Miraculous - Bluebird

Chapter 4

Das erste Mal, dass ich Adrian wieder sah war Montag morgen in der Schule. Ich hatte ihn das ganze Wochenende lang versucht zu erreichen, aber nichts hatte funktioniert.

Jetzt stand er dort, an das Geländer der Treppe von der Schule gelehnt und redete mit Nino und Alya, die auch schon da waren.

Vorsichtig ging ich zu ihnen und begrüßte die beiden.
Ich musste irgendwie mit Adrian alleine sprechen...

Als es zur ersten Stunde klingelte, hatte ich es noch immer nicht geschafft, Adrian zu fragen, warum er nicht an sein Handy gegangen war.

Der Unterricht war heute besonders langweilig. Vor der Pause hatten wir Geschichte und dann Englisch, zwei Fächer, die ich überhaupt nicht leiden konnte.
Aber in meinen Gedanken war ich sowieso ganz wo anders: Wer war diese Bluebird? Wieso tauchte sie gerade jetzt auf? Und warum ignorierte Adrian mich anscheinend die ganze Zeit? Warum wollte er Freitag unbedingt noch alleine mit ihr reden? Kannte er sie etwa?!?

Auf einmal unterbrach mich die Stimme von Madame Bustiers: "Also Marinette, weiß du vielleicht die Antwort auf die Frage von Nathaniel?"
Verdammt, ich hatte nochmal die Frage mitbekommen...
"Anscheinend wohl eher nicht was? Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du endlich aufpassen würdest!"

Schuldbewusst nickte ich und senkte den Kopf. Chloe versuchte erst garnicht, ihre Genugtuung über diese Situation zu verstecken und sagte mit frechen und Arroganten Tonfall: "Ja, Marinette, du solltest wirklich besser aufpassen. Das ist sehr wichtig, worüber wir gerade reden!"

Wenigstens würde auch sie jetzt fertig gemacht, weil sie nicht einmal wusste, um welches Thema es gerade überhaupt ging und auch noch während dem Unterricht mit ihrem Handy geschrieben hatte.

Am Anfang der Pause zog ich Adrian direkt auf Seite, woraufhin ich erst einmal einen vielsagenden Blick von Alya bekam.
Als wir endlich abseits der anderen Gruppen standen, könnte ich mich nicht mehr zurück halten: "Was sollte das?!?"
Verwirrt sah er mich aus seinen wunderschönen, grünen Augen an, sodass ich eigentlich kaum noch sauer auf ihn sein konnte, aber ich musste stark bleiben!
"Wovon redest du?"
"Wovon ich rede? Du hast dieses Wochenende alle meine Anrufe und Nachrichten ignoriert!"
Im Bruchteil einer Sekunde fing er plötzlich an zu lachen.
Empört starrte ich ihn an: "Was ist daran jetzt so witzig?!?"
"Ach, nichts. Ich dachte nur, es sei was schlimmes passiert." Als er sah, wie sauer ich war, würde er wieder ernst, "Mein Vater hat mein Handy weggenommen, weil ich Freitag Abend ausbrechen musste um dir gegen Spider zu helfen. Ich hab die Klavierstunde verpasst und jetzt hab ich Hausarrest und darf nicht mal mehr an mein Handy, tut mir leid."

Wenn er mich so mitleidig ansah konnte ich einfach nicht anders als ihm zu vergeben.
"Achso, das wusste ich ja nicht..."

Einige Zeit lang schwiegen wir, bis ich schließlich fragte, was ich schon seit Freitag fragen wollte: "Adrian, wieso hast du mich weggeschickt und wolltest wolltest du alleine mit Bluebird reden?"

Amüsiert grinste Adrian mich an und sah in diesem Moment Cat Noir viel ähnlicher als sich selbst.
"Vertraust du mir etwa nicht mehr? Ich hab dich doch nur weggeschickt, weil du es sonst nicht mehr geschafft hättest, unbemerkt zu verschwinden."

"Aber was, wenn ihre Rettungsaktion nur ein Trick war? Das würde erklären, warum sie gerade noch rechtzeitig aufgetaucht ist und warum wir Spider nicht besiegen könnten. Erinner dich doch mal an Volpina, sie hat uns ähnlich hinters Licht geführt!"

Zuerst schien er darüber nachzudenken, doch dann tat er meine Bedenken einfach ab: "Ihre Superkraft war es, Spider zu blenden, sodass er nichts mehr sehen konnte. Egal ob akumatisierter oder Superheld, jeder hat nur eine Superkraft. Und wir hatten halt einfach nur einen schlechten Tag, wir haben schon einmal einen Kampf abbrechen müssen, damut unsere Kwamis sich erholen könnten."

"Vermutlich hast du recht," gab ich wiederwillig zu, "Aber wir sollten dennoch vorsichtig sein, bis wir sicher sein können, dass wir ihr vertrauen können..."

Zustimmend nickte Adrian, als es klingelte und wir zurück in die Klasse mussten.