12. Kapitel

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„Guten Morgen, Sonnenschein!“, weckte mich meine Mutter am Montagmorgen

„Ugh, Mom, lass mich schlafen!“

„Alex, du musst zur Schule. Komm, steh auf!“

„Ich will nicht!“, murmelte ich.

„Ach, Alex…du hast das ganze Wochenende in deinem Zimmer vor dich hin gerottet. Du musst mehr rausgehen! Du warst doch so aufgeregt, wieder nach Sydney zu kommen!“

„Mom, lass es einfach, okay“, grummelte ich und drehte meinen Kopf wieder ins Kissen.

Sekunden später hörte ich, wie meine  Zimmertür knallte und grinste zufrieden. Doch als ich grade wieder am Einschlafen war, spürte ich, wie etwas Nasses und Kaltes meinen gesamten Rücken traf. Erschrocken und hellwach sprang ich auf und blickte in das böse grinsende Gesicht meiner Mutter. Sie hatte doch tatsächlich den Nerv, mir einen Eimer eiskaltes Wasser überzugießen.

„Ew! Mom! Was soll das?“

„Alexandria, du bist nicht mehr 12, du musst zur Schule gehen, egal wie wenig du möchtest“, gab sie zur Antwort und verließ mein Zimmer, natürlich nicht, ohne vorher einen Fingerzeig in Richtung Bad gemacht hatte. Da ich nun also kaum eine Wahl hatte - nass war ich eh - ging ich unter die Dusche und machte mich anschließend fertig. Nach einem Blick aus dem Fenster zog ich eine schwarze Hotpants, ein schwarzes blink-182 Shirt und meine mit Nieten und Aufnähern verzierte Jeansjacke aus dem Schrank. Danach schminkte ich mich kurz, zog meine geliebten schwarzen vans mit Totenkopfaufdruck an und lief die Treppen hinunter in die Küche. Dort schnappte ich mir eine Banane und meinen Thermobecher, gefüllt mit himmlischem Caramel Latte. Beides hatte meine Mutter dort hingestellt, bevor sie ins Büro gefahren war. So wie an den meisten Morgenden hatte sie mich geweckt und wenig später das Haus verlassen. 

Ein paar Minuten nach mir stolperte auch Ashton die Treppe herunter. Er bestand inzwischen darauf, dass er sich selbst wecken könne, er sei ja ein Mann. Doch ich musste deshalb jeden Morgen meinen noch vollkommen verschlafenen Bruder ertragen. Zum Glück hatte Mom endlich nachgegeben und uns ihr altes Cabrio überlassen, während sie sich ihr Firmenauto abgeholt hatte. Deshalb mussten Ashton und ich von nun an nicht mehr überall zu Fuß hingehen oder mit dem Bus hinfahren. 

„Alex, wir kommen zu spät!“, rief plötzlich Ashton und riss mich aus meinen Gedanken. Ich hatte nicht gemerkt, wie vie Zeit vergangen war. Doch nach einem Blick auf die Uhr sah ich, dass wir tatsächlich schon recht spät dran waren. Schnell griff ich meine Tasche und mein Frühstück und lief aus dem Haus. 

„Schicke Karre, Ash“, komplimentierte Lindsay [A/N: Die Schulschlampe und Alex erklärte Feindin, siehe 1. Kapitel] Kaugummi kauend, Haare zwirbelnd und verführerisch lächelnd, als wir in der Schule ankamen. Hinter ihr stand ihr kleines Gefolge. Ich wurde natürlich geflissentlich ignoriert, doch das war mir mehr als recht. 

„Danke. Gehört meinem festen Freund“, grinste Ashton in ihre Richtung, bevor wir gemeinsam ausstiegen. Er legte mir einen Arm um die Schultern und wir machten uns auf den Weg Richtung Schulgebäude. Dort gaben wir uns ein High Five und Ashton drückte mir, wie immer, einen Kuss auf die Stirn. 

„Ciao, Kleine, wir sehen uns heute Mittag?“

„Jep. Ich bring Lola mit, okay?“

„Klar. Vielleicht redet sie ja heute?“, fragte Ashton, denn das letzte und auch erste Mal, dass Lola bei uns am Tisch gesessen hatte, war vor einigen Tagen gewesen und sie hatte die ganze Zeit stumm dagesessen und in ihrem Buch gelesen. Sie war wirklich viel zu schüchtern. 

Nach unserer Unterhaltung ging ich möglichst schnell in den Unterricht und kam noch gerade vor dem Lehrer in den Raum. Ich setzte mich schnell auf den letzten freien Platz bevor der Lehrer mit der Anwesenheitskontrolle begann. Hinter mir hatte sich Lydia, eine von Lindsays Dienerinnen niedergelassen und während nun der Reihe nach unsere Namen aufgerufen wurden, beugte sie sich vor und murmelte: „Ist dein Bruder wirklich schwul?“

„Ja“, antwortete ich, da Ashton und ich am Wochenende besprochen hatten, er würde es öffentlich machen. Außerdem war Lydia längst nicht so nervig und dumm wie ihre Königin.

„Hm. Lindsay wird mich umbringen“, murmelte sie.

„Was? Sie hat ernsthaft gedacht, sie hätte eine Chance bei Ashton?“

„Ja. Sie findet ihn verdammt attraktiv.“

„Ist er ja auch. Aber selbst wenn Ash auf Mädchen stünde, würde sie niemals eine Chance haben.“
„Warum?“ Okay, das mit dem nicht so dumm nehme ich zurück.

„Ganz ehrlich, Lindsay hat mich scheiße behandelt seit wir uns im Kindergarten um einen Jungen gefetzt haben, ash ist mein Bruder und mein bester Freund. Außerdem ist sie so unglaublich fake.“

„Ich weiß. Tut mir leid, dass Lindsay so eine Schlampe ist. Aber ich kann jetzt nicht einfach nicht aufhören, ihre Freundin zu sein. Mein Leben lang habe ich davon geträumt, zu den ‚beliebten‘ zu gehören und jetzt habe ich es endlich geschafft.“

„Und? Ist es so geil, wie du gedacht hast?“

„Nein. Lindsay ist eine Albtraum-Freundin und alle benutzen mich nur, um auch cool zu sein. Dabei wollen sie eigentlich nur an Lindsay ran.“
„Tja. Ist scheiße, du zu sein“, grinste ich und drehte mich wieder nach vorn.
„Ja, ich weiß“, hörte ich Lydia noch erwidern woraufhin mein Grinsen noch breiter wurde. 

„Komm schon, Lola. Sie werden dir nichts tun, ich verspreche es!“, versuchte ich meine Freundin zu überreden, sich wieder zu mir, Ash und Calum an den Tisch u setzen.

„A-aber…sie sind in der Stufe über uns und…und-“

„Ja, ich weiß, aber Ashton ist mein Stiefbruder, er ist echt ganz lieb. Und Calum, na, mit dem gehst du doch schon Jahre lang zur Schule. Hat er dir jemals was getan?“

„Nein.“
„Na siehst du. Die beiden sind echt in Ordnung. Und wenn Calum es wagen sollte, seine dämlichen Kumpel mitzubringen, verschwinden wir, okay?“

„Okay“, stimmte Lola endlich zu. Sofort stieß ich die Doppeltüren zur Cafeteria auf und suchte nach meinem Bruder. 

„Wo steckt der nur? Lola, kannst du Ashton irgendwo entdecken?“, fragte ich, erhielt jedoch keine Antwort. Deshalb drehte ich mich um meine eigene Achse, während ich nach meiner Freundin rief.

„Sie ist nicht mehr hier, Lexy“, sprach plötzlich eine mir nur allzu bekannte Stimme. Ich wirbelte erneut herum und kam direkt vor Michael zu stehen.

„Hast du sie etwa verjagt? Gott, lass mich einfach in Ruhe, Michael“, fauchte ich und lief in Richtung Bibliothek. Ich wusste, dort würde ich Lola finden. 

So! Heute sogar mal wieder pünktlich! 

Wie hat es euch gefallen? Was sagt ihr zu Ash's "festem Freund"? Meint ihr, das wird Probleme machen? Und wie findet ihr Alex' Reaktion auf Michael?

Nachher hab ich noch ein wichtiges Hockeyspiel, also drückt mir die Daumen!! :)

This Is the First Thing (Punk Michael Clifford) [COMPLETED]Where stories live. Discover now