Lynn PoV
Immer höher stiegen wir auf den Berg, wobei sich in mir immer weiter ein Sturm zusammen braute. Die Aufregung, die sich in meiner Brust breit machte, hatte ihn geformt und immer größer werden lassen, während ich nach außen eine absolute Ruhe ausstrahlte.
Schweigend folgte Mirror mir. Seit wir abgesprungen waren hatte er nicht ein Wort gesagt, aber noch immer tat er brav was ich ihm sagte. Meine Haare waren beinahe vollständig zurück gewachsen und hingen mir leicht ins Gesicht, doch das war egal, denn bald würde nichts mehr existieren.
Oben angekommen richtete ich mich auf und ließ meinen Blick über das schweifen, was mich umgab. Unten am Fuße des Berges hielten drei kleine Gegenstände, wie Spielzeug sahen sie aus, doch bei genauerem Hinsehen erkannte ich das U-Boot von Law und das Marineschiff. Das dritte war mir fremd, aber es kümmerte mich auch nicht weiter.
Mit einem Ruck zog ich mir den Pullover über den Kopf und stand nun in Laws altem Hoodie da, während der kalte Wind mir durch die Haare fuhr und mit ihnen spielte, als sei es Laub. Er sollte es sehen. Er sollte sehen, dass ich ihn nie vergessen hatte, bevor ich all das zerstörte.
„Lynn!" der Rothaarige sah mich an. Ernst und ruhig. Seine Augen erinnerten mich an eine längst vergangene Zeit. Es war das erste Mal, dass er mich beim Namen nannte und aus irgendeinem Grund verunsicherte es mich. „Vergiss nicht, wer du bist!"
Damit wand er sich wieder um und sah den Berg hinab. Erst nach einigen Sekunden realisierte ich, dass Leute herauf kamen. Auf dem steilen Abhang gab es nur wenig Deckung, weshalb sie vollkommen offen waren.
Viele der Männer waren von der Marine, aber ich sah auch Piraten. Wenn Piraten sich mit der Marine verbündeten, dann konnte es nur bedeuten, dass sie mich alleine nicht besiegen konnte. An der Spitze waren Law, Akainu und ein Mann mit rotem Haar.
„Vater!" sagte ich leise „Auch du?"
Shanks PoV
Langsam kamen wir ihr näher. Law hatte die Marine angewiesen, ihr nichts zu tun, doch ich bezweifelte, dass sie darauf hören würden. Er war lediglich ein Samurai der Meere und Akainu ein Admiral.
Noch weit über uns stand Lynn, neben ihr ein junger Mann mit ebenso rotem Haar, dann hob sie die Arme und ich schluckte leicht.
„Sie hat doch nicht vor..." flüsterte ich.
„Sie wird die Welt zerstören!" knurrte Akainu finster und stampfte weiter auf sie zu, wobei sich der Boden unter seinen Füßen zu Magma verformte. Warnend sah ich Law an, aber dieser war viel zu konzentriert auf sein Ziel, als dass er etwas mitbekam.
„Feuer!" der Admiral gab seine Anweisung so plötzlich, dass keiner von uns reagieren konnte und seine Männer agierten sofort. Es gab lautes Knallen aus allen Richtungen und mehrere Geschosse flogen auf meine Tochter zu.
Ich machte einen Schritt nach vorne. Ich wollte etwas tun, aber ich war machtlos. Meine Brust zog sich zusammen, bei dem Gedanken, dass ich schon wieder jemanden verlieren würde. Erst ihre Mutter und nun auch sie endgültig.
Eine Bewegung erregte meine Aufmerksamkeit. Der Rothaarige stand plötzlich nicht mehr neben Lynn sondern vor ihr und fing die Kugeln mit seinem eigenen Körper ab. Sie schlugen ihm in den Kopf und in die Brust, doch er zuckte nicht einmal.
Lynn PoV
„MIRROR!" brüllte ich, wobei ich nicht einmal wusste, warum ich nicht wollte, dass er starb. Der junge Mann drehte sich nicht zu mir um. Regungslos stand er da, dann sah ich, wie er leicht schwankte.
„Lynn" meinte er leise, kaum laut genug, dass ich ihn hörte „Ich wurde erschaffen, in einem Labor, nicht geboren! Meine Fähigkeiten, sollten genauso sein wie deine und mein Körper wuchs, genau wie mein Geist, in unglaublicher Geschwindigkeit!"
Geschockt starrte ich ihn an und wusste nicht, was ich sagen sollte, während er tief und leicht gurgelnd Luft holte.
„Ich sollte ihre Waffe sein. Unbesiegbar! Ein Monster wollten sie erschaffen und genau das, haben sie mir immer bei gebracht, aber ich bin du! Genau wie du sehnte ich mich nach Freiheit! Diese Freiheit wird es nicht geben, wenn die Welt zerstört ist! Vergiss nicht, wer du bist Lynn und was du eigentlich willst!"
Dann fiel er. Sein Körper schlug hart auf dem Boden auf, doch er blieb nicht liegen, sondern rollte den steilen Abhang hinunter und landete weit, weit unten im Wasser, ohne, dass irgendjemand noch etwas hätte tun können.
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Des Wahnsinns Hass
Fiksi PenggemarHallo meine Lieben Leser, Dies ist der dritte Teil meiner Wahnsinnstriologie und ich hoffe, er gefällt euch. Allerdings ist diese Reihe gerade in Überarbeitung und wenn ihr mit dem Lesen sowieso noch warten wollt werde ich euch bescheid geben, wenn...