51. Kapitel Tobias

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..."Wo sind denn alle?", wundert Amar sich.

Wir gehen durch den verlassenen Checkpoint, ohne dass uns jemand aufhält. Dahinter sehe ich Cara. Eine Seite ihres Gesichtes ist übel aufgeschürft und sie trägt einen Verband um den Kopf - aber das ist es nicht, was mir Sorgen macht. Was mich beunruhigt, ist der Ausdruck auf ihrem Gesicht.

"Was ist los?", frage ich.

"Tris", antwortet sie gepresst.

"Wo ist sie?", fragt Christina mit rauer Stimme. " Sag uns was passiert ist!"

Betreten schaut sie auf den Boden und murmelt: "Sie ist im Krankenhaus, weil sie..."

Mehr höre ich nicht, ich sprinte schon los in Richtung Krankenhaus. Tausend Gedanken kreisen in meinem Kopf. Was hatte sie schon wieder angestellt? Ich spüre ein Ziehen in der Brust gefolgt von einer Welle der Panik. Ich laufe schneller, schneller als ich je gedacht habe laufen zu können. Das Krankenhaus ist nur noch wenige meter entfernt. Ich reiße die Tür auf. Anscheinend ist es vom Gedächtnisserum verschont geblieben. Ich greife den mir am nächsten stehnden Arzt in blauer Uniform am Kragen und schüttle ihn. Er starrt mich fassungslos an. "In welchem Zimmer liegt Tris Prior?", schreie ich ihn an. Mit zitternder Hand deutet er auf den Raum hinter mir. Ein paar Menschen um uns herum schauen mich seltsam an. Aber das ist mir egal. Ich stürme zur Tür und will gerade nach dem Knauf greifen, als mich ein anderer, etwas größerer Arzt an den Schultern zurück hält. Ich will mich wehren, doch dann tritt Cara keuchend vor mich. "Du kannst da jetzt nicht rein", sagt sie mit fester Stimme. Ihr Blick verrät mir, dass ich keine andere Wahl habe. Sie drückt mich auf einen Stuhl vor Tris' Zimmer. Ich spüre wie meine Hände taub werden, ein Zeichen der Panik. Cara blickt mich besorgt an. Mit zitternder Stimme frage ich: "Was ist passiert?"

"Tris ist anstelle von Caleb ins Waffeblabor gegangen", erklärt sie mir langsam."Sie hat das Todesserum überlebt und das Gedächtnisserum freigesetzt, aber sie ... sie wurde angeschossen. Eine Krankenschwester hat sie in einer Bluchlache gefunden und jetzt liegt sie hier im Koma. Es tut mir so leid."

Der Knoten in meiner Brust wird größer. Nein, nein, das kann nicht sein. Sie würde nie anstelle von Caleb ins Waffenlabor gehen, sie würde mich nie alleine zurück lassen. Ausgeschlossen.

Und da begreife ich: Natürlich würde Tris anstelle von Caleb ins Waffenlabor gehen. Natürlich würde sie das.

Christina kommt weinend ins Krankenhaus uns lässt sich auf den Stuhl neben mir fallen. Nach wenigen Sekunden fängt sie zu Schluchzen an.

Ich kann es nicht glauben. Alles dringt nur gedämpft zu mir durch, als wäre mein kopf unter Wasser. Noch ist sie nicht tod, aber was ist, wenn sie es nicht schafft? Ich kann gar nicht daran denken. Meine Kehle schnürt sich zu. Mein Körper fühlt sich taub an.

Cara fängt an zu weinen, Christina bricht fast auf ihrem stuhl zusammen, und ich

... ich sitze einfach nur da und starre auf den Fußboden.

Die Bestimmung-Letzte Entscheidung-neues EndeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt