《7》

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"Ich weiß nicht, ob ich lediglich nur verrückt werde, aber ich könnte schwören, ich hab dort Jin gesehen."

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*bevor Namjoon Yoongi anrief*

Seokjin

"Es ist alles bereits eingerichtet. Es tut mir dennoch leid, dass du allein fliegen muss", entschuldigt sich Chang. "Aber ich muss noch dringend einige Dinge klären, bevor ich dir nach fliegen und ich die Sprache muss ich auch noch intensiv lernen."

Teilnahmslos studiere ich das Flugticket. Der Flug startet bereits morgen früh nach Seoul.
Unbewusst streiche ich mit dem Daumen über das gedruckte Wort Seoul. Bald werde ich zumindest wieder dieselbe Luft, wie Namjoon, einatmen können. Vorausgesetzt, er lebt dort überhaupt noch und ich habe keine Idee, wie ich ihn finden soll. Ich weiß nur, dass ich es zumindest versuchen muss.

"Das Haus wird dir ganz bestimmt gefallen. Es ist zwar ziemlich groß für eine Person, aber daran gewöhnst du dich schon bis ich komme."

Chang beugt sich über den Tisch und drückt mir ein kurzen Kuss auf.

"Freust du dich schon auf Südkorea? Wir können natürlich so oft du möchtest wieder zurück nach Shanghai", sagt er noch.

Ich setze ein Lächeln auf und siehe im ins Gesicht.

"Natürlich freue ich mich auf mein Heimatland", beantworte ich seine Frage. "Shanghai werde ich trotzdem vermissen."

Vielleicht finde ich ja wirklich Namjoon und wir können zusammen nach China reisen. Doch so weit sollte ich nicht denken. Immerhin haben wir uns jahrelang weder gesehen noch in irgendeiner Art und Weise Kontakt gehabt.

"Wie wäre es, wenn du während meiner Abreise neue Gerichte ausprobierst und mich dann bekochst?"

Ich verkneife mir ein Seufzer und sage einfach gar nichts. Vielleicht wird die neue Umgebung unsere Beziehung wieder ins Schwung bringen. Doch momentan gebe ich mir selbst keine Mühe, da die schlaflosen Nächte mich immer noch plagen.

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Mit gepackten Taschen stehe ich schließlich am nächsten Morgen vorm Flughafen.
Chang hat sich bereits von mir verabschiedet. Er wird wohl erst in einem Monat nach fliegen können. Hoffentlich ist das Haus nicht allzu groß, damit ich dort keine Angst allein haben muss.

Einsam und alleine schaue ich nach oben zum Himmel. Ich dachte, Shanghai wäre der letzte Umzug gewesen und jetzt könnte ich als erwachsener endlich selbst über mich entscheiden. Dachte ich zumindest.

Selbst heute bin ich immer noch von jemand anderem abhängig und treffe deswegen keine eigenen Entscheidungen.
Allerdings wird sich heute eine Sache ändern. Ich werde meine Jugendliebe suchen und nicht aufgeben, bis ich sein Gesicht auch im real Life wiedersehe.

Yoongi

Geschockt weiten sich meine Augen. Er soll Jin gesehen haben?!

"Hyung, ich weiß, wie komisch sich das anhört. Könntest du vielleicht vorbeikommen?", bittet er mich leise.

"Natürlich", antworte ich ohne zu zögern. "Ich bin bald bei dir, aber vorerst will ich Jimin nach Hause bringen."

"Kein Problem. Tut mir leid, dass ich dich gestört ha-"

"Ach halt die Klappe. Wenn ich sage, ich bin immer für dich da, dann bin ich immer für dich da", stelle ich sofort klar.

"Danke", höre ich ihn noch flüstern und dann legt er auf.

"Du musst mich doch nicht nach Hause bringen", sagt Jimin augenblicklich, als ich das Handy wieder weglegen. "Geh schon. Ich komm schon klar, Yoongi."

Obwohl Jimins Lächeln mein Herz erwärmt, schüttel ich dennoch mein Kopf.

"Du kannst sagen, was auch immer du möchtest, Jimin. Sehe ich etwa so aus, als würde ich mein Freund alleine nach Hause lassen? Nachts?", frage ich ihn ohne eine Antwort zu erwarten. "Ich muss wissen, dass du sicher bist. Sonst kann ich nicht in Ruhe schlafen und du weißt, wie wichtig mir Schlaf ist. Aber nicht so wichtig, wie du."

Selbst in diesem schlechten Licht erkenne ich, dass seine Wangen schon wieder eine andere Farbe angenommen haben.

"Trotzdem! Ich bin nicht klein, Hyung. Jetzt gehe schon zu Namjoon. Dein bester Freund braucht dich."

"Stimmt. Allerdings muss ich mich auch um mein festen Freund kümmern. Also lass uns gehen."

Ich stehe letztlich auf und reiche ihm meine Hand zur Hilfe. Dankbar nimmt er die Hilfe an und steht auf, so dass wir uns gegenüberstehen. Eigentlich ist das nicht der perfekte Ort dafür, doch ich kann einfach nicht anders und muss seine Lippen liebevoll küssen.

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Der Weg zur seiner Wohnung war gar nicht mal so lang. Trotzdem hätte ich ihn nicht alleine gehen lassen.
Vor seiner Haustür hat er mehrmals versucht mich zum Gehen zu überreden, was aber nicht geklappt hat. Ich bestand daraufhin ihn bis zur seiner Wohnungstür zu bringen. Im Treppenhaus kann ja auch einiges passieren.

"Wir sind da", verkündet Jimin. "Ich würde dich ja rein bitten, aber sowas macht man nicht nach dem ersten Date."

Schüchtern lächelt er mich an und ich ziehe ihn näher an mich heran.

"Der Tag war wunderschön. Genauso wie dein Lächeln", flüstere ich und küsse ihn, wie so oft heute.

Nach dem Kuss schaut er mich an und verschränkt dabei seine Arme um mein Hals.

"Rufst du mich an, wenn du zuhause bist?", fragt er. "Ich sorge mich auch um dich."

"Ich schreibe dir dann, wenn dich das beruhigt, okay?"

"Na gut, aber bevor ich einschlafe muss ich noch deine Stimme hören."

"Das wirst du und jetzt gehe schon rein. Es ist kalt und du sollst nicht krank werden."

"Kisseu?", fragt er schmollend.

"Mit dir doch immer", antworte ich grinsend.

Sleepless Night || NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt