuhr den PC wieder hoch, würde sie sich die Zeit halt mit YouTube Vertreiben, immer noch besser als nichts.Die Zeit war um, dieser Gedanke traf die Teenagerin am nächsten Tag, wie der Schlag.
Sie hatte keinen Cent bekommen obwohl sie sich wie Wahnsinnige den Kopf zerbrochen hatte.
Dennoch hatte sie nicht viel Zeit, sie musste zur Schule. Schnell zog sie sich an und schnappte sich Pausenbrot und Schultasche, bevor sie zum Bus ging, da sie heute keine Lust auf Radfahren hatte.
Im Bus steckte sie sich die Kopfhörer in die Ohren und lauschte der Musik, aber wirklich entspannen konnte sie nicht.
Der Bus hielt und Marie machte sich auf den Weg in den Klassenraum.
Der Schultag zog nur so an ihr vorbei, sie bekam kaum was mit, ihre Gedanken schwebten bei ihrer momentanen Situation.
Dann endlich klingelte es zum Abschluss, doch Marie machte sich nicht auf den Weg Nachhause, sondern fing an durch die Straßen zu ziehen.
Irgendwann wurde es dunkel und Marie stand an der kalten Mauer, einer dunklen Gasse, angelehnt und rauchte eine Zigarette.
Es war alles ruhig und sie lauschte entspannt dem Rap auf ihrem Handy.
Sie schmiss die Zigarette weg und beobachtete wie sie weiter glühte, als man ihr plötzlich das Handy, samt Kopfhörern entriss.
Marie hörte wie das Smartphone auf dem Boden in einer flachen Pfütze landete, doch sie hatte keine Zeit, zu reagieren, denn sie wurde von einer starken männlichen Hand gegen die Wand gedrückt.
Die Angst stand ihr wahrscheinlich ins Gesicht geschrieben, genauso wie die Panik, aber sie hoffte, dass die Typen es nicht sehen konnten.
"Heike schickt uns", sagte ein Man mit tiefer Stimme, welche der Teenagerin durch Mark und Bein ging, "Hast du ihre Kohle?".
Marie zögerte, schluckte und ließt sich mit einer Antwort Zeit.
Die Männer wurden ungeduldig, denn auf einmal wurde sie rumgerissen und auf den Boden geschleudert, in das schwache Licht einer Straßenlaterne.
Sie merkte, wie ihre Haare das Wasser einer Pfütze aufsaugten.
Neben ihr Leuchte der Display ihres Handys.
Bevor sie sich regen konnte oder wusste was mit ihr geschah, spürte sie den Fuß einer def Männer, wie er ihr feste in den Bauch trat.
Marie japste vor Schmerzen, jedoch passierten weiter Nichts.
Im Schein der Laterne konnte sie erkennen, dass beide Männer die Kaputzen ihrer dunkelgrünen Pullis so tief ins Gesicht gezogen hatten, dass man sie nicht erkennen konnte.
Der Mann der getreten hat hielt sie mit festen Druck das Fußes Boden fest.
"Hast du die Kohle?", brüllte sie der eine Mann an und der Druck auf ihren Bauch verstärkte sich.
Die beiden Männer waren ein eingespieltes Team.
"N...nein", stotterte Marie, der mittlerweile der Angstschweiß den Haaransatz verklebte.
Dann sah sie was metallisches im Licht der Laterne aufblitzen und schluckte.
Der Typ hatte ein Messer!
Der Mann mit dem Messer, beugte sich zu ihr runter, nahm ihren Arm und schob den Pulli zurück.
Er würde doch nicht?
Doch bevor sie überhaupt realisierte was geschah, steckte die Klinge auch schon tief in ihrem Arme.
Sie unterdrückte die Schmerzlaute, welche aus ihrem Mund kommen wollten, sie wäre nicht so dumm den Männern zu zeigen, dass das was sie taten Wirkung zeigte.
Blut floss ihren Arm runter und tropfte auf dem Boden.
"Das war eine Wahrnung, nächste Woche hast du gefälligst die Kohle", zischte ihr der Typ ins Ohr.
Dann, ganz plötzlich, waren die beiden verschwunden.
Marie blieb noch einige Minuten liegen, wusste nicht genau was passiert war.
Merkte nur wie die heiße rote Flüssigkeit aus ihrem Arm lief.
Der Schmerz in ihrem Bauch war dumpf gegen den an ihrem Arm.
Langsam erhob sie sich, für einige Augenblicke schien die Welt um sie herum zu schwanken, doch dann blieb es still.
Sie bückte sich nach ihrem Handy und begutachtete es.
Der Display hatte einen tiefen Riss, aber ansonsten hatte es nichts.
Immer noch etwas benommen, von der ganzen Situation, nahm sie sich eine Zigarette aus der Hosentasche und zündete sie an.
Sie zog dran und beruhigte sich etwas.
Nach dem sie auf geraucht hatte, konnte sie wieder klare Gedanken fassen.
Sofort versorgte sie notdürftig ihre Wunde wickelte einen Fetzen von ihrem Shirt drum und machte sich auf den Weg Nachhause.Dort angekommen spülte sie den Stofffetzen weg und wickelte sich richtigen Verband drum.
Welche sich sofort etwas mit dem Blut tränkte.
Dann kamen Fragen auf.
Was mache ich jetzt nur?
Ich bekomme unmöglich die Kohle bis nächste Woche.
Aber, was soll ich machen?
Ich kann doch nicht hier bleiben.
Die Frau macht ernst, ich bin mir sicher, nächste Mal bin ich tot.
Sie ging in die Küche nahm sich ein Glas Wasser und setzte sich an den Tisch.
Die große Schwarz-weiße Uhr zeigte Mitternacht, aber an Schlaf war für die Jugendliche nicht zu denken.
In ihrem Kopf rasten tausende Gedanken, jedoch keiner klar genug um ihn zu fassen.
Sie musste irgendwie zu Ruhe kommen. Sie nahm noch eine Zigarette aus der Schachtel und ignorierte das Rauchverbot, was ihre Mutter ausgehängt hatte und nahm einen tiefen Zug.
Dann fasste sie einen Entschluss:
Sie musste hier weg!

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HALBES JAHR
General FictionSie wollte eigentlich nicht weg, aber sie musste. Von Fehlern und der Hoffnung ein neues Leben zu beginnen getrieben, verließ sie mit 16 das Haus ihrer Familie und wollte nie mehr zurück kehren. © mrslifedream