zwölf

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Winter

Die Tage vergingen ziemlich schnell. Liam hatte die ersten drei Tage Verständnis, doch am vierten Tag nahm er mich hart dran und ließ mich schwitzen. Auch Kiwi ging es besser, doch viel redete ich nicht mit Ihm. Über den Überfall auf die Organisation von Jack sprachen wir nicht, doch man bemerkte, dass alle was loswerden wollten.

War es nach sowas immer so?

In fünf Tagen würde Weihnachten sein und noch immer hatte niemand etwas darüber verloren. In unserem Wohnzimmer stand ein Weihnachtsbaum und an den Wänden hing Deko, welche einem klar machte, dass es demnächst Winter sein würde. Der Schnee, der an dem Tag vorhanden war, war geschmolzen und nur graue Matsche lag auf dem Boden, welcher gerne wegleiben konnte.
Es war überflüssig.

"Schneller Malia." Kommandierte Liam, als ich bei den Sit-Ups auf dem Boden liegen blieb und tief durchatmete. Mein Rücken und mein Bauch taten unheimlich weh, weshalb Liam meinte, dass eine kurze Pause mir vermutlich gut tun würde.

"Wollen wir...ähm... Heute zusammen auf den Weihnachtsmarkt?" Stotterte Liam und sah mich mit seinen klaren blauen Augen an. Mit einer Hand kratzte er sich am Hinterkopf und überreichte mir eine Flasche Wasser. "Du magst den Weihnachtsmarkt?" Fragte ich überrascht und grinste, als er leicht schluckte. "Du etwa nicht?" Fragend und nervös sah er mich an und setzte sich in das Gras, welches jedoch frei von all dem Schnee-Matsch war.

"Oh doch und wie. Wenn man die Mandeln riecht und das ganze andere Zeug, was dort angeboten wird. Es ist einfach fantastisch!" Sagte ich und Seufzte Wohlig auf. "Aber wir müssen jetzt weiter machen." Sagte Liam grinsend und nahm mir die Flasche aus der Hand.

"Wir haben aber schon dreizehn Uhr. Vor zehn Minuten wäre das Training schon zu Ende gewesen." Wies ich Liam drauf hin, als ich auf meine Uhr sah und lachte leise, weshalb ich dafür einen neckenden Schubs von dem nun Brünetten Liam. "Du hast doch extra getrödelt." Lachte Liam und fing an mich zu kitzeln.

"Oh bitte hör auf." Japste ich lachend und versuchte mich zu befreien, doch Liam setzte sich auf mich, wodurch ich nicht entfliehen konnte und gefangen auf dem Boden saß und von Liam durchgekitzelt wurde.

"Also jetzt wärst du tot." Lachte er und half mir hoch. "Also von dir wäre es mir am Liebsten Getötet zu werden." Lachte ich noch ein wenig und hob meine Jacke neben mir auf. "Ach so ist das also." Grinsend wie ein Honigkuchen gingen wir zusammen rein und deckten Kiwi, der auf der Couch lag ein.

Es ging Ihm bereits ein wenig besser, doch viel bewegen konnte er sich nicht. "Ich lege mich noch ein wenig hin. Kommst du mit?" Fragte Liam, woraufhin ich ohne Nachzudenken bejahte und die Treppen hoch joggte.

Gemeinsam legten wir uns unter die warme, sowie weiche Decke in Liams Zimmer und folgten unsere Gedanken. So vieles hatte sich in so wenigen Monaten verändert, doch es fühlte sich so an, als würde ich in dieses Leben hier gehören.

Ich mochte die Jungs sehr, genauso wie die Arbeit mit den Waffen. Es fiel mir komischer weise nicht schwer, den Tod von Jack zu verarbeiten, diese vier Tage hatten voll und ganz gereicht und es ging mir komischerweise wieder echt gut.

Das Haus, wo wir Lebten war groß genug für uns sechs und ich fühlte mich mehr als Wohl in diesem riesen Ding. Plötzlich merkte ich, wie Liam mich zu sich zog und mich von hinten umarmte. Sein einer Arm, der unter meinem ruhte, spielte leicht mit einer Haar Strähne und drehte sie leicht ein und wieder aus. In meinem Bauch verbreitete sich ein Gefühl, welches mich wohlig seufzen ließ.

Meine Augen schlossen sich zufrieden und meine Haut nahm jede einzelne Bewegung seiner Arme wahr. Meine Muskeln entspannten sich alle samt, wodurch ich seit langem wieder ohne Rückenschmerzen liegen konnte.

Force to be not yourselfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt