Des Wahnsinns Hass

Kapitel 9

Law PoV

Die Strömung brachte uns schnell vorwärts, doch Lynn leider auch. Es war wie verhext. Jedesmal wenn wir anlegten war sie bereits dort gewesen und wieder abgefahren. Immer konnten die Leute uns sagen wo sie hin war, aber dennoch holten wir sie nie ein. Shanks sprach mir immer wieder Mut zu, aber ich wusste, dass er damit auch irgendwie sich selbst beruhigen wollte.
Mit einem leisen Seufze hob ich Leif hoch und setzte ihn mir auf die Schultern, damit er weiter gucken konnte. Er hatte sich sein Schwert auf den Rücken gepackt und hielt in der Hand ein Fernglas, mit dem er den Horizont absuchte.
"Du Dad?" wollte er wissen "Wann finden wir Mama endlich?"
"Bald mein Junge, sehr bald!" antwortete ich und richtete meinen Blick nun ebenfalls auf den Horizont. Vermutlich wäre die Suche um einiges einfacher, wenn Lynn selbst ein Ziel gehabt hätte, aber im Moment sah es nicht danach aus. Im Gegentei, ich hatte das Gefühl kreuz und quer durch alle Weltmeere zu segeln und manchmal auch im Kreis.
Leif seufzte leise, dann kletterte er wieder runter und verschwand stattdessen nach drinne.

Leif PoV

Jedesmal sagte Papa, dass wir sie bald finden würden, aber inzwischen war ich fast ein Jahr alt und wir hatten sie nicht einmal gesehen. Immer nur gehört, dass sie da gewesen war. Ein wenig enttäuscht ging ich ins Tainingszimmer und sah mich kurz um, ob jemand da war, dann machte ich mich selbst älter und fing an zu üben.
Normalerweise konnte ich mit den Übungspuppen kämpfen, bis ich erschöpft umkippte, aber heute verlor ich nach einigen Minuten die Lust. Meine Gedanken waren viel mehr bei Mama und was jetzt wohl gerade war, dass sie nicht einfach zurückkam und plötzlich hatte ich Angst, dass sie mich vielleicht einfach vergessen hatte.
"Hey Kleiner!" Opas Stimme ließ mich zusammen zucken, doch dann lächelte ich glücklich "Du bist schon wieder am Üben?"
"Ja" ich nickte kurz und grinste leicht verlegen "Du Opa? Kannst du mir etwas über Mama erzählen?" Einen Moment lang wirkte er verwirrt, doch dann lächelte er wieder. Er setzte sich auf eine der Trainingsmatten und wank mich heran, weshalb ich zu ihm kam und mich ebenfalls setzte.
"Deine Mutter war schon immer sehr aufbrausend!" lächelte er "Sie hat schon als kleines Kind viel Chaos angerichtet und Spaß daran gefunden andere Leute zu ärgern! Ich werde mich immer daran erinner, wie sie sich als jemand anderes verkleidet hat und dessen armen Mutter in die Irre geführt hat! Der Arme hat danach den Ärger bekommen!"
Schweigend saß ich da und betrachtete mein Schwert und fragte mich, was Mama jetzt wohl gerade machte.

Lynn PoV

Entschlossen stand ich an der Reling und sah unserem Ziel entgegen. Eigentlich sah ich nur in die Richtung in der es lag, aber zumindest wusste ich, wo wir hin mussten. Ein leichtes Grinsen lag auf meinem Gesicht und verschwand erst, als ich Mirror hinter mir bemerkte. Der junge Mann grinste leicht, als er mich ansah und lehnte sich neben mir an die Reling.
"Was hast du vor?" wollte er wissen, worauf ich leicht die Schulter zuckte.
"Die Welt zerstören!" meinte ich ernst und anders als ich es irgendwie erwartet hatte, verschwand sein Grinsen nicht.
"Die Welt zerstören? Das ist ein großes Ziel, findest du nicht?" er sah mich an, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.
"So schwierig wird es nicht! Ich muss nur zum richtigen Ort und brauche dort ein wenig Zeit!" ich lächelte leicht auf Grund seiner Reaktion auf das ganze. Tatsächlich konnte ich mir keinen besseren Begleiter vorstellen auf dieser Reise.
"Vermisst du ihn?" die Frage traf mich unerwartet und ich hatte keine Ahnung, wen er meinte, bis er ein Zeitungbild von Law heraus holte und es mir hin hielt. Wie immer war Laws Blick kalt und berechnend, worauf ich schluckte. Ich fragte mich, wie ich diesen Mann jemals hatte vertrauen können, doch tief in meiner Brust war erneut ein unangenehmes Ziehen.
"Natürlich nicht!" knurrte ich und wand mich ab.