01. Kapitel

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„Mom, ich will nicht wieder an meine alte Schule!“

„Wieso denn nicht, Schätzchen? Du hattest doch so viele Freunde! Es werden sich bestimmt alle freuen, dass du wieder da bist!“

„Bestimmt“, murmelte ich ironisch, meine Mutter hatte keine Ahnung, dass ich nie Freunde hatte. Ich kannte hier und da ein paar Leute mit denen ich in der Schule geredet hatte, doch Freundschaft war das nicht. 

„Ashton wird doch auch mit dir da sein, ihr könnt doch alles zusammen machen!“, versuchte sie weiter zu argumentieren.

„Mom! Ash ist ein Jahr älter als ich! Wir werden keinen einzigen Kurs zusammen haben!“

„Du schaffst das schon! Sei stark!“, rief sie und schubste mich förmlich aus dem Auto. Ashton, der die ganz Zeit still hinten im Wagen gesessen hatte, stieg langsam nach mir aus, winkte meiner Mutter kurz hinterher und drehte sich dann zu mir um. Mit einem Blick auf das Gebäude vor uns fragte er: „Ist es wirklich so schlimm hier?“

„Keine Ahnung. Wenn die Leute noch dieselben sind, wird es wahrscheinlich der Horror für mich. Aber dich werden sie bestimmt lieben. Sei einfach so wie du bist...so wie du mit mir bist. Wir können uns ja zum Lunch treffen und reden. Was hältst du davon?“

„Klingt gut, Alex. Ich hab dich lieb.“

„Ich dich auch, Ash, ich dich auch“, erwiderte ich und zog meinen Stiefbruder in eine Umarmung. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg ins Sekretariat. Natürlich bemerkte ich das Getuschel, das aufkam, als wir die Schule betraten und ich erkannte auch einige Gesichter. 

„Hi, ich bin Alex Clyde und das hier ist mein Bruder, Ashton Irwin, wir sind neu-“, begann ich im Sekretariat.

„Oh ja!“, unterbrach mich die junge Sekretärin, „Ihr seid aus London hergezogen! Wie ist es in London? Regnet es da nicht immer? Keine Sorge, hier regnet es fast nie!“ Sie babbelte weiter ohne einmal Luft zu holen, bis ich mich räusperte und mit einem entschuldigenden Lächeln sagte: „Eigentlich wollten wir nur unsere Stundenpläne haben.“

„OH! Ja, natürlich! Entschuldigt bitte! Ich mache den Job hier nur aushilfsweise, aber ich stelle mich nicht besonders gut an...Naja. Hier sind eure Stundenpläne und ein Raumplan.“ Ich nahm die Papiere vom Tresen, obwohl ich den Raumplan eigentlich nicht haben wollte, ich kannte mich hier noch immer aus. „Danke. Auf Wiedersehen!“, verabschiedete ich mich dann von der Sekretärin und schloss die Tür hinter mir und Ashton. Selbigen schlug ich nun leicht auf den Arm. 

„AU! Was soll das?“

„Du hast wieder nichts gesagt! So wird das nichts mit den neuen Freunden!“

„Ich brauch keine neuen Freunde, ich hab welche.“

„Ich weiß, ich auch. Ich habe auch all meine Freunde in England. Dummerweise sind die aber eben alle in England. Und so schnell werden wir dahin nicht zurückkehren.“

„Nein. Werden wir nicht“, stimmte Ashton mir leise zu, ich konnte sehen, wie er wieder Erinnerungen durchlebte und zog ihn in eine Umarmung. Ich strich ihm sanft über den Rücken und versuchte, ihn zu trösten.

„Entschuldige Ash, ich wollte dich nicht aufwühlen. Aber du musst trotzdem mehr sprechen.“

Ashton löste sich aus der Umarmung und lächelte leicht: „Ich weiß. Werde ich. Versprochen. Danke, Alex...für alles. Du bist die beste Schwester, die man sich wünschen kann.“

„Haha, danke. Du bist auch nicht schlecht.“

Danach trennten wir uns und der Tag verlief für mich ziemlich ereignislos. Ich traf auf insgesamt circa 15 Mädchen, die ich aus der 5. Klasse kannte und redete jeweils kurz mit ihnen. Außerdem traf ich auf Lindsay, ein Mädchen, das ich ebenfalls von früher kannte und das ich noch nie leiden konnte. Sie hatte sich inzwischen wohl zur Schulschlampe Nr.1 hochgearbeitet - ich sah sie allein an diesem Tag mit drei verschiedenen Kerlen auf der Toilette verschwinden. Von da an war mir klar, dass ich diese Toiletten nur im allergrößten Notfall benutzen würde. 

Auch Ashton hatte wohl einen ganz annehmbaren Tag, denn auf dem Fußweg zu unserem neuen Haus redete und scherzte er ununterbrochen. Etwas, das er seit langer Zeit nicht mehr getan hatte. Abends gingen wir mit meiner Mutter in einem schicken Restaurant essen und wir redeten über alles - nur Steven, Ashtons Vater, mieden wir vollkommen. So wie in den letzten 7 Monaten auch. 

Ein eher kurzes Kapitel, ich weiß. Aber dafür wird das nächste sehr lang! :) Ich hoffe, es hat euch gefallen! 

Eigentlich wollte ich noch ein bisschen warten bis ich das KApitel hier hochlade, aber ich hab heute so gute Laune, weil ich mein erstes Punktspiel der Saison gewonnen hab (ich spiel Feldhockey ;D) und dann dachte ich mir, dass ich ja auch das erste Kapitel hochladen könnte :D

Widmung geht an @NiallsBigLove weil sie mir als allererste gesagt hat, dass sie diese Story lesen würde! Danke! :) x

loviies, Becks

This Is the First Thing (Punk Michael Clifford) [COMPLETED]Where stories live. Discover now