《10》

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Namjoon

So gut, wie letzte Nacht, habe ich schon lange nicht mehr geschlafen. Keine Albträume, keine Schuldgefühle und kein unnötiges hin und her rollen im Bett.
Letzteres war sowieso unmöglich, da Jin und ich uns das Bett geteilt haben. Eigentlich ist mein Bett viel zu klein für zwei Personen. Daher mussten wir uns eng beieinander liegen, was mich persönlich nicht gestört hat.

Lediglich Jin hat sich ständig für die Umstände entschuldigt und bestand darauf auf dem Sofa zu schlafen.
Allerdings habe ich dies nicht zugelassen, weil ich ihn einfach bei mir haben wollte. Es ist schon eine Ewigkeit her, dass wir uns so nahe sind.

Um ehrlich zu sein, habe ich es vermisst und Jin bestimmt auch. Irgendwann hat er nämlich aufgehört zu protestieren und es einfach hingenommen. Schließlich sind wir beide eng umschlungen eingeschlafen.

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Ein wenig enttäuscht bin ich schon, als ich alleine im Bett aufwache.
Gähnend setze ich mich auf und reibe mir den Schlaf aus den Augen.

Ob er schon gegangen ist? Ohne sich zu verabschieden?

Betrübt schaue ich finster auf meine Hände. Wenn er wirklich schon gegangen ist, dann hätte ich mich gerne noch wenigstens verabschiedet. Immerhin haben wir uns erst gestern nach all den Jahren wiedergesehen.

Plötzlich höre ich einen lauten Knall von unten. Alarmiert stehe ich sofort auf, um nachzuschauen, was passiert ist. Auch wenn wahrscheinlich nur irgendetwas heruntergefallen.

"Du brauchst dich für nichts zu entschuldigen, Jin", höre ich die Stimme von Hani. "Ist ja nichts passiert."

Als sie Jin erwähnt, muss ich augenblicklich lächeln. Er ist also doch noch hier.

"Trotzdem. Lass mich wenigstens das Frühstück machen zur Wiedergutmachung", höre ich Jin betteln.

Währenddessen die beiden weiter diskutieren, bin ich endlich in der Küche angekommen.
Eigentlich wollte ich fragen, was los ist, doch die Worte bleiben mir im Hals stecken als ich Jin sah.

Er steht da immer noch mit den Sachen, die ich ihm gestern gegeben habe, wodurch ich dank der Shorts seine viel zu hübschen Beine sehen kann. Ich spüre schon förmlich, wie rot meine Wangen werde. Peinlich.

"Namjoon? Haben wir dich geweckt?", fragt mich Hani, weshalb ich gezwungen bin damit aufzuhören Jin anzustarren.

"Nein, aber könnt ihr mir vielleicht erklären, was hier los ist?", frage ich stattdessen und schaue dabei Jin an, der mich auch anlächelt.

"Hani lässt mich nicht Frühstück machen", antwortet er mir schüchtern.

"Weil du auch unser Gast bist und jetzt setze dich endlich", versucht Hani streng zu sein, doch dabei war sie noch nie wirklich gut.

"Warte, ich habe eine besser Idee", sage ich und drehe mich wieder zu Jin. "Ich lade dich zum Essen ein. Wie wäre es damit?"

"Darf ich dann selbst für mich bezahlen?"

"Nein", antworte ich sofort, woraufhin Jin seine Augen verdreht.

"Okay, aber nur dieses einmal."

"Jaja, wenn du das sagst", grinse und kann nicht anderes, als im ein kurzen Kuss auf die Wange zu geben.

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Letztendlich wollten meine Eltern doch mitkommen, nachdem ich Jin zum Brunchen eingeladen habe. Naja, ich sollte mich lieber nicht beschweren, weil meine Eltern eigentlich bezahlen. Ich bin ja immer noch Arbeitslos.

Zusammen mit Jin betreten wir das Café 'Sunshine'. Der Inhaber ist ein Bekannter von mir und Yoongi. Schon sind wir da, werde ich auch schon von jemandem in eine feste Umarmung gezogen.

"Namjoon!", ruft Hoseok viel zu laut, was wiederum typisch für ihn ist.

"Hey, Hoseok. Lange nicht mehr gesehen", sage ich und erwidere kurz seine Umarmung.

Dann lösen wir uns wieder voneinander und ich schaue mir Hoseok genauer an.
Er hat sich kaum verändert, obwohl wir uns schon über Jahre hinweg nicht mehr gesehen haben.

"Also, was führt euch hierher?", fragt Hoseok grinsen.

"Essen, was den sonst", antwortet Hyojin, weshalb Hani ihr mit dem Ellbogen in die Hüfte stößt.

"Autsch", stöhnt Hyojin. "Ich dachte man darf nicht lügen?"

"Du hättest es freundlicher Ausdrücken können", antwortet Hani locker. "Jedenfalls wollen wir Jins Rückkehr feiern."

"Jin?", murmelte Hoseok nachdenklich.

Jin, der neben mir steht, hebt kurz seine Hand.

"Kannst du dich noch an mich erinnern?", fragt er unsicher.

Hoseok sieht mich kurz an, bevor er Jin freundlich anlächelt.

"Natürlich, Hyung. Wie kann man dich vergessen, wenn Namjoon pausenlos über dich spricht", antwortet Hoseok, wofür ich ihn gerade gerne geschlagen hätte. "Sucht euch ein Platz aus. Ich bediene euch gleich."

Sobald er das gesagt hat, greife ich augenblicklich nach Jins Hand und ziehe ihn mit mir mit. Hoffentlich bin ich nicht schon wieder rot.

"Joonie? Du musst doch nicht meine Hand halten", murmelt Jin.

Insgeheim schmelze ich dahin, als er diesen Spitznamen verwendet.

"Doch. Ich will dich nicht schon wieder verlieren", antworte ich ehrlich und drücke seine Hand ein wenig fester.

"Namjoon, ich will doch nirgendwo anders sein als bei dir", flüstert er und drückt diesmal meine Hand.

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"Ich war in Shanghai", beantwortet Jin endlich die Frage, die ich mir schon so gestellt habe.

"Dass du so weit entfährt warst, hätte ich nicht gedacht", sagt Hyojin verblüfft.

"Und wann hast du dich entschieden zurück nach Seoul zu ziehen?", fragt Hani neugierig.

"Irgendwann wäre ich sowieso zurückgekommen, weil ich es ohne Namjoon nicht mehr ausgehalten habe. Aber vor einigen Wochen hat die Firma, in der mein Freund arbeitet, ihn hierher versetzt und ich bin vor paar Tagen hier angekommen."

Das Lächeln auf meinem Gesicht bröckelt. Das Essen bekomme ich nur schwer hierunter. Innerlich hoffe ich mich verhört zu haben. Er könnte doch auch einen guten Freund meinen, oder?

"Oh, du hast ein Freund?", fragt Hyojin sichtlich geschockt nach.

"Ja, er heißt Chang. Er wird erst in paar Monaten kommen. So lange bin ich allein", erzählt Jin munter weiter und lächelt mich an.

Ich muss mich regelrecht dazu zwingen, dass Lächeln zu erwidern, da mir gerade nach weinen zumute ist.

Sleepless Night || NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt