Kapitel 1

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Lynn PoV

Das Schiff hatte gute Fahrt aufgenommen und der Kerl, welcher es steuerte schien nicht einmal daran zu denken, sich mir in den Weg zu stellen. Ich hatte ihn angewiesen mich zur nächsten Insel zu bringen, wo ich erst einmal ein weniger auffälliges Schiff wollte, auf dem nicht zwei große C's prangten. Der Schiffkutter, welcher direkt neben unserem Schiff ankerte schien mir perfekt zu sein und ich sprang hinüber. Eigentlich hatte ich den Typen hier zurücklassen wollen, doch als ich mich umdrehte stand er hinter mir und sah mich ruhig an.
"Was willst du?" wollte ich kalt wissen, worauf er leicht die Schultern zuckte.
"Weiß nicht!" meinte er gelassen "Hab nur das Gefühl, dass ich dich nicht einfach alleine lassen kann!"
Ich schnaubte zur Antwort nur und wand mich von im ab, doch ich sagte nichts dagegen. Seine Haare waren beinahe so rot wie meine, nur ein kleines Stück dunkler und er erinnerte mich zum Teil an meinen Vater. Tatsächlich hatte ich sein Gesicht beinahe wieder vergessen und konnte mich eigentlich nur an das grobe Aussehen erinnern.
Der junge Mann stellte sich ans Steuer und ich setzte die Segel, dann liefen wir aus dem Hafen.

Law PoV

Ich seufzte leise und sah mich um. Caesar hatte uns nicht weiterhelfen können, doch ich hatte einige Akten gefunden, die teilweise noch lesbar waren. Leider verstand ich nicht, was sie meinten. Die einzelnen Satz- oder Wortfetzen ergaben selbst zusammen keinen Sinn und mehrmals hätte ich die Zettel beinahe zerrissen.
"Papa?" Leif riss mich aus meinen Gedanken "Spielst du mit uns?"
In der Tür standen ein leicht verlegener Bepo und ein hochroter Penguin. Shachi grinste lediglich breit, doch ich wusste, dass es ihm ebenso peinlich war, wie seinen Kameraden. Leif sah mich mit einem breiten Lächeln und großen glücklichen Augen an, dann nickte ich leicht.
"Was spielen wir?" wollte ich wissen.
"Piraten!" antwortete mein Sohn "Wir müssen einen Schatz finden, aber der wird bewacht von..." er sah sich kurz unter den Männern um "Einem gigantischen Bären!" Alle Blicke richteten sich auf Bepo, worauf der Bär rot anlief.
"'Tschuldigung" murmelte er und senkte dabei leicht den Blick.
Ich lachte leise, dann hob ich Leif hoch und setzte ihn mir auf den Schultern.
"Also, hast du auch eine Schatzkarte?" wollte ich wissen, worauf mir plötzlich ein Stück Papier vor dem Gesicht baumelte. Bei genauerem hinsehen erkannte ich, dass es ein Plan unseres Schiffes war, auf dem in einem der Räume ein großes, rotes Kreuz gemalt worden war. Und zwar genau "In meinem Zimmer? Kann der Schatz nicht in deinem Spielzimmer sein?" Sofort schüttelte Leif den Kopf.
"Ich habe ihn doch schon versteckt!" erklärte er aufgebracht "Jetzt muss nur noch der Bär ihn bewachen und wir müssen der Karte folgen und ihn finden!" Seine Augen glänzten aufgeregt, weshalb ich mit einem leisen Seufzen nickte.
"Also gut!" gab ich nach "Dann mal los! Bepo?"
"'Tschuldigung!" meinte der Bär schnell und lief davon um vor uns in meinem Zimmer zu sein.
Leif führte uns einen verworrenen Weg durch das Schiff bis wir endlich an mein Zimmer kamen und Pengu und Shachi die Tür öffneten nur um einen weißen Bären im orangen Overall gegenüber zu stehen, der mehr oder weniger gefährlich aussah. Auf dem Schreibtisch hinter ihm stand eine kleine Schatztruhe auf meinem Tisch.
Da Bepo keinem von uns wehtun wollte war es leicht ihn zu besiegen, dann öffnete Leif die Truhe und holte etwas heraus. Seine Augen glänzten glücklich, als er es betrachtete.
"Das ist der größte Schatz!" rief er und hielt mir ein Bild entgegen, ein Bild von Lynn und mir. In meiner Brust zog sich etwas zu sammen, als ich das Bild betrachtete und gleichzeitig war ich unglaublich stolz, dass Leif nach allem was passiert war seine Mutter und mich immer noch als die Größten sah. Eine Hand auf seinem Kopf in der anderen das Bild stand ich da und lächelte und merkte nicht einmal, wie die anderen aus dem Raum schlichen um mich in diesem Moment nicht zu stören.

Des Wahnsinns HassWo Geschichten leben. Entdecke jetzt